Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
nehmt euch bei den Händen«, hatte ihr Großvater Yan gesagt. Seine Gefährten taten sofort, was er von ihnen verlangte. Was hatten sie schon zu verlieren? Der Magier konzentrierte sich eine ganze Weile, während die Flammen immer höher schlugen und die Hitze schier unerträglich wurde. Schließlich rief er aus: » Das Jal existiert, und ich schlage den Weg dorthin ein!«
    Eine gleißend helle Lichtkugel erschien in ihrer Mitte. Sie vergrößerte sich mit rasender Geschwindigkeit, bis sie alle Erben umhüllte. Das Ganze dauerte nur einen Wimpernschlag lang. Als die Lichtkugel wieder schrumpfte und verschwand, war das Deck des Kutters leer, und Lorilis wurde aus der Vision herausgerissen. Sie hatte geglaubt, den Tod ihrer Familie miterleben zu müssen, und die Momente, in denen sie bei ihren Eltern auf dem Schiff gewesen war, hatten sie schwer erschüttert. Deshalb war sie völlig verblüfft, als sich auf den Gesichtern ihrer Gefährten ein Lächeln abzeichnete.
    » Aliandra die Sonnige«, rief Josion mit Verschwörermiene.
    » Genau mein Gedanke«, pflichtete ihm Damián bei. » Sie hat Yan dazu inspiriert, ebenfalls eine Lichtkugel zu erschaffen, um sich und seine Freunde ins Jal zu bringen.«
    » Wovon redet ihr?«, fragte Maara ungehalten. » Wer ist diese Aliandra?«
    » Die Göttin, die einst unsere Großeltern in Sicherheit gebracht hat«, erklärte Damián. » Grigán, Corenn, Léti und die anderen. Als Sombre kurz vor unserer Geburt in die Welt der Sterblichen zurückgekehrt war, wollten Nol und Aliandra die Erben von Ji an einen sicheren Ort bringen, um den Erzfeind zu schützen, aber sie konnten nur die älteste Generation finden. Dann hielten sie unsere Großeltern für eine Weile im Jal gefangen, während unsere Eltern verzweifelt nach ihnen suchten. Aliandra war die einzige Göttin, die zwischen den Gärten des Dara und der wirklichen Welt hin und her wechseln konnte, ohne die Pforten zu benutzten. Sie hatte die Gestalt einer Lichtkugel und konnte auch Sterbliche transportieren. Yan muss sich daran erinnert und es auf demselben Weg versucht haben.«
    » Aber wie?«, beharrte die Kriegerin.
    Damián zuckte hilflos mit den Achseln, und alle Blicke wandten sich Lorilis zu, die hilflos mit den Achseln zuckte.
    » Ich… Ich nehme an, durch Magie. Aber wie genau, weiß ich auch nicht.«
    » Es gibt nur einen Weg, es herauszufinden«, sagte Guederic entschlossen. » Du musst dich auf den unterbrochenen Energiestrom konzentrieren. Den von Zejabel.«
    Das Mädchen sah zu der Kranken, die auf zwei zusammengeschobenen Strohsäcken lag. Zejabel hatte nichts von ihrem Gespräch mitbekommen. Zwar besserte sich ihr Zustand von Dezime zu Dezime, aber sie war immer noch nicht wieder bei Bewusstsein.
    » Ich will nichts unternehmen, bis sie gesund ist«, erklärte Lorilis. » Sie muss dem Experiment zustimmen.«
    » Selbstverständlich«, sagte Guederic, auch wenn er dabei nicht ganz aufrichtig klang. » Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist. Die Zü können jederzeit beschließen, uns einem weiteren Verhör zu unterziehen. Oder gleich ein Hinrichtungskommando schicken. Vielleicht noch in dieser Nacht.«
    Er wies auf die schmalen Luken hoch oben in der Wand, hinter denen es pechschwarz geworden war. Sie waren nun schon so lange in dem Schlafsaal eingesperrt, dass Lorilis gar nicht bemerkt hatte, wie die Sonne untergegangen war. Zumal sie im Licht einer Lampe an ihren Zeichnungen gearbeitet hatte.
    » Irgendetwas stimmt nicht«, sagte Souanne plötzlich. » Nol sagte doch, das neue Jal trage auch Saats Stempel. Wie kann das sein?«
    » Vielleicht ist das eine Folge des Chaos, das er in die Welt gebracht hat«, überlegte Damián.
    » Nein, ich glaube, Saat war irgendwie an der Neuerschaffung des Jal beteiligt«, entgegnete Josion. » Meiner Meinung nach…«
    Er verstummte und hob die Hand, damit die anderen schwiegen. Lorilis zuckte zusammen. Was war jetzt schon wieder? Hatten die Zü doch beschlossen, sie hinzurichten? Würde im nächsten Moment die Tür aufspringen und sich ihnen ein Wald aus Speeren und vergifteten Dolchen entgegenrecken, sodass sie keine Chance hätten, mit dem Leben davonzukommen?
    Hektisch wandte sich Lorilis Zejabel zu. Die roten Linien waren verblasst, das Fieber gesunken, und die Zü hatte wieder eine einigermaßen gesunde Gesichtsfarbe. Sie schien friedlich zu schlafen. Durfte Lorilis ihre Energieströme erforschen, ohne Zejabel um Erlaubnis zu fragen? Rechtfertigte die drohende

Weitere Kostenlose Bücher