Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Jahres verändert hatte, seit meine Ex-Frau Ilusion mir eröffnet hatte, dass sie die Scheidung wolle. Danach war meine eigene Reise voller Qualen und Unsicherheit gewesen. Auf der Taxifahrt erkannte ich, was für ein Glück ich hatte, jemandem wie Mike helfen zu können. Mir wurde klar, dass ich aus dieser dunklen Zeit stärker und klüger hervorgegangen war, dass ich nun dankbarer für die Glücksmomente des Lebens war und mehr denn je ein starker Rudelführer sein wollte.
Ich war schon angeschlagen, als ich im März 2010 von Ilusions Scheidungswunsch erfuhr. Mein geliebter Pitbull Daddy war erst einen Monat zuvor gestorben, und sein Tod hatte mich tief erschüttert. Im März war ich im Rahmen einer Europatournee, auf der ich Auftritte vor mehr als 7000 Leuten haben sollte, in Irland. Am Morgen meines Auftritts in Dublin rief meine Frau mich aus Los Angeles an und sagte, dass sie sich scheiden lassen wolle. Ich hatte gedacht, es liefe alles wunderbar. Ich ahnte nicht, was noch auf mich zukommen sollte. Mein Leben sollte sich grundlegend verändern, und ich, Rudelführer für Millionen von Hundebesitzern auf der ganzen Welt, konnte seine Richtung weder steuern noch ändern. Es war furchterregend.
Im Lauf der Jahre hatten Ilusion und ich versucht, unsere unterschiedlichen Persönlichkeiten mit den Anforderungen einer Ehe, einer Fernsehsendung und zweier Kinder in Einklang zu bringen. Das war nicht leicht. Wir hatten uns mehrmals getrennt und waren wieder zusammengekommen. Nach 20 gemeinsamen Jahren und in Anbetracht der Zeit, die noch vor uns lag, kam das Ende unerwartet. Ich war nicht bereit.
Die Scheidung zwang mich zum ersten Mal, die Dinge so zu sehen, wie sie waren. Als ich meine Geschäftsentscheidungen der letzten Jahre unter die Lupe nahm, musste ich erkennen, dass viele schlecht getroffen waren. Ich hatte meine Rechte und meinen Namen aufgegeben. Bestimmte Verträge hätte ich nie unterzeichnen dürfen. Meine Partner sagten das eine, doch in den Verträgen stand etwas ganz anderes. Mir wurde klar, dass mir nicht einmal die Bezeichnung „Hundeflüsterer“ gehörte.
Alles in allem besaß ich nur meine Kleidung, mein Auto und das Dog Psychology Center. Alles andere – auch die Sendung und das Haus, in dem ich gelebt und eine Familie gegründet hatte – gehörte anderen. Als mein Manager meine Finanzen prüfte, teilte er mir mit, dass ich pleite sei, und das nach sieben Jahren im Fernsehen. Ich wusste nicht, warum.
Wütend zog ich mich ins DPC zurück, wo ich mich von allen Menschen abschottete. Ich wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Voll negativer Energie brütete ich vor mich hin und saß stundenlang bei meinem Rudel. Schließlich wirkten sich mein Stress und meine Traurigkeit auf die Hunde aus. Das Rudel schrumpfte von 20 Hunden auf gerade noch eine Handvoll. Instinktiv spürten die Tiere, dass ihr Anführer labil war, und einige von ihnen wandten sich von mir ab. Ich war am Boden zerstört, weil ich weder mir selbst noch meinem Rudel helfen konnte.
Ich hatte Hunde unter Stress schon so reagieren sehen. Wenn ein Hund aus dem Gleichgewicht gerät, gelangt er schnell in einen negativen oder panikartigen Zustand. Er will nicht mit anderen Hunden oder Menschen zusammensein. Isolation ist eine greifbare Reaktion auf eine instabile Umgebung, die an der Wurzel von fast jedem Verhaltensproblem liegt: Beißen, Kauen, Buddeln, übermäßiges Bellen, Revierverhalten und Aggression. Bei Hunden sind diese Probleme schnell in den Griff zu bekommen. Bei mir fand ich es dagegen wesentlich schwieriger.
Ich verspürte eine tierische Wut: Ich wollte Dinge zerstören, ich wollte mein Geschäft zerstören, ich wollte mir selbst wehtun und den Menschen in meiner Umgebung. Noch nie war ich emotional so am Boden zerstört gewesen. Ein Gefühl des Versagens überwältigte mich, und ich verlor jedes Vertrauen in mich.
Kaum jemand wusste, was in mir vorging, außer meinem Bruder Erick und meinem Manager. Ich verbarg es vor meinen Söhnen, meinen Geschäftspartnern und sogar vor meinen Eltern. Ich fragte mich, ob mein Leben noch einen Sinn hatte.
Der Tiefpunkt kam im Mai 2010, als ich aufhörte zu essen. Ich erlebte schockiert, wie mein Gewicht in nur 40 Tagen von 80 auf 61 Kilo fiel. Ich hörte auf zu arbeiten und schlief selten mehr als vier Stunden pro Nacht. Damals lebten Ilusion und ich bereits getrennt, wir waren aber noch nicht geschieden. Eines Tages besuchte ich sie, um unsere Ehe zu retten. Doch
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