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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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nimmt die Welt wieder ihren gewohnten Lauf.«
    » Wer weiß«, sagte Souanne nachdenklich, » Wenn wir ihm eines Tages gegenübertreten, habe ich vielleicht eine besondere Rolle zu spielen. Oder vielmehr Eurydis. Schließlich trage ich Saats Schwert…«
    Angesichts von Maaras spöttischer Miene verstummte sie.
    » Du denkst zu viel nach«, sagte die Kriegerin. » Du schleppst eine uralte Waffe aus Gwel mit dir herum… Na und? Seit der Vernichtung des Jal hat das Schwert keine Macht mehr. Also hör auf, dir Sorgen zu machen.«
    » Ich weiß nicht… Sollte ich tatsächlich Eurydis sein, kommt mir bestimmt eine Aufgabe zu… Eine Pflicht, die ich erfüllen muss. Aber das kannst du nicht verstehen.«
    » Wie auch? Ich bin ja nur die künftige Königin von Wallos«, sagte Maara ironisch. » Willst du einen Rat? Tu deine Pflicht, wenn es so weit ist. Das hat mir mein Vater beigebracht. Bis dahin nimm die Dinge, wie sie kommen, leb dein Leben und zerbrich dir nicht unnötig den Kopf! Und tu mir den Gefallen und sieh zu, dass Damián ein wenig lockerer wird! Er ist immer so furchtbar pedantisch.«
    Souanne riss verblüfft die Augen auf, worüber sich Maara noch mehr amüsierte.
    » Jetzt tu bloß nicht so«, sagte die Kriegerin mit einem Augenzwinkern. » Seit Tagen schleicht ihr umeinander herum. Das kann man ja nicht mehr mit ansehen! Küsst euch endlich, dann hat sich die Sache!«
    Angesichts dieser Dreistigkeit blieb Souanne der Mund offen stehen, aber die Fröhlichkeit der Wallattin war ansteckend. Die beiden sahen sich an und lachten befreit los. Das tat so gut! Die Magie des Tals war sicher nicht ganz unschuldig an ihrem Heiterkeitsausbruch, aber das spielte im Augenblick keine Rolle. Ganz gleich, welche Ursache ihre Fröhlichkeit hatte – nach all der Anspannung war es eine Erleichterung. Souanne fragte sich, wann sie das letzte Mal so unbeschwert gelacht hatte.
    Da kam ihr ein merkwürdiger Gedanke, und sie wurde schlagartig ernst. Souanne erinnerte sich plötzlich an eine Zeit, als sie viel gelacht hatte, an eine längst vergangene Zeit, in der sie mit anderen unschuldigen Kindern in Gärten gespielt hatte, die so herrlich waren, dass es ihr fast unwirklich vorkam.
    Seit sie losmarschiert waren, hatten Zejabel und Josion kaum ein Wort gewechselt. Anfangs störte Guederic ihr Schweigen nicht, da er ganz damit beschäftigt war, seinen Zorn zu zügeln und sich von der Enttäuschung zu erholen. Sie hatten so kurz davor gestanden, ins Dara zu gelangen! Er hatte fest daran geglaubt, dass er endlich seine Eltern wiedersehen würde. Aber jetzt… Nol hatte offenkundig keine Ahnung, wie er ihnen helfen konnte. Statt sie ins Jal zu bringen, würde er sie wohl nur zu einem unbekannten Ort irgendwo auf der Welt schicken.
    Guederic hatte seinen Vetter und dessen Mutter begleiten wollen, um die Zeit totzuschlagen und seinen quälenden Gedanken zu entfliehen. Dabei war ihr langes Schweigen allerdings nicht besonders hilfreich.
    » Wo wollt ihr eigentlich hin?«, fragte er.
    Mutter und Sohn fuhren zu ihm herum, als hätte er sie auf frischer Tat ertappt. Also hatte sich Guederic nicht getäuscht. Die beiden machten keinen Spaziergang, und sie liefen nicht grundlos an den steil aufragenden Felsen entlang, die den Talkessel säumten. Sie waren auf der Jagd!
    Nachdem sich Josion vergewissert hatte, dass in einer nahe gelegenen Höhle kein Verdammter lauerte, wechselte er einen kurzen Blick mit seiner Mutter. Erst dann antwortete er: » Wir suchen nach der Kreatur, die letzte Nacht geheult hat. Lauter als alle anderen. Zejabel glaubt, dass es Zuïa ist.«
    » Ich weiß, dass sie es ist«, sagte die Zü mit Nachdruck.
    Ihre Stimme ließ keinen Zweifel offen. Im ersten Moment war Guederic verblüfft, aber dann freute er sich über die Enthüllung, da sie ihn von seinen Nöten ablenkte. Als sie weitergingen, spähte er in jede Spalte, Nische oder Höhle, die er in der Felswand entdeckte. Guederic versuchte, im Dunkeln eine Bewegung auszumachen, und lauschte auf jedes noch so leise Knurren. Doch alle Höhlen, an denen sie vorbeikamen, waren leer.
    » Die Gegend scheint ihr nicht zu gefallen«, scherzte Guederic.
    » Mag sein«, sagte Zejabel kurz.
    Guederic wusste nicht, ob sie ihm tatsächlich recht gab oder ihn aufforderte zu schweigen. Vorsichtshalber sagte er erst einmal nichts– ganze vier Dezillen lang.
    » Und was machen wir, wenn wir sie finden?«, begann er schließlich von Neuem. » Wollt ihr sie töten?«
    » Sie verdient

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