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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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brannte zufrieden den Fleischfetzen an, den sein Herrchen für ihn aufgehoben hatte.
    »Jig, warte!« Veka kam ihm nachgeeilt, in der Hand eine geborgte Schmodderlaterne. Blaues Licht erhellte den Tunnel und ließ die paar orangefarbenen Flecken, die um ihren Kopf wirbelten, fast verblassen.
    »Koboldfliegen«, murmelte sie, als sie seinen Blick bemerkte. »Sie waren überall in Straums Höhle.«
    Jig gab keine Antwort. Was wollte sie bloß von ihm?
    Ihn wieder nach Magie zu fragen, konnte sie nicht vorhaben; welche Tricks Jig auch beherrschte, Veka hatte ihn eindeutig überflügelt.
    »Jig …« Sie ergriff ihn am Arm und zog ihn auf eine Seite des Tunnels.
    Jig verkrampfte und wurde sich plötzlich schmerzlich der Tatsache bewusst, dass er sich noch keinen Ersatz für sein Schwert besorgt hatte.
    Doch Veka seufzte nur und wandte den Blick ab.
    Ihr großer Körper schien ein bisschen einzuschrumpfen.
    »Jig, Braf hat mir erzählt, was du getan hast. Wie du die Goblins durch das Nest geführt und die Koboldkönigin getötet hast.«
    Jig nickte nur; er war sich noch immer nicht sicher, worauf sie hinauswollte. Einen Moment lang geriet er fast in Panik, weil er dachte, Veka könnte immer noch irgendwie unter Koboldkontrolle stehen und hier sein, um die Königin zu rächen.
    Sie schluckte, und ihre Augen glänzten. »Wie hast du es gemacht?«, fragte sie leise. »Ich habe all meine Magie gebraucht, nur um zu überleben, und selbst dann … selbst dann musste Schlitz mir noch helfen. Ich brauchte die Hilfe eines Hobgoblins, um so lange am Leben zu bleiben, dass ich die Riesenschlange töten und das Portal zerstören konnte. Ich hatte all diese Macht zu meiner Verfügung, und du hattest nichts. Ich weiß, dass du nicht mit deinem Gott sprechen konntest. Du hattest keine Magie, nichts als ein paar Goblins und ein paar alte Waffen, um gegen eine ganze Armee von Kobolden und Ogern zu kämpfen, ganz zu schweigen von der Königin selbst, und du hast gewonnen. Du hast sie getötet.«
    Jig berührte seine Brille. »Ich hatte Glück.«
    Veka schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre Haare Jigs Gesicht streiften. »Niemand hat so viel Glück!« Sie klopfte ihre Schürze ab, als suchte sie nach etwas, und ließ dann die Schultern noch mehr hängen. »Im Weg des Helden hat Josca eine Liste von einhundert Heldentaten aufgestellt. Ich habe sie so oft gelesen, dass ich die ersten zehn im Schlaf aufsagen könnte.«
    Sie schloss die Augen. »Für Tat Nummer eins schreibt Josca: ›Das Mal des wahren Helden, jene eine Tat, die in Bezug auf Mut, Stärke, Listigkeit und schiere Größe alle anderen überragt, ist das Töten eines bösen Drachen.‹«
    Mit einem müden Seufzer blickte sie ihn an und sagte: »Du bist ein Held, Jig. Ein dürrer, halb blinder, schwächlicher Wicht ohne nennenswerte Magie, aber dennoch ein Held.«
    »Danke«, sagte Jig.
    Sie schüttelte erneut den Kopf. »Du verstehst es nicht.«
    Sollte er ihr sagen, dass er es nur seiner Brille zu verdanken hatte, dass er die Begegnung mit der Koboldkönigin überlebt hatte? Oder dass sie, nähme sie jeden seiner so genannten Siege einmal unter die Lupe, feststellen würde, dass nicht Stärke oder Größe, sondern pure, unverfälschte Feigheit ihn am Leben gehalten hatte?
    Veka schlug noch eine Fliege tot. »Ich dachte immer, du seist schwach. Versteckst dich in deinem Tempel, lässt dich von Kralk tyrannisieren, haust vor den größeren Goblins ab. Ich wollte nie wie du sein. Aber seitdem du von deinem Abenteuer zurückgekehrt bist, wollte ich …« Ihre Stimme verlor sich. Jig war sich nicht sicher, aber er glaubte, sie hatte › wollte ich du sein‹ gesagt.
    »Veka, was …«
    »Ich habe mein Zauberbuch verloren. Ich habe Joscas Buch verloren. Ich habe sogar diesen lächerlichen Umhang verloren.« Sie legte den Kopf schief.
    »Was wahrscheinlich ganz gut so ist. Das Ding war zu schwer für diese Höhlen. Der Stoff lässt überhaupt keine Luft durch, und ich war ständig schweißgebadet. Aber Jig, was soll ich jetzt nur machen?«
    »Ich bin sicher, Grell hat nichts dagegen, wenn du dir eine von Kralks alten Aufmachungen nimmst.«
    Veka rollte die Augen. »Ich dachte … Ich wollte Abenteuer erleben und unser Volk retten und alte Schätze entdecken und all das. Aber du bist der Held, nicht ich. Ich bin nicht diejenige, die uns die Königin vom Hals geschafft oder den Drachen getötet hat. Ich …«
    »Veka, ich hab den blöden Drachen nicht getötet!«, platzte Jig

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