Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Sie eine aktive Familie, die jedes Wochenende gern früh aufsteht und wandern geht oder sich in andere Freiluftaktivitäten stürzt? Sie sollten nie einen Hund zu sich nehmen, der mehr Energie hat als Ihr eigenes Rudel – sofern Sie nicht bereit sind, Ihre Lebensführung so zu ändern, dass sie zu seiner Energie passt. Ein quirliger Dalmatiner oder Jack Russell Terrier wäre eine schlechte Wahl für eine ruhige Familie, würde sich aber bei passionierten Wanderern sehr wohlfühlen.
Prüfen Sie den emotionalen Zustand Ihrer Familie – der wichtigste Faktor von allen, denn die Energie in Ihrem Haushalt wirkt sich stark auf das Verhalten des Hundes aus. Bei meiner Arbeit brauchte ich oft nur den Hund zu betrachten und wusste sofort, dass es Probleme zwischen den Familienmitgliedern gab.
Überlegen Sie ehrlich, ob es ungelöste Probleme in der Familiendynamik gibt – zwischen Ehepartnern, Geschwistern oder Eltern und Kindern. Hunde reagieren schnell auf unausgeglichene Energie. Wenn sie Probleme im Rudel spüren, werden sie versuchen, die Führung zu übernehmen. Häufig neigen sie dann dazu, ein stärkeres Rudelmitglied vor dem schwächeren zu „schützen“, indem sie sich besitzergreifend und manchmal auch aggressiv verhalten.
FALLGESCHICHTE AUS Leader of the Pack
Rosie, der gestresste Staffie
E inen Monat vor Drehbeginn für meine Sendung Leader of the Pack flogen der Produzent Gregory Vanger und meine Assistentin Cheri Lucas nach London, um mit der Auswahl der Hunde zu beginnen. Ihre erste Station war das Tierheim Animal Helpline in Peterborough. Wie in vielen Tierheimen verfügen die ehrenamtlichen Mitarbeiter dort nicht über das Wissen, mit dem sie viele Verhaltensprobleme der Hunde lösen könnten.
Bei ihrem Rundgang lernte Cheri Rosie kennen, einen herrlichen Staffordshire Terrier. Ihre erste Familie hatte die Hündin in einem Tierheim mit einer hohen Tötungsquote abgegeben, und Rosie sollte bald eingeschläfert werden, aber Animal Helpline befreite sie aus dem Zwinger und nahm sie auf. Der Stress forderte jedoch seinen Tribut: Rosie hatte eine nicht ansteckende Form von Räude entwickelt. Sie wurde in ein liebevolles Zuhause vermittelt, aber ihr neuer Besitzer reagierte schwer allergisch auf sie und endete mit einem anaphylaktischen Schock im Krankenhaus. Widerstrebend brachte man Rosie wieder zu Animal Helpline.
Wir nahmen Rosie ins Leader of the Pack -Team auf. Einige Wochen später wurde sie zu unserem Zentrum in Spanien geflogen, ohne zu ahnen, welches Abenteuer sie dort erwartete. Nach ihrer Ankunft behandelten wir zunächst ihre Räude. Rosies Verhaltensprobleme waren nicht gravierend, aber der beharrliche Staffie hatte sehr gut gelernt, Menschen zu manipulieren. Bisher hatte Rosie weder Regeln noch Grenzen erfahren – wenn sie nicht laufen wollte, ging sie nirgendwohin.
Mein Team und ich konnten Rosie sehr schnell rehabilitieren. Es dauerte nicht lange, sie auf Spur zu bringen – sie brauchte nur einen starken Anführer. Aber jetzt mussten wir eine passende Familie für sie finden. Die Frage war: Wer passte in ihr Profil?
Mehrere Kandidaten bewarben sich darum, Rosie aufnehmen zu dürfen, darunter eine Ex-Krebspatientin namens Debbie und eine Familie mit zwei Kindern. Debbie war gerade dabei, ihr Leben umzukrempeln. Sie hatte nicht nur den Krebs besiegt, sondern auch ihr Übergewicht und ihre schweren Depressionen. Debbie bewarb sich bei Leader of the Pack , um einen Hund für ihr neues Leben zu finden. Das Produktionsteam plädierte für die Familie mit den beiden süßen Kindern.
[Abb. 31]
Ich entschied jedoch, dass Rosie besser zu Debbie passen würde. Meiner Meinung nach waren die beiden verwandte Seelen – beide mussten wieder ins normale Leben zurückfinden, und ihre Liebe und ihr Verständnis füreinander würden durch den Heilungsprozess wachsen.
Ich kann erfreut berichten, dass die beiden hervorragend miteinander auskommen. Debbie ist wild entschlossen, Rosie dabei zu helfen, die perfekte Gefährtin zu werden, und Rosie scheint Debbies Leben einen neuen Sinn zu geben. ▪
SELBSTEINSCHÄTZUNG 4:
Was haben Sie im Portemonnaie?
Auch wenn es als unschicklich gilt, über Geld zu reden: Bitte rechnen Sie sich genau durch, ob sich die Familie einen Hund leisten kann. Vernünftige Tierhaltung kostet Geld. Neben Anschaffungskosten, Mikrochip, Hundesteuer und Zubehör sind da noch die monatlichen Futter- und die jährlichen Tierarztkosten. Diese fallen je nach Rasse und Größe
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