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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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gesagt habe ich mich richtig auf diese Begegnung gefreut. Seit ewigen Zeiten träume ich von Rache. Von einem ehrlichen Kampf, ohne Verrat diesmal. Aber ihr enttäuscht mich! Selbst eure Magie steckt noch in den Kinderschuhen.«
    » Ich werde dich töten!«, schwor Léti. » Wieder und wieder, bis nichts mehr von dir übrig ist.«
    » Da bin ich aber gespannt«, erwiderte der Hexer gelangweilt. » Wer zuletzt lacht, lacht am besten.«
    Er schnippte mit dem Finger, und plötzlich fingen die Planken des Kutters Feuer. Aus allen Ritzen schlugen Flammen. Die Gefährten warfen sich panische Blicke zu.
    » Seht erst mal zu, wie ihr damit fertigwerdet«, rief ihnen der Hexer zum Abschied zu. » Ich wünsche euch eine gute Reise!«
    Er ergötzte sich noch einen Moment lang an dem Anblick seiner Feinde, die in einer tödlichen Falle gefangen waren. Dann glitt der Großsegler in die Nacht hinaus, und die Erben blieben allein in der Finsternis zurück, mitten auf hoher See, umgeben von Rauch und Flammen. Wie bekämpfte man eine Feuersbrunst, die keine natürliche Ursache hatte? Bald war klar, dass sie keine Chance hatten: Der Kutter würde untergehen und sie mit in die Tiefe ziehen.
    » Zejabel wird die Flammen sehen!«, rief Nolan. » Sie wird kehrtmachen und uns retten. Wir müssen nur lange genug durchhalten.«
    » Sie ist schon zu weit weg«, widersprach Grigán. » Wir dürfen uns nichts vormachen.«
    » Außerdem trägt sie ein Gwelom«, fügte Amanón hinzu. » Wahrscheinlich macht Saat als Nächstes auf sie Jagd. Sie kann ihm nur entkommen, wenn er die Verfolgung nicht selbst aufnimmt, sondern seine Männer auf sie ansetzt.«
    » Hoffentlich schafft sie es bis zu den Kindern!«, murmelte Eryne.
    Ihr standen Tränen in den Augen, und so manch anderem erging es nicht anders. Sie waren dem Tod nah und konnten nicht einmal mehr ihre Kinder umarmen, um sich von ihnen zu verabschieden. Am Ende ihres von Abenteuern erfüllten Lebens war das Letzte, was die Erben hören würden, das Fauchen der Flammen, das Gluckern des untergehenden Boots und die Schreie der Menschen, die sie liebten.
    » Vielleicht haben wir noch eine letzte Chance«, rief Yan plötzlich. » Aber es ist genauso gefährlich, wie auf dem brennenden Boot zu bleiben. Und vermutlich gibt es von dort, wo ich uns hinschicken will, kein Zurück.«
    » Ich bin dabei«, sagte Reyan. » Welchen Gott willst du um Hilfe bitten? Ach nein, wie dumm von mir: Wir haben sie ja alle vernichtet.«
    » Was geschehen ist, kann auch wieder ungeschehen gemacht werden«, entgegnete der Magier. » Bildet einen Kreis und nehmt euch bei den Händen.«
    Lorilis verstummte. Die plötzliche Stille war gespenstisch. Die Stimme des Mädchens hatte Maara vollkommen in den Bann gezogen. Nun öffnete sie ungehalten die Augen. Warum hörte Lorilis im entscheidenden Moment auf zu erzählen? Doch dann sah die Wallattin, wie die anderen besorgt die Umgebung musterten, und ihr Ärger verflog auf der Stelle. Ihre Gefährten spitzten die Ohren und ließen die Blicke schweifen. Josion zog sogar unauffällig seinen Dolch. Ohne lange nach dem Grund zu suchen, schob die Kriegerin die Hand in die Lederschlaufe ihrer Lowa. Auch wenn sie nicht mitbekommen hatte, was die anderen in Unruhe versetzte, war sie sofort bereit, auf jedwede Gefahr zu reagieren.
    In diesem Moment brachen acht ganz in Rot gekleideten Frauen mit olivfarbener Haut aus dem Gebüsch hervor und bedrohten die Erben mit Dolchen, Speeren und Pfeilen. Es waren Zü-Kriegerinnen, die Wächterinnen der Sümpfe.
    Im ersten Moment schämte sich Josion vor allem für seine Unachtsamkeit. Er hatte nicht gehört, wie sich die Frauen angeschlichen und die Erben umzingelt hatten– dabei mussten sie sogar durch das Wasser gewatet sein, das sie von allen Seiten umgab. Dass er müde war, weil er die ganze Nacht neben seiner kranken Mutter gewacht hatte, und dass Lorilis’ Erzählung ihn zutiefst erschüttert hatte, war keine Entschuldigung für solch eine Nachlässigkeit. Du liebe Güte, die Frauen trugen knallrote Kleidung, und im Sumpf war weit und breit alles dunkelgrün oder braun. Doch Josion hatte nichts gesehen oder gehört, bis sie in der Falle saßen.
    Er war noch aufgesprungen, genauso wie Maara und Guederic, aber es war zu spät. Bogenschützinnen, Speerträgerinnen und mit Dolchen bewaffnete Kriegerinnen hielten die Erben in Schach. Josions Gedanken überschlugen sich, aber ihm fiel nicht ein, wie sie dieser misslichen Lage entkommen konnten.

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