Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Eltern ein neues Jal erschaffen? So etwas ist doch unvorstellbar…«
    » Die Welt ist aus den Fugen geraten, und da ist alles möglich«, erwiderte Nol der Seltsame. » Auf diesen Gedanken hätte ich schon früher kommen müssen. Wir haben so viel Zeit verloren…«
    » Erzählt uns endlich, was Ihr wisst«, rief Maara ungeduldig.
    Ein zweiter Verdammter begann wild knurrend an ihrem Baum zu kratzen, während abermals ein Blitz vom Himmel herabzuckte. Im nächsten Moment zerriss der Donner den Gefährten beinahe das Trommelfell. Das Unwetter schien seinen Höhepunkt erreicht zu haben– zumindest hoffte Lorilis das. Anderenfalls würden die Naturgewalten wohl früher oder später alle Seelen dieses Tals auslöschen.
    » Ich weiß immer noch nicht, wie eure Eltern dieses Wunder vollbracht haben«, erklärte Nol. » Ich hatte nicht genug Zeit… Aber sie haben es geschafft, daran besteht kein Zweifel. Dieses neue Jal, ganz gleich, wie es auch aussehen mag, trägt ihren Stempel. Sie haben einen Teil des Universums neu erschaffen.«
    » Sie sind die neuen Ehrwürdigen…«, murmelte Damián.
    Seine Stimme war nur ein Flüstern gewesen, aber die anderen begriffen sofort, was er meinte.
    » Warum hätten sie so etwas tun sollen?«, ereiferte sich Maara. » Das ist doch viel zu gefährlich! Als hätte der Hexer nicht schon genug Unordnung in die Welt gebracht…«
    » Richtig…«, murmelte der Hüter. » Saat war dabei. Das neue Jal trägt auch seinen Stempel.«
    Das ganze Tal schien den Atem anzuhalten, während die Erben Nol fassungslos anstarrten. Selbst der Regen wurde für einen Moment schwächer. Doch dann brach das Unwetter wieder mit voller Kraft los– und mit ihm der Zorn der Barbarenprinzessin.
    » Du wagst es, meinen Vater des Verrats zu bezichtigen?«, tobte sie. » Nach allem, was er getan hat, um die Dämonen zu bekämpfen, die aus deinem ach so großartigen Jal hervorgegangen sind? Nimm das sofort zurück, oder ich schwöre dir, ich werde dich den Baum hinunterstoßen, und wenn du zehnmal der Hüter des Dara bist!«
    Josion und Damián stellten sich zwischen Maara und Nol, da sie nicht sicher waren, wie ernst sie ihre Drohung meinte. Zum Glück klärte der Greis das Missverständnis sofort auf.
    » Ich habe niemals an der Loyalität eurer Familien gezweifelt«, versicherte er Maara. » Ich weiß selbst nicht, wie es dazu kommen konnte. Es ist so… wider die Natur.«
    Langes Schweigen folgte. Nach den rätselhaften Enthüllungen des Greises war die Anspannung der Erben groß. Schließlich ergriff Guederic, der immer noch abseits der anderen am Rand der Plattform saß, das Wort.
    » Und wo versteckt sich der Hexer im Moment?«, fragte er dumpf. » Ist er auch im Jal?«
    » Nein«, sagte Nol seufzend. » Das wäre zu einfach. Er…«
    Das Ende des Satzes hörte Lorilis nicht mehr, ebenso wenig wie die anderen. Plötzlich sah und hörte sie gar nichts mehr und spürte nur noch, wie sie in die Tiefe stürzte.
    Sie schlug hart auf den Waldboden auf und verlor die Besinnung. Als sie wieder zu sich kam, griffen fremde Hände nach ihr. Sie schrie auf und wehrte sich verzweifelt, überzeugt, die Verdammten würden sich an ihr zu schaffen machen. Dann erkannte sie Guederics Stimme und beruhigte sich.
    Nun sah sie auch, was sich um sie herum abspielte. Die Bäume, auf denen die Kinder des Dara Schutz gesucht hatten, standen in Flammen. Im lodernden Feuerschein waren die Erben für alle Verdammten weithin sichtbar.
    In jenem schicksalhaften Augenblick hatte Maara Glück im Unglück. Sie saß mit dem Rücken zu der gewaltigen Tanne, in die der Blitz einschlug, und wurde deshalb anders als ihre Gefährten nicht geblendet. Der Baum zerbarst mit lautem Krachen, und ein Feuerball fuhr fauchend über sie hinweg. Die Druckwelle schleuderte Maara nach vorne, und sie klammerte sich unwillkürlich an die Äste, auf denen sie landete, noch bevor sie überhaupt begriff, was passierte.
    Doch schon im nächsten Moment hatte sie sich wieder gefasst.
    Zwar dröhnten ihr die Ohren, und das Haar stand ihr zu Berge, doch sie zögerte keinen Augenblick und begann mit dem Abstieg. Dank der lodernden Flammen um sie herum war es taghell. Während sie zu Boden kletterte, begegnete sie Damián, der ebenfalls auf dem Weg nach unten war. Doch im Gegensatz zu ihr war er verwundet. Ein zersplitterter Ast hatte sich ihm in die Schulter gebohrt, und zwar ausgerechnet an der Stelle, wo er schon in Benelia verwundet worden war. Der junge Mann

Weitere Kostenlose Bücher