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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Gefahr einen solchen Akt der Verzweiflung? Sie vermuteten, dass ihr Großvater in höchster Not etwas Ähnliches getan hatte, aber Lorilis war die Sache einfach nicht geheuer.
    Von draußen drangen aufgeregte Stimmen herein. Verwirrt spitzte Lorilis die Ohren. Im Dorf der Zü herrschte offenbar Panik. Aufgeregte Rufe und schnelle Schritte hallten durch die Gassen. Josion stand lautlos auf, schlich zur Tür und öffnete sie mit der Behutsamkeit eines Uhrmachers.
    » Die Wachen sind verschwunden«, flüsterte er.
    Er warf den anderen einen bedeutsamen Blick zu. Was auch immer im Dorf der Kriegerinnen vor sich ging, sie mussten die Gelegenheit zur Flucht nutzen! Mit der Zügigkeit einer eingespielten Truppe bereiteten die Erben ihren Aufbruch vor. Souanne rüttelte Zejabel wach und ließ nicht locker, als der Zü immer wieder die Augen zufielen. Damián schob die kostbaren Tagebücher vorsichtig in seinen Rucksack. Maara und Guederic zogen ihre Waffen und bauten sich an der Tür auf, bereit, sich eine Schneise durch ihre Feinde zu schlagen und mit ihren Freunden in den Sümpfen zu verschwinden. Najel wiederum half Lorilis, ihre Sachen, die sie ausgepackt hatte, als sie Papier und Stifte hervorgeholt hatte, wieder in den Rucksack zu räumen. Ihnen blieb keine Zeit, alles ordentlich zu verstauen, sodass sich Lorilis irgendwann einfach den Rucksack über die Schulter warf und das Holzkästchen mit dem Schreibzeug in der Hand behielt.
    Nun waren alle bereit. Zejabel war noch sehr unsicher auf den Beinen und blickte sich verwirrt um. Trotzdem schaffte sie es, eine kleine Phiole mit einem scharf riechenden Trank aus ihrer Tasche zu holen und daran zu riechen. Als sie den Schlafsaal erkannte, in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte, zeichnete sich Entsetzen auf ihrem Gesicht ab. Doch die anderen ließen ihr keine Zeit, sich an vergangenes Leid zu erinnern. Nun, da Zejabel wieder laufen konnte, gab es keinen Grund mehr, den Aufbruch hinauszuzögern.
    Josion schlüpfte als Erster durch die Tür. Mit einem leisen Pfiff signalisierte er, dass die Luft rein war, und die anderen folgten ihm lautlos. Sie schlichen hinter ihrem Anführer her, huschten zwischen den Häusern hindurch und drückten sich in den Schatten von Lehmwänden. Lorilis’ Herz pochte so heftig, dass sie fürchtete, es wäre noch am anderen Ende des Lus’an zu hören.
    Im Dorf herrschte völliges Chaos. Kriegerinnen liefen wild durcheinander und riefen sich unverständliche Worte zu. Vom anderen Ende des Dorfs drang Kampfgetümmel an ihre Ohren. Bekämpften sich die Zü etwa gegenseitig? Das war eher unwahrscheinlich. Aber gegen wen kämpften sie dann?
    Lorilis ahnte, dass sie recht bald eine Antwort auf ihre Frage bekommen würde. Josion bewegte sich vorsichtig auf den Tumult zu. Offenbar fragte er sich ebenfalls, wer die Angreifer waren. Oder wollte er etwa mögliche Verfolgerinnen in die Irre führen? Wie auch immer: Josion steckte den Kopf um eine Ecke und spähte auf den Dorfplatz, auf dem der Kampf tobte. Was er sah, musste ihm einen gehörigen Schrecken einjagen, denn er vergaß ganz, dass er allgemeines Schweigen verordnet hatte.
    » Saats Männer«, flüsterte er. » Es sind mindestens dreißig.«
    Lorilis wurde es angst und bange. Als hätten sie nicht schon genug Ärger! Es gab keinen Zweifel daran, dass Saats Männer nach ihnen suchten.
    Josion blieb keine Zeit mehr, sie aus dem Dorf zu führen. Plötzlich hörten sie hinter sich hastige Schritte. Jemand kam den Pfad aus gestampftem Lehm entlanggerannt, der zwischen den Häusern hindurchführte. Hastig bogen die Erben in eine Seitengasse ein und drückten sich in den Schatten einer Mauer. Dann spielte sich vor ihren Augen eine schier unglaubliche Szene ab: Eine jüngere Zü, vielleicht sogar eine derjenigen, die sie aus den Sümpfen eskortiert hatten, lief an ihnen vorbei. Sie floh vor einem unsichtbaren Angreifer und fürchtete offenbar um ihr Leben. Im nächsten Moment grollte über ihren Köpfen Donner, ein Blitz fuhr vom Himmel herab, und die Frau im roten Gewand wurde durch die Luft geschleudert. Mit einem dumpfen Aufprall landete sie auf dem Boden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Sie war tot.
    Die Erben waren wie erstarrt und wagten kaum zu atmen. Gleich darauf kamen zwei Männer, die Saats Zeichen auf der Stirn trugen, um die Ecke getrabt. Als sie ihr Opfer am Boden liegen sahen, brachen sie in dreckiges Gelächter aus. Einer von ihnen versetzte der Leiche einen Fußtritt, während

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