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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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des Springbrunnens. Er fragte sich, warum Barius nicht schon vor einer Stunde eingeschritten war. Wahrscheinlich sollte das ein weiteres Mittel der Bestrafung für mich sein. Falls Jig damit richtig lag, hoffte er, der Prinz griffe beim nächsten Mal wieder auf die Prügelstrafe zurück. Dennoch verspürte er ein eigenartiges Gefühl der Dankbarkeit Barius gegenüber, weil er ihn überhaupt gerettet hatte.
    Er blieb hinter der Säule versteckt, bis Darnak mit seiner Karte fertig war. Dann brachen sie auf, wobei sie wieder Ryslind folgten, der seine Magie benutzte, um den Nekromanten aufzuspüren. Unterwegs grübelte Jig über ein neues Problem nach. Wie genau stellte man es eigentlich an, einen Gott zu verehren? Vielleicht würde er eine Halskette wie die Darnaks brauchen. Etwas mit Blitzen und dem Strahlenkranz von Tymalous Schattenstern an Stelle von Erdemachers Hammer. Aber was sonst noch?
    In seiner Erzählung hatte Darnak Sterbliche erwähnt, die den Göttern Opfer darbrachten, um im Gegenzug Hilfe von ihnen zu erlangen. Jig versuchte, sich an die Einzelheiten zu erinnern. Da war etwas von ›seinen erstgeborenen Sohn‹ weggeben gewesen, und irgendein anderer hatte ›Lämmer getötet‹ – was immer man sich darunter auch vorzustellen hatte. Jig hatte weder einen Sohn noch ein Lamm, und er hatte auch nicht die Absicht, den Abenteurern etwas wegzunehmen, um es zu opfern. Das Beste, was er anbieten konnte, war Klecks, und die kleine Feuerspinne würde als Opfer nicht viel hermachen. Jig hätte sie sowieso nie hergegeben. Außer vielleicht, direkt nachdem sie seine Haare abgefackelt hatte.
    Damit blieben Gebete übrig. Was sagte man, wenn man betete? Wie begann man ein Schwätzchen mit einem Gott? Jig war nicht mal besonders gut darin, eine Unterhaltung mit anderen Goblins anzufangen. Musste man die Wörter laut aussprechen, oder würde der Gott auch Gedachtes hören?
    Er entschied, dass Götter Gedanken hören konnten. Die Wörter aussprechen zu müssen wäre auch viel zu peinlich; er konnte Barius’ Reaktion schon hören. »Welcher Gott würde einen Anhänger deines Schlages dulden?«, würde er sagen. Und vielleicht läge er damit sogar richtig. Um ehrlich zu sein, große Erwartungen hegte Jig nicht. Goblins und Götter waren wie … na ja, wie Goblins und jede andere Rasse. Da war kein großes Bedürfnis nach Kontakten.
    Dennoch, es konnte ja nichts schaden. Wenn man alle Umstände betrachtete, konnte Jigs Lage schwerlich schlimmer sein. Also begann er in seinem Kopf zu sprechen, während sie durch die Gänge schlichen.
    Tymalous Schattenstern? Was für ein klobiger Name. Er fragte sich, ob man es sich erlauben durfte, einen Gott Tym zu nennen. Vermutlich nicht. Mein Name ist Jig. Kannst du mich hören?
    Er schwieg einen Moment mit seinen Gedanken, aber es kam keine Antwort. Andererseits schienen auch Darnaks Unterhaltungen mit Erdemacher ziemlich einseitig, möglicherweise hatte das also nichts zu bedeuten.
    Ich irre hier herum mit einem Zwerg, einem Elbenkind, einem arroganten Prinzen und einem Zauberer, der am Rande des Wahnsinns schwebt. Na ja, eigentlich nicht schwebt. Es ist mehr ein Hin- und Herwanken zwischen wahnsinnig und richtig wahnsinnig. Ich habe mich gefragt, ob du mir eventuell dabei helfen kannst, lange genug am Leben zu bleiben, um an einem Stück wieder heimzukommen?
    Immer noch nichts. Jig seufzte und hastete hinter den anderen her, als ihm plötzlich die Eingebung kam. Kein Goblin half einem anderen ohne eine Gegenleistung. Warum sollten Götter das anders halten?
    Ich weiß nicht, wie Verehrung und der ganze Kram funktionieren, aber wenn es etwas gibt, was du brauchst, werde ich versuchen dir zu helfen.
    Das hörte sich doch schon viel besser an! Ein fairer Handel, genau wie ein Mensch ihn machen würde. Jig würde Tymalous Schattenstern helfen, und der Gott würde Jig helfen. Blieb nur die Frage, für welche Art von Gefallen ein Gott Bedürfnis haben mochte. Er hoffte, dass es nichts wie diese Ahorngeschichte war, von der Darnak ihm erzählt hatte.
    »Halt!«, befahl Barius mit gesenkter Stimme. »Eine Tür. Diebin, überprüfe sie auf Fallen und Schlösser und dergleichen!«
    Riana verzog das Gesicht. Jig konnte es ihr nicht übel nehmen, nach dem, was beim letzten Mal passiert war. Noch ein paar Fallen, und ihr blieben keine Finger mehr.
    »Warte!«, rief er.
    Er trat hastig zu ihr an die Tür, sehr zum Verdruss von Barius. Dort langte er in seinen Stiefel und zog den Streifen

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