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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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verstehen. Goblinpolitik war schnell, entschieden und tödlich. Goblins folgten ihrem Häuptling, weil sie umgebracht wurden, wenn sie es nicht taten. Das Problem war, der Häuptling konnte nicht überall gleichzeitig sein. Mitten im Kampf hatte die unmittelbare Bedrohung durch ein großes Schwert Vorrang vor einem Häuptling, der vielleicht, vielleicht aber auch nicht, lange genug überlebte, um einen zu bestrafen. Falls Farnax und Pynne die Wahrheit sagten, würden die Kobolde nie aus der Schlacht fliehen. Sie würden nie aufhören zu kämpfen, und sie würden den letzten Rest ihrer Kraft einsetzen, um ihre Feinde zu vernichten. Feinde wie Jig und die anderen Goblins.
    Er war so vertieft in seine Betrachtungen, dass er sein Ziel fast verpasst hätte. Erst Klecks’ plötzliche Aufgeregtheit ließ ihn anhalten und um sich sehen.
    »Dort«, sagte er. Eine flache Öffnung nahe der Tunneldecke, rechts von ihm. Das war der Ursprung des Aschegeruchs, den er zuvor wahrgenommen hatte. Wenn er sich irrte, würden ihn die Kobolde wahrscheinlich umbringen. Aber wenn er Recht hatte …
    Wem wollte er eigentlich etwas vormachen? Die Kobolde würden ihn wahrscheinlich so oder so umbringen.
    »Der Zauberstab ist da drin?«, fragte Farnax und flog näher an die Öffnung heran.
    Jig sprang und hielt sich am unteren Rand des Lochs fest, dann mühte er sich ab, um sich hochzuziehen. Seine Stiefel scharrten vergeblich gegen den moosglatten Fels. Pynne murmelte irgendetwas vor sich hin, schnappte sich aber schließlich eins seiner Hosenbeine und flog nach oben. Farnax tat dasselbe mit dem anderen Bein. Mithilfe der Kobolde gelang es Jig, sich in den engen Tunnel zu ziehen.
    Es gab kaum genug Platz zum Kriechen, und Jig wollte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn der Gang sich noch weiter verengte.
    »Das hier sollte besser der Mühe wert sein«, sagte Farnax hinter Jig. »Viel mehr von diesen Tunneln halte ich nicht mehr aus. Ich komme mir vor, als ob man mich lebendig begraben hätte.« Er war gelandet und begleitete jeden seiner Schritte mit angewiderten Blicken auf den Fels. Zum Fliegen war für sie zu wenig Platz. Wahrscheinlich konnten sie außer Jigs Hinterteil nicht einmal etwas sehen. Kein Wunder, dass sie so miesepetrig waren.
    Jigs Schwertgriff stieß ihn in die Seite, als er loskroch. Klecks hatte sich auf seiner Schulter zusammengekauert. Die Feuerspinne war warm, aber es war nicht die intensive Hitze der Furcht. Ihr Körper sandte die Wärme in Wellen aus, im Takt mit dem schnellen Herzschlag der Spinne. Klecks unternahm keinen Versuch, sich zu verstecken, vielmehr schien er begierig darauf weiterzugehen, flitzte an Jigs Arm herunter, drehte um, als wollte er fragen, warum das so lange dauerte, und sauste wieder hoch.
    Jig hoffte, dass das ein gutes Zeichen war. Er hatte andere Goblins von Feuerspinnennestern reden hören, aber nie selbst eins gesehen. Normalerweise wurden Feuerspinneneier in Tümpeln oder Wasserpfützen zurückgelassen, und die jungen Spinnen, die überlebten, zerstreuten sich überall in den Tunneln, um ihre eigenen Jagdreviere zu finden. Hier unten jedoch, wo der Schmutz und der Abfall zahlreiche Insekten anzog, gäbe es keine Notwendigkeit, fortzugehen. Wenigstens hoffte er das.
    Jig hielt an, um seine Brille abzunehmen, und tat sein Bestes, um die Gläser an seinem Hemd zu säubern. Schweiß und Dampf trübten seine Sicht; ständig landeten winzige Insekten auf seinem Hals und seinen Ohren.
    »Ich finde, du hast dir einen sonderbaren Platz ausgesucht, um deinen Schatz zu verstecken«, meinte Farnax. »Eine trostlose Höhle, die du nicht einmal erreichen kannst? Wie hättest du ihn wiedergeholt, wenn wir nicht hier gewesen wären, um dir in den Tunnel zu helfen?«
    Jig biss sich auf die Lippen. Den meisten Goblins wäre diese Unstimmigkeit nicht aufgefallen. »Ich kann sie ja erreichen«, protestierte er. »Meine Arme waren nur müde vom Kämpfen gegen die Oger, das ist alles.«
    Er wünschte, es wäre genug Platz gewesen, um sich umzudrehen und zu versuchen zu erraten, ob die Kobolde ihm glaubten.
    »Eher waren wohl deine Beine zu müde vom Weglaufen vor den Ogern«, brummte Farnax. Der Kobold schien ihn nicht besonders zu mögen.
    Jig drehte sich zur Seite, um sich durch ein engeres Stück Tunnel hochzuziehen. Dabei blockierte sein Körper das Licht von den Kobolden, wodurch ihm ein schwaches rotes Licht auffiel, das von weiter vorn kam. Die Luft war hier spürbar wärmer und der

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