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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Gürtel, warf ihren Umhang zur Seite und
    verzog das Gesicht, als er mit einem feuchten Klatschen auf dem Boden landete.
    »Jig sagt, der Nekromant war ein Kobold«, flüsterte sie. Allein an diesem Ort zu sein, ließ sie sich irgendwie unwohl fühlen, so als lauerten die Toten immer noch hinter den Türen und warteten nur auf das leiseste Geräusch, um wiederaufzuerstehen.
    »Ist wahrscheinlich hierher verbannt worden«, meinte Snixle. »Ich frage mich, wie lange er gebraucht hat, um die Gesetze der Magie zu lernen.«
    »Können alle Kobolde die Toten befehligen?«, fragte Veka.
    »Rein theoretisch ja«, antwortete Snixle. »Bei der Magie handelt es sich um dieselbe Art von Zauber, die ich bei dir anwende. Allerdings tun wir es nicht.«
    »Warum nicht?« Schmodder auf das Beherrschen einer Riesenfledermaus – wenn er sie diese Magie lehrte, könnte Veka eine Armee von Toten anführen!
    »Es ist … eklig. Nekromantie ist wie eine Leiche anzuhaben. Du brauchst jede Menge Kraft, um den Körper vorm Verwesen zu bewahren, ansonsten lässt dein Wirt auf Schritt und Tritt Stückchen und Teile fallen. Und du musst immer darauf Acht geben, die Verbindung zwischen deinem eigenen Körper und dem Wirt nicht zu fest werden zu lassen. Das ist schon übel genug, wenn der Wirt noch lebt, aber du kannst dir vielleicht vorstellen, was passiert, wenn du dich zu sehr mit einem Leichnam in Einklang bringst.«
    Na gut. Dann eben keine Nekromantie.
    »Glaubst du wirklich, dass du Jig Drachentöter besiegen kannst?«
    Veka zog ihr Exemplar vom Weg des Helden heraus und wischte das Wasser vom Einband. Die Ränder waren ganz klamm. Sie öffnete es und hielt es an den Buchdeckeln nach unten, um die Seiten zu trocknen.
    »Ich kann ihn besiegen«, sagte sie. »Ich muss. Es ist der einzige Weg, mein Volk und deins zu retten, stimmt’s?«
    »Immer vorausgesetzt, dass er nicht schon gefangen wurde«, wandte Snixle nervös ein.
    Veka machte sich nicht die Mühe zu antworten. Diese Kobolde kannten Jig Drachentöter offenbar schlecht. Aber sie würden ihn kennen lernen … genau wie Jig Drachentöter bald die wahre Veka kennen und respektieren lernen würde.
     
     
     

Kapitel 9
     
    »Klar hat er den Nekromanten umgebracht,
    aber könnt ihr euch einen Haufen Goblins vorstellen, die versuchen ›Heil Jig Nekromantentöter‹ zu singen? Und dann muss man es ja auch noch ins Versmaß quetschen.«
     
    Goblinliedermacher
     
    Die Oger ließen Jig nicht mit völlig leeren Händen ziehen. Nein, sie taten etwas Schlimmeres: Sie gaben ihm eine Fackel mit.
    Gewöhnliche Fackeln waren ja schon lästig genug.
    Wenn man sie nicht in Schmodder tauchte, flackerten und erstarben die Flammen bei der geringsten Bewegung. Schmodder war aber auch nicht die Lösung, es sei denn, man mochte es, dass einem das Zeug auf die Hand tropfte und die Finger wegbrannte.
    Das hier war übler. Die Oger hatten keinen Schmodder, also griffen sie auf das zurück, was sie hatten.
    »Brennender Goblinmist am Stock«, grummelte Schlitz und wedelte mit einer Hand vor seiner Nase herum. Er hielt den Blick von Jig abgewandt, dessen Hemd vom trocknenden Blut allmählich steif wurde.
    »Hättest du sie lieber bei den Ogern gelassen?«, fragte Grell. »Du darfst gerne vorausgehen. Sag Bescheid, wenn du auf Felsenschlangen stößt!«
    »Wen kümmert’s?«, entgegnete Schlitz. »Die Kobolde werden uns sowieso alle umbringen.«
    »Sie sind nicht …« Ein unglücklicher Windstoß trieb Jig den Rauch direkt ins Gesicht. Hustend und würgend hielt er die Fackel so weit wie möglich von sich weg. Was das Ganze noch übler machte, war, dass der Gestank Fliegen anlockte, die ihm unaufhörlich um den Kopf schwirrten und auf seinen Ohren landeten. Klecks war nicht davon abzubringen, auf seinen Kopf zu klettern, um zu versuchen, sie zu fangen.
    »Hier«, sagte Grell und angelte ein zusammengeknotetes Stück Tuch aus ihrer Hemdentasche.
    »Was ist das?«, fragte Jig mit heiserer Stimme.
    »Zuckerknoten. Gehärtetes Honigkonfekt.« Sie packte ihn am Fangzahn und zog ihn herunter. Mit einer mühelosen, routinierten Bewegung zog sie den Stoff um den Zahn fest und schob ihm den Knoten zwischen Unterlippe und Zahnfleisch. »Es beruhigt die Kinder. Sollte den Gestank ein bisschen erträglicher machen.«
    Jig lutschte versuchsweise an dem Zuckerknoten. Das Tuch war rau und sandig, aber das Konfekt im Inneren besaß einen übersüßen, fruchtigen Geschmack. Besser als Mistgestank war es auf jeden Fall,

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