Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
hätte sich fast den Ellbogen gebrochen, bevor es ihm gelang, anzuhalten. Zu allem Überfluss rutschte ihm die Brille in einem fort von der Nase; er versuchte, sie mit der Schulter zurückzuschieben, aber sofort rutsche sie wieder an seinem schweißnassen Gesicht herunter.
    »Was meinst du, wie viele Oger und Kobolde werden wir wohl töten?«, fragte Braf ihn und wäre um ein Haar gefallen, als er sich an einem anderen Goblin vorbeischob, um Jig einzuholen.
    »Keinen, wenn du weiter so laut sprichst«, wies Jig ihn zurecht. Der Lärm sollte sie zwar nicht verraten, nicht so weit von der bodenlosen Grube entfernt, aber es war besser, Braf schon jetzt zum Schweigen zu bringen. Mittlerweile mussten sie ungefähr die halbe Strecke nach unten zurückgelegt haben und sich in etwa auf einer Höhe mit dem Labyrinth des Nekromanten befinden.
    Braf biss sich auf die Lippen und nickte.
    Jig runzelte die Stirn, als er zu dem Goblin hochsah. »Du hast keine Waffe bekommen?«
    Braf versuchte, mit der Schulter zu zucken, was dazu führte, dass er seinen Körper ein Stück weit am Seil hochhievte. »Ich habe mich lieber mit Steinen eingedeckt. Ich dachte, falls wir an der Grube gegen die Kobolde kämpfen, könnten ein paar Fernwaffen nicht schaden.«
    Jig stutzte. »Das ist dir ganz allein eingefallen?«
    »Nein!«, verwahrte sich Braf hastig. Ein eigentümlicher, erschrockener Ausdruck zuckte über sein Gesicht und verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war. »Es war Grells Idee. Sie hat mir gesagt, ich sollte besser bei Steinen bleiben, sonst würde ich mich noch selbst verletzen.« Er legte die Stirn in Falten. »Oder hat sie gesagt, sie würde mich verletzen?«
    Jig kletterte etwas tiefer und dachte angestrengt nach. »Braf, als ich vorhin versucht habe, die Goblins dazu zu bewegen, den Hobgoblins zu helfen, da hast du ihnen erzählt, sie sollten es tun, weil sie sie später damit aufziehen könnten. Wieso hast du das gesagt?«
    »Weil es halt stimmt!«
    Vielleicht, aber es war auch genau die richtige Bemerkung gewesen, der Stein, der die Lawine ins Rollen gebracht und das Lager für Jigs Plan eingenommen hatte. Und später, vor Kralks Quartier, hatte Braf sich noch einmal genauso verhalten, als er sich über Schlitz lustig gemacht hatte. Wieder hatte er geholfen, die Goblins zu überzeugen, exakt das zu tun, was Jig wollte.
    Jig blinzelte durch schweißverschmierte Gläser hoch, und ihre Blicke trafen sich einen Moment lang: Braf sah ihn prüfend an – versuchte er herauszufinden, ob Jig sein Geheimnis erraten hatte? Der Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand sofort wieder, doch es war zu spät.
    »Du bist gar nicht so dumm, wie es den Anschein hat, nicht wahr?«, flüsterte Jig.
    Brafs Augen verengten sich. Plötzlich wurde es Jig sehr bewusst, wie groß und stark Braf eigentlich war. Und Jigs Schwert zeigte auf seine Füße und war in der Enge der Abfallspalte schwerlich zu heben.
    »Mag sein«, entgegnete Braf mit ebenso leiser Stimme.
    Sie waren dem nächsten Goblin mindestens noch eine Körperlänge voraus. Jig hörte Grell weiter oben fluchen und mit ihren Spazierstöcken hantieren.
    Schlitz fluchte ordentlich zurück und drohte, das Seil zu durchtrennen, an dem ihr Tragegeschirr hing. Andere standen immer noch oben und warteten darauf zu folgen.
    Jig richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Braf.
    »Aber warum hast du dann …«
    »Du würdest das Gleiche tun, wenn du ich wärst.« Jig starrte ihn verständnislos an.
    »Wie kommt ein Goblinanführer zum Kommando über seine Gruppe?«, fragte Braf.
    »Auf die gleiche Art, wie ein Goblin Häuptling wird. Er tötet den aktuellen Anführer und mit ihm jeden, der sich ihm widersetzt.«
    »Schau mich an, Jig. Groß, stark und bedrohlich. Wenn du … na ja, jemand wie du bist, dann wirst du in mir den Schikaneur sehen und versuchen, mich im Schlaf umzubringen. Wenn du ein Krieger bist, wirst du mich als Konkurrenz sehen. Wenn du ein Anführer bist, wirst du in mir eine Bedrohung sehen. Und wenn du mich nicht auf der Stelle umbringst, dann wirst du mich losschicken, um gegen Tunnelkatzen oder Oger zu kämpfen oder mir befehlen, in eine Hobgoblinfalle zu marschieren. Glaubst du, es ist Zufall, dass es keine alten Goblinkrieger gibt?«
    Langsam schüttelte Jig den Kopf.
    »Also spiele ich den Doofen. Ich lasse meine Waffe fallen. Ich lasse andere ihre dummen Streiche spielen.« Er schnitt eine Grimasse und rieb sich die Nase.
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, einen

Weitere Kostenlose Bücher