Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Männer von gestern Nacht « , warf Damián ein. » Sobald sie erfahren, dass der Angriff gescheitert ist, werden sie zur Insel segeln und uns dort auflauern. Vielleicht wissen sie auch schon längst Bescheid. «
    Maara sah Zejabel herausfordernd an. Sie war nicht bereit, ihren Racheplan so schnell wieder zu verwerfen.
    » Ich weiß « , antwortete die Zü und sah Damián tief in die Augen. » Ich hoffe es sogar. «
    Mehr sagte sie nicht. Sie presste nur die Zähne zusammen und packte ihren Speer so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Für Maara war das ein gutes Zeichen. Endlich hatte sie eine Gemeinsamkeit mit Zejabel entdeckt: Sie beide träumten davon, ihren Kummer im Blut ihrer Feinde zu ertränken.
    Sie waren nun schon seit einem guten Dekant unterwegs, aber obwohl Josion und seine Mutter vorsichtshalber einen kaum bekannten Weg gewählt hatten, konnte sich Damián einfach nicht entspannen. Dass sie ihren Feinden begegneten, war zwar höchst unwahrscheinlich, aber das hinderte ihn nicht daran, sich vor Sorgen verrückt zu machen. Er schien dazu verdammt, keine Ruhe zu finden.
    Seit Zejabel zu ihnen gestoßen war, hatte sie mehr und mehr die Führung übernommen. Ihm blieb nicht einmal die Illusion, frei wählen zu können, auf welchem Weg sie sich in Schwierigkeiten stürzten. Allerdings hätten die anderen sicher auch ohne Zejabel beschlossen, nach Ji zu segeln, weil sich ihre Eltern nach dem Schiffbruch auf die Insel gerettet haben könnten. Sie durften nichts unversucht lassen, um ihre Familien zu retten, selbst wenn das bedeutete, sich geradewegs in die Höhle des Löwen zu begeben. Doch auch dieser Gedanke konnte ihn nicht beruhigen. Damián hatte das mulmige Gefühl, dass sie etwas Wichtiges außer Acht ließen, auch wenn ihm nicht einfiel, was das sein könnte. Gewiss, Zejabel war älter und erfahrener als er und eine sehr viel bessere Kämpferin, aber sie neigte dazu, nur ihrem Instinkt zu folgen und übereilte Entscheidungen zu treffen. Letztlich hatte ihre Impulsivität zum Tod seiner Eltern geführt. Einer solchen Gefahr wollte Damián sich und die anderen nicht aussetzen. Gern hätte er seiner Tante die Führung ihrer kleinen Schar überlassen, aber nicht, wenn das ihren Untergang bedeuten konnte.
    Nach langem Grübeln fiel ihm plötzlich ein, welche Frage sie bisher außer Acht gelassen hatten. Er musste sofort mit den anderen darüber reden, also rief er ihnen zu, dass es an der Zeit sei, Rast zu machen und eine Kleinigkeit zu essen. Die anderen waren sofort einverstanden, brachten die Pferde zum Stehen, saßen ab und ließen sich im Schatten einer Baumgruppe nieder. Damián wartete nicht einmal, bis sie den ersten Bissen genommen hatten, sondern kam gleich zur Sache.
    » Was glaubt ihr, warum Sombre hinter uns her ist? «
    Sieben müde Gesichter drehten sich in seine Richtung. Die Freunde wechselten fragende Blicke. Da ohnehin niemand großen Hunger hatte, verloren sie sofort das Interesse an den Vorräten, die sie von der Burg mitgenommen hatten.
    » Wir sind seit Generationen verfeindet « , meinte Guederic. » Das dürfte als Erklärung ja wohl reichen. «
    » Aber Sombre hat nichts von uns zu befürchten « , widersprach Damián. » Wer der Erzfeind ist, ist längst bekannt: Es war Nolan. Der Dämon wurde besiegt, und das Jal verschwand. Es gibt keine Prophezeiung mehr, die mit unseren Familien zusammenhängt, versteht ihr? Wenn Sombre tatsächlich zurück ist, kann ihn niemand mehr aufhalten. Wir haben kein machtvolles Schwert, keine Geheimwaffe, nichts, was gegen ihn wirkt. Unsere Eltern konnten wenigstens noch an das Wunder glauben, das ihnen prophezeit worden war. Aber wir sind nur gewöhnliche Sterbliche. Wir können den Kampf gegen Sombre nicht gewinnen. «
    Die Gesichter seiner Freunde wurden noch länger. Damián tat es leid, sie derart zu entmutigen, aber er hatte keine Wahl. Nur so konnte er ihnen anschließend ein wenig Hoffnung zurückgeben.
    » Aus irgendeinem Grund muss Sombre euch aber fürchten « , meinte Zejabel. » Schließlich wird er euch nicht grundlos aufgespürt und angegriffen haben. «
    » Vielleicht ist er auf Rache aus « , meinte Maara. » Vielleicht will er ganz einfach seine einstigen Feinde und ihre Nachkommen ausmerzen … «
    » Möglich « , antwortete Damián. » Aber ich glaube, dass er in einem solchen Fall selbst gekommen wäre. Es sei denn natürlich, er hat überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun. Dann sind all unsere Überlegungen

Weitere Kostenlose Bücher