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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Fangzahn in die Nase geschlagen zu kriegen, aber Fakt ist: Wenn ich doof bin, bin ich keine Bedrohung. Das Hänseln und die Späße sind lästig, aber besser als die Alternative. Oh, und da will gerade ein Aaswurm auf deine Hand kriechen.«
    Jig riss die Hand von der Wand weg, wodurch er mit Rücken und Schulter gegen den rauen Stein schlug. Der bleiche, segmentierte Wurm war fast so lang wie sein Arm. Jig wartete, bis der Wurm, der mit seinen schwarzen Zangen ein Stück verkohltes Fleisch und Knochen festhielt, sich weggewunden hatte und in der Dunkelheit verschwand.
    »Aber warum lässt du dich die ganze Zeit von Grell schlagen?«, wunderte sich Jig.
    Braf lachte. »Grell weiß, dass ich mich verstelle. Sie hilft mir. Ich kann den Dummen spielen, und sie hält mich auf, bevor ich aus der Rolle falle.« Er lächelte Jig verlegen an. »Das macht irgendwie Spaß.«
    »Spaß?«
    »Klar! Du bist immer so übernervös und hast Angst davor, alles zu verpfuschen. Bei mir erwarten die Leute das.« Sein Lächeln erstarb. »Wenn du es jemandem erzählst, werde ich dir natürlich die Haut abziehen und deinen blutenden Körper den Würmern zum Fraß vorwerfen.«
    »Natürlich«, sagte Jig.
    Braf grinste. »Hey, wieso ist es auf einmal so kalt hier unten?«
    Jig, den das Klettern erhitzt und ins Schwitzen gebracht hatte, war es gar nicht aufgefallen, aber Braf hatte Recht. Der Fels fühlte sich kühl an, und die Luft, die von unten kam … »Kann mal jemand eine der Laternen herunterlassen?«
    Eine Hitzewelle von Klecks warnte ihn gerade noch rechtzeitig. Jig drehte sich weg und presste sich gegen eine Seitenwand, als eine brennende Schmodderlaterne vorbeisegelte und dabei grüne Flammen versprühte. Braf fluchte und schnippte ein bisschen Schmodder von seinem Arm; weiter oben brüllten Goblins und schrien vor Schmerz, während sie versuchten, die Flammen zu ersticken. Dann hörte man den Goblin, der die Laterne hatte fallen lassen, kreischen, als seine Kameraden ihm seinen Fehler mit den Fäusten heimzahlten.
    Trotzdem hatte Jig jetzt, was er brauchte: Die Tröpfchen brennenden Schmodders erhellten einen silbernen Nebel, der von unten langsam die Abfallspalte hochkroch.
     
    »Wo sind wir?« Die Worte hallten in der verlassenen Kaverne wider.
    Jig war sich nicht sicher, wer die Frage gestellt hatte. Er konnte die Wärme der Goblins spüren, die sich hinter ihm versammelt hatten. Er ging ein paar Schritt zur Seite und versuchte, sich mit dem Rücken zur Wand zu stellen. Wahrscheinlich brauchte er sich gar keine Sorgen zu machen: Diese Goblins hatten die Koboldwelt bisher noch nicht gesehen und waren zu erschüttert, um daran zu denken, ihn umzubringen … im Augenblick wenigstens.
    Die geriffelte Struktur des Obsidians zusammen mit dem bleifarbenen Reif schufen die Illusion, von geschmolzenem Metall umgeben zu sein. Das Licht ihrer Laternen hatte denselben bronzenen Ton angenommen, an den er sich noch von seiner Exkursion in Straums Kaverne her erinnerte.
    Schattenstern? Kannst du mich hören?
    Schweigen. Die Welt der Kobolde dehnte sich viel schneller aus, als er erwartet hatte. Das konnte nicht gut sein.
    Jig schaute um sich, und einen panikerfüllten Moment lang war er sich nicht sicher, welcher Tunnel hinaus zur bodenlosen Grube führte. Alles sah durch den Schnee und den Nebel so anders aus. Sie waren von rechts gekommen – oder? Er rieb seinen Fangzahn und begann, der Höhlenwand zu folgen. Sein Schwert zog neben ihm Furchen durch den Reif.
    »Das sieht ein bisschen wie unser Lager aus«, bemerkte Braf.
    Jig sah sich um. Braf hatte Recht. Die Höhle war größer, aber er konnte sich leicht vorstellen, dass Goblins oder Hobgoblins aus diesem Ort ein Zuhause für sich machten. Als er das letzte Mal hier gewesen war, hatte er nicht allzu viel gesehen – war er zu beschäftigt damit gewesen, zu entkommen –, doch jetzt besah er sich den Ort genauer. Stücke verrotteten Seils wanden sich noch immer um eine der Obsidiansäulen, viel zu alt, als dass sie von den Ogern zurückgelassen worden sein konnten. Als sie den Tunnel erreichten, bemerkte Jig ein verrostetes Scharnier, das von einem Rest Holz neben der Öffnung hing. Als er versuchte, es herauszubrechen, zerbröckelte das Holz unter seiner Hand.
    Jig hatte noch nie davon gehört, dass Goblins so tief unten lebten, aber offensichtlich war diese Höhle einmal bewohnt gewesen. Vielleicht sähe eines Tages ihr eigenes Lager wie dieses hier aus, falls es ihnen nicht gelang,

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