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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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die nach Ruß und Asche gerochen hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte er es nicht erkannt, weil ihn das Ogerpaar etwas abgelenkt hatte, aber der Geruch war einem von Klecks’ verlassenen Netzen sehr ähnlich gewesen. Nur stärker.
    »Was ist los?«, fragte Braf.
    »Die Kobolde kommen«, klärte Jig ihn auf. Er trat von den andern weg; sie machten keine Anstalten, ihm zu folgen. Gut.
    Grell hustete und spuckte aus. »Dann hast du also einen Plan?«
    »Ich bin ein Goblin, hast du das vergessen?«, entgegnete Jig und kämpfte ein völlig unangebrachtes Kichern nieder. War Kichern im Angesicht des Todes ein Zeichen von Hysterie? »Wir machen keine Pläne.«
     
    Jig war noch nicht weit gegangen, als er die Kobolde in der Ferne auf sich zukommen sah. Violettes Licht löste sich allmählich in funkelnde rosa und blaue Ringe auf. Die rosa Koboldin flog mit summenden Flügeln vor dem blauen. Sie verschränkte die Arme, als sie anhielt und vor Jig schweben blieb. Er konnte den Wind ihres Flügelschiagens spüren.
    »Du bist Jig Drachentöter.« Es war keine Frage.
    Jig nickte. »Und wer bist du?« Zu seiner Überraschung kamen ihm die Worte fast ohne Zittern über die Lippen.
    »Pynne.« Sie landete auf den Zehen. Ihre Flügel schwirrten weiter und trugen den Großteil ihres Gewichts, als sie zu ihm aufblickte. Ihr kleines Gesicht war übermäßig rund, fast schon geschwollen, mit Pausbacken und einer breiten Stirn. Weiße Haare umgaben ihren Kopf wie eine Wolke. Ihr ebenfalls weißer Umhang war mit gelben Perlen verziert. Beim Anblick seiner Fackel rümpfte sie die Nase, sagte jedoch nichts.
    Jig war schon immer der Kleinste gewesen und hatte zu den anderen Goblins aufsehen müssen – den Fäusten der größeren Goblins ausweichen müssen, um genau zu sein. Und jetzt stand er da und blickte auf seine Feindin herab. Pynne war so winzig! Sie sah aus, als könnte man sie mit einem ordentlichen Tritt an die nächste Wand klatschen.
    »Versuch es«, sagte Pynne leise.
    Jig rührte sich nicht. Ungeachtet ihres Größenunterschieds waren diese beiden geflüsterten Worte genug, um ihm das Gefühl zu geben, dass Pynne diejenige war, die auf ihn herabsah.
    » Du bist der, der den Drachen getötet hat?«, fragte Pynne.
    Einen Moment lang ließ ihn der Ärger seine Furcht vergessen. Hatte er das nicht schon einmal mitgemacht, bei Walland? »Ja, das war ich.«
    »Da waren noch andere bei dir, als du aus der bodenlosen Grube entkommen bist«, stellte sie fest.
    »Was ist aus ihnen geworden?«
    Jig zauderte. Wo war Veka, und wie viel wussten die Kobolde bereits? »Die Oger haben sie umgebracht.« Pynne runzelte die Stirn. »Welche Oger?«
    Hoppla. Trockle würde nicht erfreut sein. Aber wie konnten sie nichts von den Ogern wissen? Bist du dir sicher, dass Veka kontrolliert wurde?
    Ich bin mir sicher, bekräftigte Schattenstern.
    Pynne seufzte, ein pfeifendes, zwitscherndes Geräusch. »Ich hab den andern ja gesagt, dass einige Oger entkommen sind, aber haben sie mir geglaubt?« Hinter ihr rollte der blaue Kobold die Augen. »Ja, ja. Du hast immer Recht, und alle andern haben immer Unrecht. Willst du, dass ich weiterfliege und mich um sie kümmere?«
    »Nein, Farnax«, entschied Pynne. Ihr Licht war während Farnax’ Worten heller geworden, und sogar Jig konnte die Verärgerung aus ihrer Stimme heraushören. »Wir haben Jig Drachentöter gefunden. Unsere Aufgabe ist es, ihn zur Königin zu bringen.«
    Farnax schwebte höher; Funken stoben von seinen Flügeln, als er die Decke streifte. Er fiel auf den Boden und fluchte und klappte die Flügel auf und zu.
    »Wie überlebt ihr Kreaturen bloß in diesen schrecklichen, heißen, dreckigen Grüften? Hier ist ja kaum genug Platz zum Luftholen, ohne sich am Fels zu stoßen!«
    »Das reicht!«, fuhr Pynne ihn an. Farnax schreckte zurück, dann nickte er. Keine Frage, wer hier das Sagen hatte.
    »Warum will mich die Königin?«, fragte Jig.
    Pynnes Flügel beruhigten sich. »Du bist Jig Drachentöter. Als du den Drachen getötet hast, hast du den Weg für uns geöffnet. Du hast der Königin einmal gedient, und du wirst ihr wieder dienen, indem du uns hilfst, die Magie deiner Welt zu beherrschen.«
    »Was ist mit …?« Jig ließ seinen Mund zuklappen, bevor ihm Vekas Name entfuhr. Aus irgendeinem Grund wusste Pynne nichts von Veka. Wenn sie von ihr erführe, würde sie dann immer noch einen Grund sehen, ihn am Leben zu lassen?
    Jig glotzte sie an, als ihm die Bedeutung des Rests ihrer Worte dämmerte. Er

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