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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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was hier vor sich geht.«
    »Sie haben mit der Frau gebumst, während ihr Mann sich im Zimmer drunter aufhielt«, sagte ich.
    »Er ist ein Schlaffsack und Säufer. Außerdem haben wir nicht gewusst, dass er nach Hause gekommen war.«
    »Nehmen Sie bitte die Hände von meinem Pick-up.«
    »Ich habe mich über Sie erkundigt, Mr. Holland. Sie haben Ihren besten Freund umgebracht. Ihre Sorte hab ich in Vietnam kennen gelernt. Ihr kommt vor einen Untersuchungsausschuss und kriegt einen Anschiss, aber es sind immer die andern Jungs, die durch den Wolf gedreht werden.«
    »Sie hätten Schuhe anziehen sollen, Nicki«, sagte ich.
    »Was?«
    »Sie sind in Hundekacke getreten.«
    Er starrte auf die braunen Streifen, die seine Zehen auf dem Zement hinterlassen hatten.
    Ich fuhr weg, hielt auf der Anhöhe über dem Fluss, stieg aus und schaute hinab auf die Seidenholzbäume, während mir Nicki Molinaris Worte immer noch in den Ohren klangen. Am liebsten wäre ich zum Haus der Girards zurückgefahren und hätte ihn umgebracht, ihn buchstäblich über den Haufen geballert. Früher einmal hätte ich es fertig gebracht und eine Tasse Kaffee getrunken, während ich nachlud. Ich fragte mich, ob mich der Geist von L. Q. jemals in Ruhe lassen würde.

18. KAPITEL
    Am nächsten Morgen bekam ich einen Anruf vom Sheriff.
    »Der Junge, dieser Terry Witherspoon, der Ihrer Meinung nach Maisey Voss im Badezimmer beobachtet hat? Er ist im St. Pat’s Hospital. Jemand hat ihn aus einem Auto gestoßen«, sagte der Sheriff.
    »Warum erzählen Sie das mir?«
    »Vielleicht will es das Mädchen wissen. Vor Gericht kommen die Opfer nicht immer auf ihre Kosten«, erwiderte er.
    »Wer hat ihm das angetan?«
    »Vielleicht erzählt er’s Ihnen. Er war mit Lippenstift und Rouge geschminkt, als ihn die Sanitäter eingeliefert haben. Warum sollte eine Schwuchtel ein junges Mädchen durchs Badezimmerfenster anglotzen?«
    »Ich glaube, dass Dixon bi ist. Witherspoon ist sein Lustknabe.«
    »Das Schlimmste, womit wir es früher in der Gegend hier zu tun hatten, war die Umweltverschmutzung durch die Campingkocher. Drüben in Wallace, Idaho, gab’s sogar ein Bordell. Ich bin schwer begeistert, dass sich jetzt neue Leute wie Sie hier rumtreiben, Mr. Holland.«
    »Wie soll ich das verstehen? Sie sind mir wirklich ein Rätsel, Sheriff?«
    »Besten Dank«, sagte er und legte auf.
    Als ich Terry Witherspoons Zimmer betrat, stand er neben dem Bett und zog gerade sein Hemd an. Seine Ellbogen und die Stirn waren aufgeschlagen, und das eine Auge war mit Blut verkrustet.
    Er zuckte zusammen, als er mich sah, als hätte er befürchtet, es könnte jemand anders sein.
    »Wyatt wollte gestern Abend Maisey vergewaltigen, nicht wahr?«, sagte ich.
    Er setzte seine Brille auf und rümpfte die Nase. Über dem Tal war kurz zuvor aus heiterem Himmel ein Schauer niedergegangen, sodass die Hügel jetzt sattgrün in der Sonne leuchteten, aber Terry Witherspoon hatte keinen guten Tag erwischt. Mit verkniffener Miene schaute er mich an, missmutig und verschämt, wie ein Kind, das zu Unrecht bestraft wurde.
    »Sie haben sich anständig verhalten, Terry. Man muss ein ganzer Kerl sein, um sich gegen einen Typ wie Wyatt Dixon zu stellen«, sagte ich.
    »Er holt mich gleich ab. Sie sollten lieber nicht hier sein, wenn er kommt«, sagte er.
    »Wir leben in einem freien Land«, sagte ich.
    »Das war’s einmal. Bevor Sie und Ihresgleichen es sich unter den Nagel gerissen haben«, erwiderte er.
    »Wen meinen Sie mit ›Ihresgleichen‹?«
    »Liberale, Lesben, Naturschützer, Leute, die alles kaputtmachen.«
    »Wollen Sie Ihr Leben lang Wyatts Prellbock sein?«
    »Kommen Sie mir nicht mit so was. Das bin ich nicht.«
    »Sie hören nur auf Leute, die Sie verunglimpfen, Terry.«
    »Die mich was?«
    »Sie sind von klein auf nur zusammengestaucht worden. Deshalb bilden Sie sich ein, dass nur die Leute Sie verstehen, die Sie runterputzen. Wenn jemand wie ich Ihnen sagt, dass Sie ein ganzer Kerl sind, lassen Sie ihn abblitzen.«
    Er schaute aus dem Fenster, auf den Bürgersteig hinunter.
    »Da kommt er. Hauen Sie ab«, sagte er.
    »Mögen Sie Maisey?«, fragte ich.
    Er schaute mich schweigend an, als hätte ich ihm eine Fangfrage gestellt.
    »Ellison und seine Freunde haben ihr bereits ihr Zeichen auf die Seele gebrannt. Lassen Sie sie in Ruhe. Halten Sie sich von ihr fern«, sagte ich.
    »Bin ich nicht gut genug?«, sagte er, während das Licht auf seiner Brille funkelte.
    »Sie sind in North

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