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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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die Einfahrt und lud sie in den Hummer. Einer war voller Kleider, in den anderen fünf befanden sich Gläser mit Madagaskar-Zimt und getrockneten Elfenflügeln, besondere schwarze Zuckersorten aus einem Wald in Kroatien und die eingefangenen Sprüche, geflüstert von Ärzten –, dazu noch Dutzende von alltäglichen oder geheimnisumwitterten Dingen.
    Polly sammelte Rose und ihre Geschwister in der Einfahrt um sich. »Rose und Tymo, ihr helft Chip in der Küche.«
    Tymo stöhnte. »Warum muss ich helfen? Das ist doch Roses Bereich!«
    Polly tätschelte Tymo teilnahmsvoll die hübsche Wange. »Ich weiß, dass du das schaffst, Thymian.« Dann sah sie Basil an. »Basilikum, du bleibst bei deiner Schwester Rose. Ich meine, du hilfst ihr.«
    »Na klar! Ich bin ein
ausgezeichneter
Helfer«, sagte Basil und zwinkerte Rose und dann den anderen verschmitzt zu.
    Rose verdrehte die Augen. Unter Helfen verstand Basil gewöhnlich, herumzujammern und sich darin zu üben, das Alphabet zu rülpsen.
    Albert hatte die Koffer endlich eingeladen. »Mrs Carlson kommt heute Nachmittag und bleibt die ganze Woche, um auf Nella achtzugeben. Seid lieb zu ihr und folgt ihr bitte.«
    »Aber sie schreit immer so, und ihr schottischer Dialekt tut meinen Ohren weh!«, sagte Basil. »Und sie schläft dauernd ein, wenn sie in der Sonne sitzt oder fernsieht. Und sie riecht komisch.«
    »Ein bisschen respektvoller, Freundchen«, sagte Albert. »Auch wenn du zugegebenermaßen nicht ganz unrecht hast … Rose, habe bitte auch ein Auge auf Nella, falls Mrs Carlson einschläft.«
    Polly bemühte sich um ein Lächeln, auch wenn ihr zwei dicke Tränen über die Wangen rollten. »Wir haben euch alle sehr, sehr lieb!«, sagte sie.
    »Halt!«, schrie Nella. »Ein Foto!«
    Polly lachte. »Von mir aus. Bürgermeisterin Hammer, würde es Ihnen etwas ausmachen, noch ein Familienfoto aufzunehmen?«
    Bürgermeisterin Hammer seufzte vernehmlich, was bedeutete, dass es ihr sehr wohl etwas ausmachte, aber immerhin riss sie Nella die Polaroidkamera aus der ausgestreckten Hand, richtete sie auf Familie Glyck und knipste.
    Dann sprangen Polly und Albert auf die Rücksitze und zogen die Tür hinter sich zu. Der Hummer rumpelte die Straße entlang, die falschen Streifenwagen folgten dicht dahinter.
    Rose drehte sich zu Tymo um. Sie wollte etwas sagen wie:
Ist doch toll, dass wir diese Woche mal etwas zusammen machen.
Doch Tymo lief schon die Einfahrt entlang in Richtung Straße.
    »Meine Ferien fangen offiziell« – sagte er und drückte auf einen Knopf an seiner Uhr – »
jetzt
an!«
    Das war’s dann wohl. Rose seufzte. Wie hatte sie nur glauben können, Tymo würde ihr in der Bäckerei helfen. Für ihre Brüder war sie Luft, selbst jetzt.
    Basil sprang schon wieder auf dem Trampolin herum. 
    Nella zog Rose an der Bluse. »Rosie-Posie! Ein Notfall!«, kreischte sie.
    »Was denn, Nella?«
    »Eine Schnecke! Ich bin auf eine Nacktschnecke getreten!« Nella hob den Fuß hoch und gab den Blick auf eine zermatschte Tierleiche frei.
    Rose löste die Klettbänder an Nellas Turnschuhen, die einmal weiß gewesen waren, inzwischen aber die Farbe einer Pfütze angenommen hatten, und streifte die Sohle am Gras ab, bis die tote Schnecke abfiel.
    Nella starrte das Ding mit ihren großen schwarzen Augen an. Alle sagten immer, dass Nella wie eine Mini-Ausgabe von Rose aussah – schwarze Haare, schwarzer Pony, schwarze Augen, winzige Nase – alles gleich, nur niedlicher eben. Rose wusste aber, dass in ihrem Gesicht etwas fehlte, was Nella hatte, und das lag nicht am Alter.
    »Sollen wir sie beerdigen?«, fragte Nella.
    »Die Schnecke?«, fragte Rose.
    Nella nickte feierlich und gab Rose das Polaroidfoto in die Hand: Polly und Albert lächelten breit, die Arme um den hübschen Tymo, den überdrehten Basil und die süße Nella gelegt, Rose stand etwas abseits, aber man konnte nicht sehen, dass es Rose war, denn nur ihre Schulter war auf dem Foto.
    Rose reichte Nella das Foto zurück und schlurfte einer neuen Woche mit der alten undankbaren Routine entgegen.



Kapitel 3
    Eine geheimnisvolle Fremde
    Die Aussicht, Chip helfen zu müssen, war viel schrecklicher für Rose als eine Nacktschnecke.
    Chip, der Pollys Küchenhilfe gewesen war, solange Rose zurückdenken konnte, war bereits in der Backstube und starrte durch das Küchenfenster, vorbei an der Schnecke und vorbei an der Schaukel und an den Hecken, auch vorbei an Calamity Falls. Er war kahlgeschoren und gebräunt und sah aus, als

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