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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Glyck-Küche hantierte. Außerdem würde sie mit einer frischen Bluse auch nicht wie ein Filmstar aussehen. Devin Stetson würde deshalb nicht mehr und nicht weniger auf sie achten. Es würde höchstens so aussehen, als hätte sie es nötig.
    Doch als sie dann neben Tante Lily mit ihren tollen Klamotten stand, kam sich Rose wie ein abgerissenes Straßenkind vor. Sie überlegte tatsächlich, ob sie nicht loslaufen und sich etwas Schickes kaufen sollte.
    Rose schob sich durch die halbhohe Schwingtür, die den Verkaufsraum von der Küche trennte, und sah Chip in einer Ecke der Küche stehen und in der Küchenmaschine Eiweiß schlagen. »Bei der Marine, aha …«, sagte Lily und knetete kraftvoll einen Teig. Heute trug sie weder Schwarz noch Weiß, sondern ein rotes Sommerkleid mit weißen Tupfen. »Stell dir vor, ich war mal ein Jahr lang Konditorin auf einem Kreuzfahrtschiff!«
    Chip blickte von der Küchenmaschine auf und kam auf Rose zugeeilt. »Morgen, Rosie!«
    Lily berührte seine Schulter. »Chip, mein Lieber, Rose und ich haben ein paar Mädchendinge zu besprechen. Geh doch eine Tasse Kaffee trinken und ruh dich etwas aus!«
    Chip seufzte tief und glücklich auf und schlüpfte hinaus.
    Rose stand mit offenem Mund da. Was hatte diese Tante Lily nur gemacht, dass der mürrische Chip auf einmal so locker war? Warum
putzte
ihr älterer Bruder? Tante Lily hatte etwas Elektrisierendes an sich, etwas, das den Wunsch in einem auslöste, sich so gut wie möglich zu kleiden und zu lächeln. Aber was das war, konnte Rose noch nicht genau sagen.
    »Hilfst du mir damit?«, fragte Lily, nahm die Schüssel mit dem Eischnee von der Maschine und hielt Rose einen Löffel hin.
    Zusammen setzten sie kleine Häufchen voll Eiweiß auf ein ausgelegtes Backblech. Lily arbeitete schnell und mühelos wie eine wirbelnde Ballerina. Ihr Gesicht zeigte volle Konzentration: zusammengepresste Lippen, leicht gerunzelte Stirn.
    »Sag mal, Rose. Was möchtest du mal mit deinem Leben anstellen?«
    Rose starrte an die Decke. Das hatte sie noch niemand gefragt.
    Manchmal wollte sie nichts als backen, und manchmal hatte sie das Gefühl, schreien zu müssen, wenn sie einen Muffin auch nur ansehen sollte. Manchmal wollte sie einfach aus Calamity Falls weglaufen, und manchmal glaubte sie, wenn sie die Stadt verlassen müsste, würde ihr Herz in der Brust zu einer schwarzen Nuss verschrumpeln und zu schlagen aufhören.
    »Ich weiß nicht so genau«, sagte sie schließlich.
    Lily stellte das Blech mit den Baisers in den Ofen. »Ich möchte überall hin und alles auf der Welt kennenlernen. Ich verstehe einfach nicht, wie man Tag für Tag das Gleiche tun kann, zum gleichen Ort gehen und die gleichen Leute sehen kann. Ich würde schlichtweg
sterben

    Rose sah unwillig auf. Lily hatte gerade ihre gesamte Existenz auf den Punkt gebracht.
    »Aber es hat doch auch etwas Tröstliches, immer das Gleiche zu machen und die gleichen Leute zu sehen«, sagte Rose und schaute durch die halbhohe Schwingtür in den Verkaufsraum. Tymo drehte das
Geschlossen
-Schild gerade auf
Geöffnet
um. Draußen hatte sich schon einen Schlange bis zur nächsten Kreuzung gebildet. »Kannst du die Leute dort sehen? Ich kenne sie alle.«
    »Erzähl mir von ihnen«, sagte Lily sanft.
    »Also gut. Siehst du den Mann in dem Frosch-Sweatshirt, der am Ladentisch steht? Der Erste in der Schlange?«
    Lily nickte.
    »Das ist Mr Bastable, der Tischler.« Mr Bastable hatte strähnige weiße Haare und einen schwarzen Schnauzbart, und Rose hatte schon immer gefunden, dass er wie ein Vetter von Albert Einstein aussah. Auf seinem Sweatshirt waren vorne ganz viele Frösche. »Er kriegt jeden Morgen einen
Möhren-Vollkorn-Muffin

    Lily sah über die Tür. »Und die kleine Frau hinter ihm, die mit den komischen hochgekämmten Haarspitzen?« Die Frau war nicht groß, und Rose wusste, dass Lily nur ihre Haare sehen konnte, ein grauer Turm, der sich oben auf ihrem Kopf in zwei Spitzen teilte wie zwei Wolfsohren.
    »Das ist Miss Thistle, meine Bio-Lehrerin. Sie ist in Mr Bastable verliebt. Und ich glaube, er auch in sie. Aber sie reden nie miteinander.«
    Lily staunte. »Eine heimliche Liebe! Woher weißt du das?«
    »Eines Tages ist Mr Bastable zu uns in den Biologieunterricht gekommen, um uns eine Diashow über seine Frösche zu zeigen, und Miss Thistle hat ihn die ganze Zeit mit so einem seligen Lächeln auf dem Gesicht angestarrt, und er hat sich geweigert, sie anzusehen, aber man hat gemerkt, dass

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