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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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stöhnte, während er sich einarmig von Ast zu Ast hangelte.
    Maara hatte keine Möglichkeit, zu ihm zu gelangen und ihm zu helfen, und so erreichte sie den Waldboden als Erste. Da erst sah sie das ganze Ausmaß der Zerstörung. Von dem Baum, in den der Blitz eingeschlagen hatte, war nur noch ein kahler, zersplitterter und von Flammen geschwärzter Stamm übrig. Das Feuer hatte auf Nols Baum sowie auf zwei weitere Tannen in der Nähe übergegriffen, obwohl es weiterhin in Strömen regnete.
    » Najel!«, brüllte Maara aus vollem Hals.
    Sie scherte sich nicht um die Folgen ihres Geschreis, denn alles, was sie wollte, war, ihren kleinen Bruder wiederzufinden. Plötzlich kam ein Verdammter auf allen vieren auf sie zugaloppiert, und sie verpasste ihm mit der Lowa einen kräftigen Schlag ins Gesicht. Zum Glück hatte die Lederschlaufe verhindert, dass sie ihre Waffe beim Abstieg verlor.
    » Najel!«
    Hinter ihr sprang Damián vom untersten Ast der Tanne und stieß einen lauten Schmerzensschrei aus, als er auf dem Boden landete. Maara lief zu ihm, um ihm auf die Füße zu helfen, aber er schaffte es allein. Sobald er sich aufgerappelt hatte, zog Damián sein Rapier.
    » Er… er ist dort drüben. Mit Souanne. Ich habe die beiden fallen sehen…«, keuchte er und wies in eine Richtung.
    Ohne sich auch nur zu bedanken, rannte die Kriegerin los. Als sie Najel fand, war sie hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und rasender Wut: Zwar lebte ihr Bruder, doch er schwebte in höchster Gefahr.
    Vier Verdammte hatten Najel umzingelt, und der Junge versuchte verzweifelt, sie mit einem brennenden Ast auf Abstand zu halten. Doch die Kreaturen zogen den Kreis immer enger. Bei allen Göttern … War er von seinem Sturz so benommen, dass er nicht merkte, wie sie näher kamen? Warum versuchte er nicht, aus dem Kreis auszubrechen?
    Maara begriff erst, was los war, als sie wie eine Furie zwischen die Angreifer sprang: Najel beschützte Souanne, die leblos am Boden lag. Offenbar hatten es die einstigen Dämonen auf die Legionärin abgesehen. Angewidert von der Abscheulichkeit der Kreaturen ließ die Barbarenprinzessin ihren Instinkten freien Lauf. Die Hiebe, die sie verteilte, vereinten die Kraft ihres Vaters Keb, die Gerissenheit ihrer Großmutter Che’b’ree und die Kampferfahrung aller B’ree seit den Anfängen des wallattischen Herrschergeschlechts.
    Als Damián und Guederic, der Lorilis trug, zu Maara stießen, wälzte sich der letzte der vier Verdammten sterbend am Boden. Die Kriegerin selbst hatte bloß zwei Risse am Oberschenkel davongetragen, wobei sie nicht wusste, ob diese von dem Blitzschlag herrührten oder von den Krallen der Kreaturen.
    » Seid ihr wohlauf?«, rief Damián, der totenbleich war. » Was ist mit Josion und Zejabel? Hat jemand sie gesehen?«
    Die Kriegerin hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich darum zu kümmern. Rasch vergewisserte sie sich, dass ihr Bruder unverletzt war, und ließ dann den Blick schweifen.
    Ganz in der Nähe entdeckte sie ein halbes Dutzend verstümmelter und verbrannter Leichen– Kinder des Dara, die vom Blitz erschlagen worden waren.
    Doch konnte sie sicher sein, dass ihre Freunde nicht unter den Toten waren?
    Abermals riss der Schmerz Josion aus der Besinnungslosigkeit. Doch anders als am Vortag lag er nicht in einem harmlosen Dornenbusch. Seine Füße taten höllisch weh, und als er die Augen aufschlug, entdeckte er, dass seine Stiefel in Flammen standen.
    Verzweifelt versuchte er, das Feuer zu ersticken, indem er auf die Überreste von Nols Plattform eintrat. Als das nichts nützte, entledigte er sich hastig seiner Stiefel, wobei er sich weitere Verbrennungen an den Händen zuzog. Erleichtert stellte er fest, dass der Schmerz schnell nachließ. Allerdings war er damit noch lange nicht außer Gefahr.
    Josion hing in den Ästen von Nols Baum, und rings um ihn schlugen Flammen empor. Der Rauch trieb ihm Tränen in die Augen, und seine Lungen brannten bei jedem Atemzug. Die Hitze war unerträglich. Rasch sah sich Josion nach den anderen Gefährten um, auch wenn sein Selbsterhaltungstrieb ihn drängte, so schnell wie möglich den Baum hinunterzuklettern.
    Das Feuer behinderte seine Sicht. Was der Student zunächst für eine menschliche Gestalt hielt, war in Wirklichkeit das Gepäck der Gefährten, das sich in einem Ast verfangen hatte. Josion nahm die Kette an sich, die Dolch und Hammer seines Zarratt verband, und stieß das Bündel dann nach unten. Damián wäre sicher froh, wenn

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