Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
Jig.« Ihr Verstand eilte voraus. Jig würde irgendwie entkommen. Das tat er immer.
    Snixle schien sie nicht zu beachten. »Siehst du das? Dort unten?« Goldene Funken schwebten nach oben; manche erreichten fast ihre Füße, bevor sie verglühten.
    Dieser Tunnel konnte nicht viel länger als der gewesen sein, durch den sie zuvor gegangen waren, auf ihrem Weg zur bodenlosen Grube. Es kam ihr jedoch so vor, als wäre sie eine ganze Ewigkeit durch die beklemmende Enge dieses Kamins geklettert und gekrochen.
    »Wir sind fast zu Hause. Ich bin nicht sicher, wo wir rauskommen, sei also vorsichtig!«
    Vekas Herz fing an zu hämmern. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie musste Jig Drachentöter aufhalten, bevor er sie alle ins Verderben riss.
    Sie entspannte ihre Beinmuskeln und nahm die Algen zu Hilfe, um ihren Abstieg zu bremsen, als sie auf das Loch am Ende des Kamins zurutschte. Ein dichter Dunstschleier lag in der Luft unter ihnen. Ihre Füße tauchten aus der Spalte auf, und erst da hielt sie inne, um sich zu fragen, wie sie den Boden erreichen sollte. Es gab keine Leiter, und sie – Ihre Schultern verkrampften sich, und ihre Hand ließ die Algen los. Unter lautem Protestgeschrei stürzte Veka hinab. Sie ruderte wie verrückt mit Armen und Beinen, und dann traf der Boden sie wie ein wütender Oger.
    »Entschuldige«, sagte Snixle. »Ich war aufgeregt. Ich vergaß, dass du keine Flügel hast.«
    Veka spuckte Schnee und Blut. Eine ihrer Lippen war aufgeplatzt, und ihr Gesicht musste eine einzige enorme Quetschung sein. Sie rollte sich auf die Seite.
    Eisplatten bedeckten den Boden, hoch genug, um das abgestorbene Gras und die Büsche völlig zu verbergen. Schnee wirbelte durch die Luft und reduzierte die Sichtweite auf nahezu null. Das war gut so, kam sie zu dem Schluss, denn dann hatte hoffentlich niemand ihren uneleganten Fall gesehen.
    »So flach«, murmelte Snixle. »So überwuchert von Schmutz und Pflanzen. Ich vermisse die Eisspiralen des Palastes daheim, das Treiben der jungen Kobolde, die die Nebel ihrer Nester aufleuchten lassen, wenn sie ihre Paarungstänze fliegen …« Er drehte sie in einem langsamen Kreis herum und brummte vor sich hin. »Die Magie fließt von rechts. Das müsste die Richtung sein, in der das Portal liegt. Dem Gefühl nach befindest du dich auf der anderen Seite der Kaverne, ein gutes Stück von der Grube des Nekromanten entfernt.«
    »Kannst du mich zum Schlupfwinkel des Nekromanten führen?«, unterbrach Veka seine Betrachtungen.
    »Was? Nein, wir müssen dich zur Königin bringen.« Veka schüttelte den Kopf. »Was wäre, wenn ich einen Weg fände, eurer Königin Jig Drachentöter zu bringen?« Sie zitterte. Ein durchnässter Umhang lieferte schon unter günstigsten Umständen nicht viel Wärme, aber hier unten wäre es nackt fast weniger kalt gewesen.
    »Das kannst du tun?«, fragte Snixle.
    »Kannst du mir beibringen, Geschöpfen wie jener Fledermaus zu gebieten?«, konterte sie.
    »Ich denke schon. Wie gesagt, ich bin nicht der größte Krieger, aber …«
    »Lehre mich diesen Spruch, und ich führe dich zu Jig Drachentöter.« Sie legte den Kopf schief. »Wenn du kein Krieger bist, was genau machst du dann?«
    Sie wurde in Bewegung gesetzt, während Snixle antwortete, und hoffte, dass er sie zum Thronraum des Nekromanten führte.
    »Größtenteils benutze ich Magie, um … nun ja, um Sachen zu säubern.«
    Veka zog die Stirn kraus. »Was meinst du damit?«
    »Ich bin ein Arbeiter. Ich mag vielleicht kein getreuer Leibwächter der Königin sein, aber ich bin verdammt schnell, wenn es darum geht, Flecken aus Kleidern zu entfernen. Verschüttetes, Befall, alles in der Art. Ich war unterwegs, um diesen toten Oger zu beseitigen, als ich dich und deinen Freund fand.«
    Das durfte doch nicht wahr sein! Ihr Mentor konnte einfach nicht das Koboldäquivalent eines Aaswurms sein!
    »Dort!«, sagte Snixle und zeigte in die Richtung. Veka kniff die Augen zusammen; sie konnte kaum
    den dunklen Fels über sich erkennen. Von der Illusion eines Himmels, die Straum seit Goblingedenken aufrechterhalten hatte, war nichts mehr zu sehen. Sie ließ ihre Blicke über den Fels wandern und versuchte, die Stelle auszumachen, auf die Snixle zeigte. »Das ist der Schlupfwinkel des Nekromanten?«
    Snixle war bereits damit beschäftigt, einen Levitationszauber zu wirken. Augenblicke später war der Schnee verschwunden, und Veka stand in der staubigen Leere des Thronraums des Nekromanten. Sie löste ihren

Weitere Kostenlose Bücher