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Die Göring-Verschwörung

Die Göring-Verschwörung

Titel: Die Göring-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Müller Hale
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sich mit dessen Hilfe, die Füße gegen die Mauer gestemmt, in wenigen Sekunden hoch. Auf der Mauer hockend, bot sich ihm ein freier Blick über die Köllnische Heide hinter dem Gelände. Kahler Laubwald, der bis zum Horizont reichte, unterbrochen nur vom Grün vereinzelter Tannen oder Fichten.
    Er half Ariane, ihm auf die gleiche Weise zu folgen, dann seilten sich beide auf der anderen Seite am Spazierstock nach unten ab. Er versuchte noch, seinen Mantel wieder an sich zu nehmen, doch das Kleidungsstück hatte sich unwiederbringlich im Stacheldraht verhakt. Vergeblich riss und rüttelte er an ihm, bevor er aufgeben musste und unverrichteter Dinge mit Ariane in den Schutz des Waldes verschwand.
    Die Wachmänner der Luftwaffe hatten unterdessen im Hangar Unterschlupf gesucht, gefolgt von den Männern des SD, die ihre sinnlose Schießerei aufgaben. Ein letztes Mal fegte Lessing im Tiefflug über die Startbahn, dann wechselte er in den Steigflug und die Jagdmaschine verlor sich bald in den Wolken.
    Noch bevor die schwarze Limousine vor dem Westhangar zum Stillstand gekommen war, schwang die Beifahrertür auf und Struttner sprang heraus. Einer der SD-Männer lief auf ihn zu, streckte die Hand zum Hitlergruß aus und begann, vom Obersturmführer zornig angestarrt, Bericht zu erstatten. Die Übrigen sammelten sich zögernd um ihn, in der Erwartung neuer Befehle.
    »Suchen Sie sämtliche Gebäude ab, jeden Raum, jede Ecke!«, herrschte Struttner die Männer an. »Ich will, dass jeder erdenkliche Flecken kontrolliert wird. Und ich will sie lebend! Die Pforte hat dafür zu sorgen, dass niemand das Gelände verlässt. An die Arbeit!«
    Er schaute zu, wie zwei Scharführer die Wachmänner der Luftwaffe ihren beiden Suchtrupps zuteilten und mit ihnen zu den Gebäuden der Anstalt hinüberliefen. Als er alleine war, entsicherte er seine Waffe und begab sich hinter den Hangar zu der Stelle, wo ein großes Stück dunkelblauer Stoff im Stacheldraht hing, das bereits im Wagen seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

48
    Keuchend liefen sie zwischen engstehenden, noch vom Winter entlaubten Buchen und Eichen tiefer in den Wald, die Beine hektisch in das dichte Unterholz setzend. Die hohen Absätze ihrer Schuhe ließen Ariane noch langsamer als Clarson vorwärts kommen. Er drehte sich wieder und wieder um, konnte jedoch niemanden hinter ihnen erkennen.
    Erst als Sie die Versuchsanstalt bereits einige hundert Meter hinter sich gelassen hatten, entdeckte er zwischen den Bäumen eine entfernte Silhouette, die sich erschreckend schnell auf sie zubewegte. Bald erkannte er den Obersturmführer, der trotz seines ledernen Uniformmantels wie ein Hürdenläufer über das niedrige Buschwerk des Waldes zu fliegen schien.
    »Wir müssen uns trennen«, keuchte Clarson, weiter in den Wald hinein hetzend.
    »Niemals!«, rief Ariane, die Struttner ebenfalls bemerkt hatte.
    »Es muss sein. Er wird mich verfolgen, du kannst dich derweil zum nächsten Bahnhof durchschlagen und mit deinem Pass ganz legal ausreisen.«
    »Ich lass dich nicht alleine. Er wird dich umbringen«, rief sie schnaufend.
    »Mach schon, verschwinde!«
    »Ich kann dich nicht einfach zurücklassen. Ich kann nicht.«
    Clarson blieb stehen und drehte sich um. Struttner war bedrohlich nahe gekommen und würde bald das Feuer eröffnen können. Er stieß sich von seinem Stock ab und rannte auf Struttner zu.
    »Was tust du?«, erschrak Ariane.
    »Lauf um dein Leben!«, rief er, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Struttner, verdutzt von Clarsons Richtungswechsel, suchte reflexartig hinter einem Baum Deckung. Einen Moment später erkannte er, dass Clarson keine Waffe trug. Er verharrte, halb verdeckt von einer Buche, die Waffe auf Clarson gerichtet, durchatmend.
    Circa zehn Meter vor Struttner suchte auch Clarson hinter einer Baumgruppe Schutz. Unsicher, ob er nicht doch über eine verborgene Waffe verfügte, näherte sich der SD-Offizier ihm vorsichtig, indem er von Baum zu Baum sprintete. Clarson presste sich mit Rücken und Kopf gegen eine dicke Eiche und erwartete sein Schicksal. Immerhin war es knapp gewesen. Sie hätten es um ein Haar geschafft. Alles, was er jetzt noch tun konnte, war Zeit zu gewinnen, damit Ariane eine Chance hatte, sich nach London durchzuschlagen. Die Wahrheit über Hitlers Kriegspläne war bereits dorthin unterwegs.
    »Ich hätte nicht geglaubt, dass es am Ende so einfach wird«, sagte Struttner, der plötzlich neben ihn getreten war und nun sah, dass Clarson den Kampf

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