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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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als ebenso furchterregender Gegner wie er selbst. Den Hati in der einen und den abgebrochenen Speer in der anderen Hand, stach sie links zu und wich rechts aus, machte blitzschnell einen Ausfallschritt und kämpfte mit solchem Geschick, dass die Kreaturen vor Wut rasten. Mutter und Sohn hüteten sich davor, sich zu sehr auf ihre Überlegenheit zu verlassen, und kämpften konzentriert, bis sich der letzte Verdammte selbst auf Zejabels halbem Speer aufgespießt hatte.
    Dann warf Josion seine Kette über den Ast, an dem der Hüter hing, während Zejabel wachsam den Blick schweifen ließ. Doch Josion brauchte ihre Hilfe, um den Ast weit genug herunterziehen und den Greis befreien zu können. Obwohl sie sich bemühten, Nols Sturz abzufangen, schlug er hart am nassen Boden auf.
    Seit einer Weile hatte der Regen immer mehr nachgelassen, nun verzogen sich auch die letzten Wolken. Die Nacht hatte sich über das Tal gesenkt, aber im Licht der brennenden Bäume sah Josion sofort, in welch schlechtem Zustand der Hüter war. Nol hatte schwere Verbrennungen erlitten, und seine Hände und Unterarme waren von Bisswunden übersät. Die verrenkten Glieder zeugten außerdem von mehreren Knochenbrüchen.
    Als er seine Mutter ansah, erriet Josion sofort, welcher Gedanke ihr durch den Kopf ging. Zejabel hatte ihre Herkunft nicht vollständig vergessen, und einige Tugenden der Zü-Priester waren ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Zwar waren Zuïas Diener abscheuliche Mörder gewesen und hatten mithilfe ihrer vergifteten Dolche unzählige Leben ausgelöscht, aber niemals hatten sie sich der Folter verschrieben. Sie hatten kein Interesse daran, ihre Opfer leiden zu sehen, sondern zogen es vor, sie blitzschnell zu töten.
    Josion brachte es nicht über sich, dem Alten den Gnadenstoß zu geben. Immerhin war er Nol der Seltsame, der Ewige Gott. Vielleicht hätte er den Blick abgewandt und Zejabel die traurige Aufgabe überlassen, oder er hätte im letzten Moment den Speer seiner Mutter gepackt und sie daran gehindert, dem Hüter die Waffe ins Herz zu bohren. Doch zum Glück blieb ihm die Entscheidung erspart, denn in diesem Augenblick stießen die sechs anderen Erben, angeführt von Maara, zu ihnen.
    Nachdem sie sich kurz vergewissert hatten, dass keiner von ihnen lebensgefährlich verletzt war, versammelten sich die Gefährten um Nol. Lorilis kniete sich neben den Alten und träufelte ihm ein wenig Wasser auf die Lippen. Gleich darauf flatterten seine Augenlider, und er wachte auf.
    » Ich… sterbe…«, stieß er röchelnd hervor.
    Die Erben widersprachen nicht. Es grenzte an ein Wunder, dass nur Nol lebensgefährlich verletzt war und sie selbst mit einigermaßen harmlosen Wunden, Prellungen und Verbrennungen davongekommen waren.
    » Bringt… mich zur Pforte«, flehte er. » Ein letztes Mal…«
    Sie sahen einander ratlos an. Wie sollten sie es schaffen, den Hüter zur Pforte zu tragen, ohne dass er auf dem Weg starb? Außerdem würde er schreckliche Schmerzen leiden, sobald sie ihn bewegten.
    » Rasch… ich bitte euch…«, stöhnte er. » Ich muss euch die Pforte öffnen… Ich sterbe und… kann das Tal nicht mehr beschützen… Die Verdammten werden hier einfallen… Alle einstigen Dämonen… Und auch sie wird ihre Höhle verlassen… die Straf…«
    Vor Erschöpfung verlor er abermals die Besinnung. Aber Josion, Zejabel und Guederic wussten genau, von wem er gesprochen hatte, und auch die anderen ahnten, in welcher Gefahr sie schwebten.
    Hastig befestigten sie einen Umhang aus festem Stoff an zwei starken Ästen. Behutsam betteten sie den Hüter auf die behelfsmäßige Trage und brachten ihn zu der ethekischen Pforte, die dunkel in den Himmel ragte.
    Josion wandte sich noch einmal um und betrachtete das Bild aus Tod und Zerstörung, das sich ihm bot. Nun war auch die irdische Ausführung des Dara dem Untergang geweiht.
    Souanne war so erschüttert, dass sie die Verzweiflung wie eine körperliche Verletzung empfand. Sie fühlte sich, als hätte man ihr ein Messer in den Bauch gestoßen und ihr die Eingeweide aufgeschlitzt. Natürlich war das alles nur Einbildung, denn wundersamerweise hatte sie sich bei dem Sturz von dem Baum nur ein paar Prellungen zugezogen. Trotzdem machte sie ein wahres Martyrium durch. Die Zerstörung des Tals ging ihr so nahe, als würde ihr eigener Körper zerschunden.
    Die Erben liefen so schnell auf die Pforte zu, wie es die Rücksicht auf den schwer verletzten Nol erlaubte. Souanne trieb die anderen zur

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