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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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Frigate.
     »Ich weiß es nicht, aber wir müssen sie auf jeden Fall warnen.«
     Er versuchte es zuerst in Turpinville. Obwohl der Bildschirm aktiviert war, meldete sich niemand. Man konnte nur ein schwaches, diffus-dunkles, bernsteinfarbenes Licht ausmachen.
     Burton wollte es gerade bei Netley versuchen, als Li Po sagte: »Warte! Ich glaube, ich habe etwas gesehen!«
     »Was denn?« fragte Burton und kniff die Augen zusammen - als würde das helfen.
     »Etwas Dunkles«, sagte Li Po. »Es bewegte sich.«
     Die anderen drängten sich um die Konsole. Auch sie blinzelten.
     »Ich habe nichts gesehen«, sagte Burton.
     »Du hast auch nicht meine Adleraugen«, sagte Li Po. Er zeigte mit dem Finger auf den Bildschirm. »Da! Siehst du es nicht? Es ist dunkel, und es bewegt sich, wenn auch nur sehr langsam. Warte.«
     Jetzt konnte Burton einen dunklen, verschwommenen Körper sehen. Er schwoll fast unmerklich an und brauchte eine schier endlose Zeit, um näherzukommen. Minuten verstrichen, dann wurden die Umrisse deutlicher. Alice keuchte. »Es ist ein Mensch!« sagte sie.
     Burton befahl dem Computer, das Bild zu erhellen, falls er dazu imstande war. Die Flüssigkeit - es mußte eine Flüssigkeit sein, in der der Mann trieb - wurde etwas heller. Ein paar Minuten verstrichen, und dann konnten sie das Gesicht eines Schwarzen sehen, die Augen starr, der Mund geöffnet.
     »Ich weiß nicht, was da passiert ist«, sagte Burton, »aber es muß etwas Schreckliches gewesen sein. Der Bildschirm, der Botschaften von außerhalb empfängt, befindet sich in dem Raum neben Turpins Büro. Offenbar ist dieser Raum mit Wasser oder irgendeiner Flüssigkeit gefüllt.«
     »Das kann doch nicht sein!« sagte Sternenlöffel.
     »Oh, doch. Dem Computer ist fast nichts unmöglich.«
     »Versuch es bei Netley«, sagte Frigate.
     Burton tat wie gehießen. Diesmal zeigte ihnen der Bildschirm eine klarere Flüssigkeit. Man konnte zwar nicht tief in sie hineinsehen, aber einen schattenhaften Gegenstand ausmachen, der wie ein Sofa aussah. Neben ihm befand sich ein kleiner, dunkler Gegenstand, der zu verschwommen war, um ihn zu identifizieren. Aber er trieb dahin. Es konnte eine Plastikflasche sein, die vielleicht bis zur Hälfte gefüllt war, so daß die darin enthaltene Luft ihr Auftrieb verlieh.
     »Eindeutig eine andere Flüssigkeit«, sagte Burton.
     »Frag den Computer, ob er weiß, was passiert ist«, sagte Frigate.
     Burton warf ihm einen Blick zu. »Sei doch kein Narr. Wer immer das getan hat, er wird den Computer angewiesen haben, uns nichts zu sagen.«
     »Das kannst du nicht wissen. Vielleicht ist es dem Schnark egal. Vielleicht möchte er, daß wir es wissen. Überhaupt … wenn er glaubt, wir wären alle tot, es wäre niemand mehr da, der noch Fragen stellen kann, warum soll er dann irgend etwas verbergen?«
     »Alles ist möglich. Bitte verzeih mir meine Bemerkung.«
     Burton fragte den Computer, ob es Aufzeichnungen von den aktuellen Ereignissen in Turpinville und Frigates Welt gäbe. Der Computer bejahte. Burton ordnete an, die Bilder aus Turpinville abzuspielen, und in dem Moment anzufangen, da die Flüssigkeit in diese Welt geströmt war.
     Man hatte angenommen, daß AV-Übertragungen zwischen den einzelnen Welten lediglich durch die Computer-Einheiten möglich wurden, die per Kabel miteinander verbunden waren. Aber der Schnark, der oder die Unbekannte, hatte eine Möglichkeit gefunden, diese Kommunikations- und AV-Barrieren zu durchbrechen. Einzelne Wandteile der Welten waren in Bildschirme verwandelt worden, und Burton und seine Gefährten sahen die Flut, wie sie ein Vogel aus der Luft gesehen hätte. Sie beobachteten, wie die Wasser der Brunnen, des Flusses, der Marschen und der Seen durch die bernsteinfarbene Flüssigkeit ersetzt wurden - bei der es sich, wie der Computer zur Antwort auf Burtons Frage erklärte, um Bourbon handelte.
     »Bourbon?« sagte Burton und forderte den Computer auf, die Aussage zu wiederholen.
     Es war Bourbon.
     Die Einlaßöffnungen der verschiedenen Wasserquellen hatten die Flüssigkeit unter hohem Druck hineingepumpt. Die Springbrunnen waren in die Höhe geschossen, bis sie fast die Decke der brobdingnagischen Kammer berührt hatten, und der Fluß und die Seen und Marschen hatten den rasend schnell ansteigenden Whiskypegel mit immer neuer Nahrung versorgt.
     »Kein Zweifel, es war bester Bourbon«, murmelte Burton.
     Die Bewohner von Turpinville waren in Panik geraten, aber

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