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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Lorelia. Sie waren ganz in ihrem Element, schlugen sich durch dichtes Dornengestrüpp, wateten durch schlammige Tümpel und gaben Giftschlangen Fußtritte, als wären es streunende Hunde. Es war unglaublich: Sie hatten den Weg in der vergangenen Nacht schon einmal in entgegengesetzter Richtung zurückgelegt und ließen trotzdem kein Anzeichen von Erschöpfung erkennen. Souanne hingegen fand nach nur einem Dekant, dass dieser Gewaltmarsch der schlimmste war, den die Erben je unternommen hatten.
    Dennoch kam ihr keine Klage über die Lippen, und auch ihre Gefährten schwiegen tapfer. Für Josion und Guederic, die Zejabel trugen, war der Weg noch beschwerlicher. Sie mussten besonders gut aufpassen, wohin sie ihre Füße setzten, und da sie die Hände nicht frei hatten, um die Insekten zu verscheuchen, blieb ihnen nichts übrig, als deren Attacken mit bewundernswertem Gleichmut zu ertragen. Wenn eine Stechmücke oder Bremse zu groß oder zu dreist war, verjagten sie sie, indem sie ruckartig den Kopf bewegten oder sie wegpusteten.
    Seit ihrem Aufbruch hatten die Erben und die Zü kaum ein Wort gesprochen. Beide Seiten hatten ihre Geheimnisse, die sie für sich behalten wollten, und die Gefährten fürchteten, schon zu viel gesagt zu haben. Sie wussten nicht, wie lange die Zü sie belauscht hatten, bevor sie sich zeigten. Hatten sie mit angehört, wie Lorilis die Begegnung zwischen Saat und ihren Eltern geschildert hatte? Leider war das Mädchen nicht mehr dazu gekommen, das Ende der Geschichte zu erzählen. Auch hatten die Erben keine Zeit gehabt, ihre Eindrücke und Gedanken auszutauschen. Dieses Gespräch würden sie wohl verschieben müssen, und wer wusste schon, wann sie wieder unter sich sein würden…
    Irgendwann bereitete das beharrliche Schweigen Souanne Beklemmungen. Sie beschloss, die erste Frage zu stellen, die ihr durch den Kopf ging. » Wie weit ist es noch bis zum Palast?«
    Eine der Zü wandte sich stirnrunzelnd zu ihr um und ließ sich dann zu einer Antwort herab.
    » Etwa einen Dekant. Bald werden wir schneller vorankommen. Die Wege werden besser.«
    » Ich sage das nicht, um mich zu beschweren.«
    » Umso besser. Dann schweig.«
    Souanne warf ihr einen finsteren Blick zu, aber als sie Maaras belustigtes Grinsen sah, verflog ihr Groll auf der Stelle. Durch ihre Unterhaltung am Abend zuvor waren sich die beiden Frauen nähergekommen, und angesichts der Feindseligkeit der Zü war Souanne die Freundschaft der Wallattin umso kostbarer.
    So verging Dezime um Dezime in argwöhnischem Schweigen und ohne viel Abwechslung. Selbst zum Mit-Tag legten die Zü keine Pause ein, sondern kauten nur auf ein paar Pflanzenhalmen herum, die sie im Gehen pflückten. Die Erben beschwerten sich nicht, schließlich stand Zejabels Leben auf dem Spiel. Ihr Zustand hatte sich weiter verschlechtert: Mittlerweile hatten ihre Lippen eine unnatürlich violette Farbe angenommen.
    Wie angekündigt wurde das Gelände mit der Zeit weniger unwegsam, und irgendwann gelangten sie auf einen Pfad, der breit genug war, dass Najel und Damián an zwei Enden der Trage mit anpacken konnten. Nun trugen sie Zejabel zu viert. Souanne fand es seltsam, dass die Zü keine Anstalten machten, derjenigen zu helfen, die sie als ihre Göttin bezeichneten. Hatten sie immer noch Zweifel? Das würde sie nicht wundern. Oder sie überließen den Transport den Erben, weil sie sich darauf konzentrieren wollten, ihnen den Weg durch die Sümpfe zu weisen.
    Bald war der angekündigte Dekant verstrichen, und die Anspannung der Erben wuchs mit jeder Dezille. Sie hatten keine Ahnung, was sie am Ende des Marschs erwartete. Weitere Feinde? Ein Bett und ein wundersames Heilmittel für Zejabel? Ein Heer von Zü-Kriegern, die Zuïa nach wie vor blind ergeben waren? Oder ein paar frömmelnde alte Frauen, die einer längst untergegangenen Religion anhingen? Soweit Souanne wusste, hatten sich die Inselbewohner vor zwanzig Jahren gegen die Zü-Priester aufgelehnt, die sie grausam unterjocht hatten. Wie kam es dann, dass immer noch Zü-Kriegerinnen in den Sümpfen lebten? War das Lu’san seiner blutigen Tradition doch treu geblieben?
    Gleich darauf wurden zumindest einige ihrer Fragen beantwortet. Die ersten Lehmhäuser eines Dorfs kamen in Sicht, und davor erwarteten sie etwa dreihundert Frauen in roten Gewändern.
    Als die Expedition aus den Sümpfen hervorkam, erhob sich gellendes Geschrei. Bei diesem Triumphgeheul lief es den Erben kalt den Rücken hinunter. Die acht

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