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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Patrouille gehen. Ein klarer Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Also warum war er dann nicht glücklicher? Goblins verbrachten Jahre damit, auf den Tag zu warten, an dem sie das Anzünden von Feuerschalen gegen das Beschützen der Höhle vor Abenteurern eintauschen konnten.
    Vielleicht lag es genau daran. Wenn man lange genug nach Abenteurern suchte, fand man früher oder später wahrscheinlich auch welche. Abenteurer kämpften nicht mit fairen Mitteln. Sie schleppten magische Schwerter und Ringe mit sich, Zauberer und Zaubersprüche und Krieger, die sich so schnell durch Goblinpatrouillen schnitten, wie Golakas pikante Rattenklößchen ihren Weg durch den alten Häuptling fanden.
    Dabei fiel ihm ein, dass er noch immer eine Ratte zu entsorgen hatte. Er schlug den Weg zur Küche ein.
    Golaka selbst war nicht da, aber Jig traf einen ihrer Helfer an, der gerade ein unidentifizierbares Tier in Stücke hackte, das den Fehler begangen hatte, in den unterirdischen Gängen herumzuschnüffeln. Jig klatschte die schmoddergetränkte Ratte auf den nächstbesten Tisch.
    »Was willst du mit dem schleimigen Ding?«
    Jig gab die Unschuld in Person. Mit einem Achselzucken erwiderte er: »Einer der anderen hat es aus der Küche gestohlen. Sie wollten, dass ich es zurückbringe, bevor es euch auffällt, damit sie keinen Ärger bekommen.«
    Der Goblin stieß mit einer Gabel nach der schmierigen, glänzenden Ratte. »Das ist Schmodder! Das können wir nicht essen.« Seine Augen verengten sich. »Wer hat sich überhaupt in der Küche herumgetrieben?«
    Jig schüttelte den Kopf. »Porak hat gesagt, er bringt mich um, wenn ich es verrate.« Er hielt sich die Hand vor den Mund und versuchte, dumm auszusehen. »Hoppla!«
    »Porak, nicht wahr? Den wird sich Golaka krallen wollen.«
    »Kann ich jetzt gehen?« Jig schlüpfte aus der Küche, ohne eine Antwort abzuwarten. Als er die Haupthöhle durchquerte, gestattete er sich ein Lächeln.
    Oberflächenbewohner hatten die Redensart vom Zorn Gottes. Da Goblins sich nicht wirklich um Götter scherten, hatten sie einen alternativen Ausdruck – sie sprachen vom Zorn der Küchenchefin.
    »In der Tat, ›die Ratte oder der Wicht‹«, sagte Jig mit Befriedigung.
     
    Auf dem Weg zu seinem Treffen mit Porak und den anderen hielt Jig bei den Latrinen an. Er wartete, bis niemand zusah, kniete sich hin und schnappte sich eine rotgepunktete Spinne von der Größe seiner Hand. Die Spinne krabbelte an seinem Arm hoch und auf seinen Kopf. Bevor sie es sich in seinen Haaren gemütlich machte, zwickte sie ihn noch heftig ins Ohr. »Autsch!« Jig rieb sich das Ohr. »Blöde Feuerspinne.« Klecks, die blöde Feuerspinne, von der die Rede war, ignorierte Jigs Beschwerde. Wahrscheinlich war er verstimmt, weil Jig ihn den ganzen Tag vernachlässigt hatte. Aber weil es unklug gewesen wäre, Klecks auf Schmodderdienst mitzunehmen, lehnte Jig jegliche Schuldgefühle ab. Das Letzte, was er hätte gebrauchen können, war eine Feuerspinne, die heiß wurde, wenn sie Gefahr spürte. Wenn er Klecks dabeigehabt hätte, als der Goblin ihn von hinten überrascht hatte, wären sie womöglich alle in Flammen aufgegangen.
    Jig fand die anderen in der Nähe des Höhlenausgangs. Von den zwölf Goblins war Jig mit Abstand der kleinste, und er versuchte, den schlimmsten Schulterknüffen und Scheinkämpfen auszuweichen.
    »Ah, Jig, da bist du ja.« Porak grinste. »Jig wird uns heute Nacht begleiten.«
    Unfreundliches Lachen erklang aus der Gruppe, und Jig musste sich zusammennehmen, um sich nicht furchtsam zu ducken. Alles würde prima werden. Er musste sich nur bewähren. Er konnte das.
    »Sollen wir uns zuerst was zu essen schnappen?«, schlug jemand vor.
    »Nein.« Poraks Lächeln verrutschte, und Jig verzog keine Miene, um seine Belustigung nicht zu zeigen. »Ich denke, heute Nacht halten wir uns von der Küche fern.«
    Jig fragte sich, ob einer der anderen den Ursprung von Poraks blauem Auge erriet. Er würde es ihnen jedenfalls nicht erzählen.
    »Lasst uns gehen«, befahl Porak und beendete damit jeglichen Protest.
    Sie gingen durch einen langen Tunnel, bis sie an der alten Glasstatue eines Goblins ankamen, der Grenzmarkierung, die den Rand des Goblinterritoriums kennzeichnete. Sie stand hier seit Generationen und war vermutlich so alt wie der Berg selbst. Niemand wusste, wer die Statue geschaffen hatte. Und weil sie Goblins waren, interessierte es auch niemand besonders. Ein großer Stein hätte die Stelle genauso gut

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