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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sollte.
    »Findest du, ich sollte einen neuen Namen haben?«, fragte sie. »Josca sagt, viele mächtige Zauberer haben mehr als einen Namen.« Darüber hinaus würde es vielleicht die anderen Goblins davon abhalten, sie je wieder Wabbel-Veka zu nennen. »Gemäß Josca sollte ein wahrhaft heroischer Zauberername aus mehreren Silben bestehen, oft mit irgendeinem Tiernamen kombiniert. Vögel sind am besten, aber jedes mächtige Tier geht. Was hältst du von Turmfalke Schattenflamme? Oder vielleicht Olora Nachtkrähe?«
    »Veka Blaufeder von der Flatulenten Hand?«, schlug Snixle vor.
    Sie verdrehte die Augen, aber nicht einmal die Spöttelei des Kobolds konnte ihr Hochgefühl trüben. Sie würde eine Zauberin sein!
     
    Veka ruhte sich aus, ein Bein gegen die Tunneldecke gestützt. Wenn sie ihren Oberkörper verbog, konnte sie eine Wange in das tröpfelnde Wasser drücken. Nachdem sie so lange ohne zu essen oder zu trinken geklettert war, schmeckte das herbe, schleimige Wasser wie der feinste Wein. Wein, gemischt mit Faulschlamm und hier und da einer Nacktschnecke, aber das stellte nur eine geschmackliche Bereicherung dar.
    Sie massierte sich die Hand und versuchte, die schlimmsten Krämpfe zu lösen. Die magisch leuchtende Hand war in Ordnung; irgendwie hielt die Verzauberung die Muskeln geschmeidig und stark. Wenn sie es gekonnt hätte, hätte sie den Spruch auf ihren gesamten Körper ausgedehnt, aber Snixle behauptete, das würde die Magie nur schwächen.
    »Mach schneller!«, forderte er sie auf. Veka ertappte sich dabei, wie sie um sich blickte, die Dunkelheit über sich mit den Augen abtastete, denn seine Nervosität übertrug sich auf sie.
    »Warum hast du es so eilig?«, fragte sie.
    »Ich muss dich zur Königin bringen. Wenn sie herausfindet, dass ich deine Anwesenheit geheim gehalten habe …« Vekas Körper erbebte. »Königinnen sind nach drastischen Veränderungen besonders leicht erregbar. Das ist einer der Gründe, weshalb eure Höhlen umgewandelt wurden, um ihr eine möglichst vertraute Umgebung zu bieten. Ich weiß noch, wie lange es bei meiner früheren Königin gedauert hat, bis sie sich nach dem Tod ihres Lieblingsmännchens angepasst hat. Sie befahl ihren Wachen, einem Arbeiter die Flügel auszureißen, nur weil ihr die Farbe der Schimmerer nicht gefiel, die er in ihr Quartier gebracht hatte.«
    »Schimmerer?«
    »Flügellose Insekten«, klärte Snixle sie auf. »Sie weben verschlungene Muster aus Licht, wo immer sie krabbeln, womit sie kleinere Insekten anlocken. Meine frühere Königin hängte sie als Dekoration auf. Allerdings sind sie unangenehm zu füttern; ein Biss, und aus der Wunde sickert tagelang Blut.«
    »Warum ist die jetzige Königin überhaupt hierher gekommen?«, wollte Veka wissen. »Gab es keine besseren Orte, wo man sich ausbreiten konnte? Orte, die keine so große Veränderung im Vergleich zu eurer Welt bedeutet hätten?«
    Snixle schüttelte ihren Kopf. »Ein Portal zu öffnen ist ein Leichtes. Das Vertrackte ist, die andere Seite zu stabilisieren. Magie klinkt sich an Magie an, selbst zwischen Welten. Je mehr Magie man auf der anderen Seite hat, desto stärker ist die Verbindung. Bei zu wenig Magie läufst du Gefahr, dass dein Portal urplötzlich zu irgendeiner anderen Welt umschwenkt, und auf einmal fliegst du in einen brennenden Berg oder ins Zentrum eines Eismeers. Dieser Berg hier war voller Magie, besonders die Drachenhöhle. Das macht ihn sicher.«
    Veka nickte. »Die Legende sagt, der ganze Berg wurde mittels Magie erschaffen.« Sie schnippte eine Schnecke von ihrer Hand und schob sich vom Wasser weg; ihre Schultern und ihr Rücken waren so verspannt, dass die Bewegung sie zusammenzucken ließ. Sie behielt die Algen um Hand und Handgelenk gewickelt, als sie sich vom Gesims herabließ. Die Spalte verlief an dieser Stelle fast senkrecht.
    »Und das Beste war«, fügte Snixle hinzu, »dass dieser Ort unbewacht war. Abgesehen von ein paar Ogern und euch Goblins und dergleichen natürlich.«
    »Jig wird weiter versuchen, euch zu bekämpfen«, meinte sie. »So ist er eben.«
    Ihr Kopf schüttelte sich. »Wenn er kämpft, verurteilt er euch alle zum Tod.«
    »Und was ist, wenn …«
    »Weniger reden, mehr klettern!«, unterbrach Snixle sie barsch. »Die Kobolde haben ihn wahrscheinlich längst gefangen.« Ihre Schultern zuckten vor seiner Besorgnis. »Wenn sie ihn zur Königin bringen, bevor wir dort ankommen …«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Veka ihm.
    »Nicht

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