Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Glückwunsch zum neuen Rudelmitglied! Nun gilt es, noch drei sehr wichtige Dinge zu erledigen.
NACH HAUSE 1:
Den Hund kastrieren
Vielerorts sind Hunde aus Tierheimen bereits kastriert, bevor sie vermittelt werden, und in der Regel sind die Kosten dafür in den Übernahmegebühren enthalten.
Wenn Sie nicht gerade ein professioneller Züchter sind, gibt es wenig Argumente gegen die Kastration Ihres Hundes. Im Gegensatz zu Menschen, die sich jederzeit paaren können, verspüren Rüden diesen Drang ausschließlich in der Gegenwart läufiger Hündinnen, und das passiert nur zweimal, manchmal auch dreimal im Jahr – meist zwischen Januar und März sowie zwischen August und Oktober. Kastrierte Rüden wissen also nicht, dass ihnen etwas fehlt, und vermissen daher nichts. Im Übrigen gibt es in den USA sogar Hundehoden-Implantate, doch solche kosmetischen Krücken wurden eher für den Menschen entwickelt als für den Hund. Bello trauert seiner Männlichkeit jedenfalls nicht hinterher.
Eine Kastration ist sinnvoll, wenn medizinische Gründe dafür sprechen. So kann etwa ein früher Eingriff Hündinnen im späteren Leben gesundheitliche Probleme wie Gesäugeleistentumore und Harnwegsinfektionen ersparen. Sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen kann das Beseitigen der Hormonsignale zu einem ausgeglicheneren Temperament führen, und sie versuchen in der Paarungszeit nicht mehr wegzulaufen, um Sie hinterher mit einem unerwünschten Wurf zu beglücken.
Finanziell gesehen, ist die Kastration eine kleine Investition. In einigen Tierheimen und Tierkliniken gibt es Kastrationsprogramme zu ermäßigten Preisen oder sogar gratis, und bei den meisten Tierheimen ist der Eingriff, wie schon erwähnt, ohnehin schon in den Übergabekosten enthalten.
Der wichtigste Grund für eine Kastration ist die Eindämmung der Überpopulation. Allein bei uns in den USA werden jedes Jahr vier bis fünf Millionen unerwünschte Hunde und Katzen aus diesem Grund getötet. Weltweit gibt es 600 Millionen streunende Hunde. Die Kastration gilt hier als wirkungsvollste Gegenmaßnahme.
Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer müssen Sie für vieles sorgen: Futter, Unterkunft, Anleitung, Erziehung und Führungskraft. Das Mitfühlendste, was Sie für Ihren Hund und sich selbst tun können, ist jedoch, eine neue Generation ungewollter Welpen zu verhindern. Sprechen Sie mit einem Tierarzt Ihres Vertrauens und wägen Sie die Entscheidung für oder gegen eine Kastration gründlich ab.
[Abb. 34]
NACH HAUSE 2:
Niemals ohne Mikrochip
Früher konnte man Hunde nur durch eine Marke am Halsband oder eine Tätowierung kennzeichnen, doch beide Methoden haben ihre Nachteile. Streuner können ihre Halsbänder oder Marken leicht verlieren, oder sie werden von Dieben entfernt. Auch Tätowierungen können entfernt oder verändert werden.
In den 1990er Jahren kam der RFID (radio frequency identification) -Chip auf, ein winziges, implantierbares Gerät, das bis zu 25 Jahre haltbar ist. Auf dem Chip ist eine einzigartige Nummer kodiert, die den Hund identifiziert, damit er zu Ihnen zurückgebracht werden kann, falls er verloren geht. Wenn Ihr Hund gechippt und registriert ist, lässt sich leicht feststellen, wer der wahre Besitzer ist, falls jemand ihn findet oder stiehlt und für sich beansprucht.
Die RFID-Chips selbst sind harmlose, passive Geräte. Im Gegensatz zu Handys oder anderen Elektronikgeräten übermitteln sie keine Signale und damit auch keine schädliche Strahlung. Sie werden nur in Gegenwart eines Scanners aktiv, der ein Signal aussendet, auf das der Chip mit der kodierten Nummer antwortet. Der Vorgang dauert nur einige Sekunden.
Da die Chips immer mehr Verbreitung finden und die Technologie immer ausgefeilter wird, gibt es inzwischen interessante Ansätze zu alternativen Nutzungen. So stellt ein Unternehmen eine Hundeklappe her, die mit einem Scanner den RFID-Chip liest. Erkennt sie Ihren Hund, öffnet sich die Klappe, sonst bleibt sie verschlossen. Anstelle eines einladenden Eingangs für Nachbarhunde, Marder oder gar Einbrecher hat Ihr Hund damit quasi einen eigenen Hausschlüssel.
Es gibt noch ein anderes tierschutzrelevantes Argument für den Mikrochip: Ein gechippter Hund kann nicht ausgesetzt werden. Wer das bisher tun wollte, brauchte dem Tier nur Halsband und Marken abzunehmen, in eine abgelegene Gegend zu fahren und es aus dem Wagen zu lassen. Ein Hund mit Mikrochip führt die Behörden jedoch zum eingetragenen Besitzer. Auf diese Weise
Weitere Kostenlose Bücher