Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
des Hundes und Wohnort unterschiedlich hoch aus. Hinzu kommt noch die Tierhalter-Haftpflichtversicherung. Falls diese an Ihrem Wohnort nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, sollten Sie zumindest ein Polster von 1000 bis 2000 Euro für plötzliche Notfälle anlegen. Dieses kommt Ihnen auch zugute, wenn Ihr Tier einen Unfall erleiden oder krank werden sollte. Mit dem finanziellen Sicherheitsnetz haben Sie dann eine Sorge weniger.
PHASE 2: Einschätzung des Hundes
Sobald Sie Lebensstil, Energieniveau und Dynamik Ihrer Familie ehrlich eingeschätzt haben, können Sie sich Gedanken darüber machen, welcher Hund gut in Ihr Rudel passen würde.
EINSCHÄTZUNG DES HUNDES 1:
Das Alter ist nicht nur eine Zahl.
Welpen sind niedlich und finden leicht ein neues Zuhause. Allerdings muss man für einen Welpen wesentlich mehr Zeit, Energie und Geld investieren. Viele Verhaltensprobleme, die später professionelle Hilfe erfordern, haben ihren Ursprung darin, wie der Welpe aufgewachsen ist. Sofern Sie oder ein anderes Familienmitglied sich nicht einige Monate bis über ein Jahr lang rund um die Uhr um den Welpen kümmern und ihn konsequent erziehen können, sollten Sie lieber keinen aufnehmen.
Hunde sind nach 12 bis 18 Monaten ausgewachsen, und wenn sie bis dahin vernünftig erzogen wurden, haben sie wahrscheinlich auch keine Verhaltensprobleme. Zumindest sollten Sie mögliche Probleme schon im Tierheim erkennen und entscheiden können, ob Sie gewillt sind, an einer Lösung zu arbeiten. Erwachsene Hunde sind meist stubenrein, und je nach Temperament und Rasse ist auch ihr Energieniveau in der Regel geringer als bei Welpen. Wenn Sie dem Hund nicht so viel Zeit widmen können, ist ein erwachsenes Tier unter sieben Jahren die richtige Wahl.
Doch auch ältere Hunde sind eine Überlegung wert. Sie finden im Tierheim gewöhnlich als Letzte ein Zuhause, können Sie aber trotzdem noch viele Jahre begleiten und sind oft ausgeglichener und weniger quirlig als Junghunde. Wenn Sie wenig Platz und nicht so viel Zeit haben, einen Hund zu erziehen, passt vielleicht ein freundlicher Hundesenior gut zu Ihnen. Der Nachteil sind die höheren Tierarztkosten, aber für kinderlose Haushalte wie Singles oder Ehepaare, deren Kinder das Nest schon verlassen haben, ist ein älterer Hund ideal.
Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Hundes auch Ihr eigenes Alter und Energieniveau. Ein quirliger Welpe könnte für einen älteren Menschen schlicht zu anstrengend sein, während ein älterer Hund mit einem dynamischen, sportlichen Mittzwanziger vielleicht nicht mithalten kann. Wie gesagt: Nehmen Sie einen Hund auf, der nicht mehr Energie hat als alle übrigen Familienmitglieder.
EINSCHÄTZUNG DES HUNDES 2:
Kleine Rassenkunde
Wie ich schon erklärte, sollte man Hunde ausnahmslos als Tiere, Art, Rasse und Individuum betrachten – in eben dieser Reihenfolge. Die Rasse kann jedoch ein wichtiger Faktor bei der Wahl des passenden Hundes sein. Je reinrassiger er ist, desto eher sind seine rassetypischen Merkmale ausgeprägt, und der Hund hat entsprechende spezielle Bedürfnisse.
In Kapitel 3 ging es um die sieben Hundegruppen: Jagdhunde, Hetzhunde, Gebrauchshunde, Hütehunde, Terrier, Gesellschaftshunde und die Non-Sporting Group (siehe Kap. 3, Kernprinzip 5, Würdigen Sie die Instinkte des Hundes). Damit die Hunde aus allen Gruppen ein erfülltes Leben haben, muss man ihnen eine Aufgabe geben, die zu ihren Rasseinstinkten passt. Bei Jagdhunden verbringt man zum Beispiel viel Zeit mit Stöckchenwerfen, während manche Gebrauchshunde ein Rucksack beim Gassigehen am glücklichsten macht. Terrier brauchen Stimulation durch mentale Herausforderungen und arbeiten gern für Belohnungen, daher lieben sie Spielzeuge, in denen Leckerchen versteckt sind. Hetzhunde sind ausdauernde Läufer und passen daher gut zu Ihnen, wenn Sie gern joggen, skaten oder Rad fahren.
Wenn Sie einen Hund suchen, ist es hilfreich, sich eingehend im Vorfeld zu informieren, vor allem wenn Sie zu einer bestimmten Rasse tendieren. Rasseporträts finden Sie in Büchern und im Internet; die Rassestandards der Fédération Cynologique Internationale, des größten Dachverbands des Hundewesens, sind im Hinblick auf das Temperament ein guter Anhaltspunkt.
[Abb. 32]
Bedauerlicherweise leben wir in einer Welt mit rassespezifischen Gesetzen; viele Hausverwaltungen und Wohnungseigentümergesellschaften erlauben bestimmte Rassen nicht, also müssen Sie sich auch darüber informieren. Obwohl
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