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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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fünfundzwanzig Jahren, und wir haben nie länger als einen Tag geschlossen gehabt. Eine ganze Woche können wir auf keinen Fall weg.«
    Bürgermeisterin Hammer nickte einem ihrer Bodyguards zu, der ein ledergebundenes Scheckheft hervorzog. Sie kritzelte ein paar Zahlen hinein und zeigte Albert und Polly den Scheck. Die beiden sahen sich geschockt an, als habe gerade jemand ein Kaninchen aus dem Hut gezogen – und zwar ein sehr kostbares, diamantenbesetztes Kaninchen.
    »So viele Nullen!«, stieß Albert atemlos hervor.
    Polly sah die Bürgermeisterin Hammer mit Unbehagen an. »Wir machen es …«
    »Wie wunderbar!«, sagte Bürgermeisterin Hammer und reichte Polly den Scheck.
    Polly zeriss ihn in Fetzen. »Sie haben mich nicht ausreden lassen. Wir machen es –
umsonst

    Rose lächelte. Ihre Eltern hätten die reichsten Leute der Welt werden können – Unternehmertypen in Designeranzügen, die Champagner tranken und in teuren Autos saßen, so wie die Bürgermeisterin Hammer, doch sie wollten lieber in ihrer einfachen Wohnung über der engen Küche ihrer kleinen Bäckerei bleiben.
    Bürgermeisterin Hammer lehnte sich über den Hackblock und zog Albert und Polly an ihre Brust. »Wir nehmen Sie mit, sobald Sie fertig sind«, sagte sie. »Ich warte draußen im Hammer-Hummer.«

    Rose klopfte an die Tür von Tymos und Basils Zimmer. Auf einem handgeschriebenen Schild stand:
Besuchszeiten 15 bis 16 Uhr
    »Tymo!«, rief Rose. »Mom und Dad verreisen!
Bitte
kommt nach unten.«
    Es war erst elf Uhr am Vormittag, und Tymo kam selten vor dem Nachmittag aus seiner Höhle. Rose öffnete die Tür einen Spalt. Tymo hatte ein Laken aufgehängt, um seine von Basils Zimmerecke abzuteilen – Tymos Teil war natürlich hinter dem Laken –, aber am Rand des Lakens vorbei konnte Rose eine weiße Socke sehen, die vom Fuß ihres Bruders hing.
    Sie zog das Laken zur Seite und stieß seinen breiten nackten Rücken an. »Tymo.«
    Tymo stöhnte. »Hoffentlich hast du einen guten Grund dafür, dass du hier hereinplatzt«, sagte er, »du hast mich nämlich mitten aus einem Basketball-Traum aufgeweckt.«
    »Mom und Dad verreisen für eine Woche. Und
wir
sollen uns so lange um die Bäckerei kümmern!«
    Während sie diese Worte laut aussprach, sah sich Rose schon in der blau-weiß karierten Schürze ihrer Mutter durch die Küche tanzen, in dem alten Backbuch der Familie Glyck blättern, Mehl sieben, Schokolade schmelzen und die Tränen von jungen Mädchen mit gebrochenem Herzen daruntermischen oder den letzten Atemzug eines wackeren Mannes oder eine Portion des kalkigen, bitteren Pulvers, das aus den Ascheresten der Lagerfeuer vom letzten Sommer stammte oder – wer weiß schon, was sonst noch? Dann würde sie die Kurbel drehen, um den geheimen Blitzableiter zu aktivieren, der den großen Backofen bisweilen mit Strom versorgte, und
SCHWUPP !
, schon würde sie zaubern. Rose murrte zwar manchmal, wenn ihre Eltern sie dazu verdonnerten, in der Bäckerei zu helfen, aber nur, weil während Roses Anwesenheit nicht richtig gezaubert wurde.
    Wenn sie erst richtig zaubern würde, Zauberei mit den blauen Einmachgläsern, wäre die Arbeit ein Kinderspiel, glaubte sie.
    »Im Ernst?« Tymo schoss blitzartig hoch. »Ist ja super!«
    »Finde ich auch«, sagte Rose. »Wir dürfen richtig backen!«
    Tymo lachte abfällig. »Falsch,
mi hermana
.« Tymo hatte sich angewöhnt, Spanisch zu reden, wann immer er konnte, um auf den Tag vorbereitet zu sein, an dem er endlich ein Profi-Skateboarder in Barcelona sein würde. »
Du
kannst endlich richtig backen.
Ich
kann mich auf die faule Haut legen.«

    Unten schloss Albert alle Fensterläden der Küche, während Polly eine Kerze anzündete. Rose fühlte sich, als sollte sie gleich in eine Geheimorganisation eingeführt werden. Gespannt stand sie bereit und wartete auf die Anweisungen ihrer Eltern. Tymo hing schlaff über dem rollenden Hackblock, das Kinn auf die Hände gestützt, und gähnte gelangweilt.
    »Wir lassen euch nicht gerne allein«, sagte Polly, »aber die Menschen in unserem Nachbardorf brauchen uns. Wir haben Chip gebeten, die Woche über ganztags zu kommen, aber er kann nicht das Backen übernehmen
und
gleichzeitig den Verkauf machen, deshalb brauchen wir euch, damit ihr mehr als sonst einspringt.«
    Rose bebte vor Aufregung, als Albert das alte Familienbackbuch zur Hand nahm.
    »Das Wichtigste zuerst«, sagte er, öffnete die Stahltür des Kühlraumes und trug das Buch hinein.
    Rose und Tymo folgten

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