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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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sagte Souanne fest. » Zumindest lebten sie vor ein paar Dekaden noch. Ich habe es… gespürt.«
    Die Legionärin senkte den Kopf, weil sie ihre hellseherischen Fähigkeiten nicht an die große Glocke hängen wollte.
    » Und wie sollen unsere Eltern in dieses neue Jal gelangt sein?«, fragte Maara in die Runde. » Und wo befindet es sich?«
    » Wir können nur Vermutungen anstellen«, antwortete Damián. » Aber damit verlieren wir kostbare Zeit. Erst einmal müssen wir das Wichtigste überhaupt klären: Ist die Existenz eines neuen Jal möglich oder nicht?«
    Seine Frage richtete sich selbstverständlich an Nol, der immer noch gedankenverloren dastand. Als er merkte, dass die Erben ihn anstarrten, hob er langsam den Kopf.
    » Ich muss… darüber nachdenken«, murmelte er schließlich. » Das alles kommt so… plötzlich. Es ist… beunruhigend. Ich muss in mich gehen und mich mit meinen Schülern beraten. Wir werden unsere Wahrnehmung erweitern. Vielleicht können wir…«
    Er entfernte sich, ohne den Satz zu beenden. Die Erben sahen einander verwundert an. Dann wandte Nol sich noch einmal um und sprach erst Souanne und dann Guederic an.
    » Willst du mitkommen? Nein? Und du auch nicht? Ich verstehe«, sagte er. » Dann ziehe ich mich jetzt zurück. Ein neues Jal…«
    In Gedanken versunken ging er davon, während die Reisenden ratlos zurückblieben. Guederic und Souanne hatten das Angebot des Alten mit einem knappen Kopfschütteln abgelehnt; trotzdem wirkten sie verlegen.
    Josion beschloss, ihnen aus der Klemme zu helfen: » Was machen wir, solange er fort ist? Wer weiß, wann er zurückkommt. Wir haben noch einen halben Tag vor uns, bis die Nacht hereinbricht.«
    » Ich werde die Inschrift auf dem Bogen untersuchen«, erklärte Damián, » und sie mit den Notizen meines Vaters vergleichen.«
    » Und ich werde mich in der Gegend umsehen«, sagte Zejabel.
    Sie nickte ihrem Sohn unauffällig zu, legte ihr Bündel ab und nahm den Speer zur Hand. Das reichte Josion als Aufforderung, ihr zu folgen.
    » Ich komme mit euch«, sagte Guederic kurz entschlossen.
    Josion und seine Mutter wechselten einen raschen Blick, aber es gab keinen vernünftigen Grund, ihm den Wunsch abzuschlagen. Also setzten sich die drei in Bewegung, um den bisher unerforschten Teil des Tals zu erkunden.
    Josion lief ein Schauer über den Rücken, als ihm klar wurde, wohin Zejabel sie führte. Sie gingen in die Richtung, aus der in der vergangenen Nacht das grauenvolle Geheul gekommen war. Ihr Ziel war die Höhle, in der Zuïas Wiedergeburt hauste.
    Bereits nach einer knappen Dezime hielt Souanne die Warterei nicht mehr aus. Sie hätte sich gern von Damián ablenken lassen, aber der war mit seinen Aufzeichnungen und den ethekischen Symbolen beschäftigt, und sie wusste, wie wichtig diese Arbeit war. Auf keinen Fall wollte sie den Ritter stören, bloß weil sie diese innere Leere verspürte.
    Doch ihr Unbehagen wuchs von Dezille zu Dezille, und die junge Frau kam nicht dagegen an. Schließlich fand sie eine Erklärung: Es musste an der Nähe der Pforte liegen. Von dem imposanten Bauwerk gingen Schwingungen aus, die auf ihren Geist einwirkten und ihn in Stücke zu reißen drohten. Anders konnte sie das Gefühl nicht beschreiben. Es war, als ob sich ihre Persönlichkeit unter der Wirkung langsam auflöste. Alles in diesem Tal verwirrte sie: die seltsam vertraute Landschaft, seine Bewohner, denen sie sich merkwürdig nahe fühlte, Nols wiederholte Anspielungen, sie könnte die Wiedergeburt einer Göttin sein, und vor allem die Pforte, deren Macht sie schon aus weiter Entfernung gespürt hatte.
    Nachdem Souanne eine Weile im Gras gesessen hatte, hielt sie es nicht mehr aus, stand auf und lief aufs Geratewohl los. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie wollte. Hauptsache, weg von der ethekischen Pforte. Da wurde ihr klar, dass sie zum ersten Mal seit langer Zeit auf eigenen Entschluss handelte, ohne sich dem Wohl der Gemeinschaft zu unterwerfen. Zur Abwechslung genoss sie diese Freiheit sehr.
    Deshalb verzog sie unwillkürlich das Gesicht, als sie Maaras Schritte hinter sich hörte. » Was willst du?«, fragte sie unwirsch. » Ist was passiert?«
    Sie hatte gar nicht so patzig sein wollen, aber nun konnte sie ihre Worte nicht mehr zurücknehmen, und die Wallattin zahlte es ihr mit gleicher Münze heim.
    » Ich wollte dir bloß Begleitschutz geben, aber wenn du keine Angst davor hast, dich von einer Horde Verdammter zerfleischen zu lassen – bitte…«
    Sie

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