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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Fleisch daraus hervor, den er sich für später aufgehoben hatte. Er wischte Staub und Fusseln davon ab und bemühte sich, seinen knurrenden Magen zu ignorieren.
    »Bind deine Werkzeuge daran fest!« Er reichte Riana das Fleisch.
    Sie nickte, wobei sie sich offenbar daran erinnerte, wie Jig die andere Tür untersucht hatte. Mit einem Stück von Darnaks Zwirn befestigte sie ihren Dietrich am Fleisch und führte ihn ins Schlüsselloch ein. Wie beim ersten Mal gab es ein Klicken, und eine silberne Nadel bohrte sich in das Fleisch. So trocken und steif der Streifen auch war, Jig hätte schwören können, dass er die Farbe daraus weichen sah.
    »Was zauderst du?«, fragte Barius. »Entschärfe die Falle, und öffne die Tür!«
    Riana murmelte: »Entschärf sie doch selbst, du geckenhafter Schafliebhaber.«
    Sie zog ihr Messer und benutzte die Klinge, um die Nadel zur Seite zu biegen. Damit blieb nur noch das eigentliche Schloss. Sie starrte wütend auf ihre Hände.
    »Ich war schon nicht besonders gut hierbei, als ich noch alle Finger hatte«, fauchte sie. Jig trat einen Schritt zurück und hoffte, sie würde nicht beschließen, denjenigen zu bestrafen, dem sie ihren fehlenden Finger verdankte. Sie ließ den Dietrich ins Schlüsselloch gleiten und untersuchte den Schließmechanismus. Ihre Augen verengten sich vor Konzentration zu schmalen Schlitzen, und ihre Zungenspitze schaute aus dem Mundwinkel heraus, während sie arbeitete. »Nun komm schon, verdammt!«
    Der Dietrich rutschte ihr aus den Fingern. Mit einem eisigen Seitenblick auf Jig versuchte sie es noch einmal. Dann ein drittes Mal. Sie nahm den Dietrich in die linke Hand, doch es war vergeblich. »Ich kann es nicht.«
    »Du hast es doch schon einmal getan«, sagte Barius.
    »Das war ein einfacheres Schloss. Dieses hier hat zwei Zuhaltungen statt einer, und ich glaube, weiter hinten ist noch eine Art von Knopf, der gedrückt werden muss.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir haben dich durch die Hälfte dieses verwünschten Berges geschleppt, und bei den beiden Gelegenheiten, wo wir deine Hilfe benötigen, lässt du uns im Stich.«
    »Es tut mir leid, dass ich deine großartige Queste behindere. Nimm eben nächstes Mal statt meiner einen Schlüssel mit!« Sie unterstrich jedes dritte Wort mit einem heftigen Rammen ihres Dietrichs ins Schloss. Als auch das nicht half, packte sie Jig beim Handgelenk. »Halt das!«
    Sie drückte ihm den dickeren Stab in die Hand und behielt den dünneren selbst. »Steck das gebogene Ende ins Schloss, und bieg es in meine Richtung! Es gibt zwei Zuhaltungen dort drin, und ich kriege sie nicht beide zugleich zu fassen. Ich will versuchen, das Schloss zu reißen.«
    »Was?« Er sah Riana vor sich, wie sie die Tür mit bloßen Händen aus ihrer Verankerung riss. Darnak wäre dazu vielleicht in der Lage, aber für Riana konnte er nicht die geringste Aussicht auf Erfolg erkennen, ganz egal wie stark Elben sein mochten.
    »Es ist ein Diebestrick. Ich werde den Dietrich mit einem Ruck an den Zuhaltungen vorbeiziehen und hoffen, dass er sie beide lang genug anhebt, sodass du das Schloss drehen kannst.« Sie korrigierte Jigs Haltung des Stabes. »So, als wäre es ein Schlüssel. Ich hab das Ende gegen den Knopf im Schloss gedrückt. Halt ihn ruhig, und drück seitlich. Wenn es klappt, werden die Zuhaltungen nach oben springen, und du musst das Schloss drehen, bevor sie wieder runterfallen.«
    Er kniff die Augen zusammen und versuchte, das Schloss in dem schwachen Licht genau zu erkennen. Wenigstens hätte Barius die Laterne dichter halten können.
    »Nicht so verkrampft! Hast du nicht gesehen, wie ich ihn vorhin gehalten habe?«
    »Ich sehe nicht besonders gut«, murmelte Jig.
    »Oh.« Sie nahm einen anderen Dietrich aus ihrem Bündel, einen mit einem weniger stark gebogenen Ende. »Die Elben fertigen gläserne Linsen an; die würden dir helfen. Juweliere benutzen sie viel. Manchmal verkaufen sie sie an alte, reiche Menschen, deren Augen sie im Stich lassen.«
    »Klar«, entgegnete Jig. »Ich werd bei meinem nächsten Einkaufsbummel bei einem Elbenjuwelier dran denken.«
    Riana beachtete ihn nicht. Sie schob den Dietrich durch eine Lücke zwischen Jigs Fingern ins Schlüsselloch, holte tief Luft und zog ihn mit einem Ruck wieder heraus. Nichts geschah. »Zu fest«, murmelte sie. Sie versuchte es wieder und dann noch einmal.
    Beim vierten Mal klappte es. Der Stab in Jigs Hand drehte sich, so überraschend für ihn, dass er ihn fallen ließ. Er zuckte

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