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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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herein, als Burton gerade den Mund aufmachte, um Frigate eine Antwort zu geben. »Trink zuerst einen Kaffee, Pete«, sagte Burton.
     »Wie geht’s, Dick?« fragte der Chinese.
     »Ich war den Großteil der Nacht auf. Habe gearbeitet.«
     Li Po warf ebenfalls einen Blick auf die Waffe und die Tür. Er zog die Augenbrauen hoch, gab aber keinen Kommentar ab. »Du siehst schrecklich aus«, sagte Frigate, nachdem er sich Kaffee aus einer Kanne auf dem Tisch eingeschenkt hatte. »Die Ringe unter deinen Augen … Du siehst aus wie ein Waschbär nach einer Sauforgie. Was hast du angestellt?«
     »Ich fühle mich noch schrecklicher«, sagte Burton langsam. »Ich fühle mich … wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr wüßtet, daß das Ende der Welt nahe ist? Oder vielleicht sollte ich sagen, daß die Welt geendet hat - wenn man es ganz realistisch sieht.«
     Frigate trank den heißen Kaffee bis zum letzten Schluck aus, ohne zusammenzuzucken. »Das Ende der Welt vollzieht sich jede Sekunde«, sagte er.
     Burton wußte zwar nicht, was er damit meinte, aber wollte es auch gar nicht erfahren. Auf jeden Fall waren Frigates Worte eine gute Überleitung zu den schlechten Nachrichten.
     Li Po nippte an dem Kaffee. »Was meinst du damit?« sagte er.
     »Vielleicht sollte ich warten, bis alle hier sind. Ich wiederhole mich nicht gern.«
     »Das weiß ich«, sagte Frigate. »Nun aber raus mit der Sprache.«
     Burton sagte ihnen, daß der Wathan-Behälter leer war.
     Li Po und Frigate erbleichten, sagten aber nichts.
     »Danach habe ich die Körperaufzeichnungen überprüft«, sagte Burton. »Ich mußte mich dazu zwingen, weil ich gar nicht wissen wollte, was man ihnen angetan hat, obwohl ich es natürlich schon wußte. Aber jemand mußte es tun, und so habe ich es getan.«
     »Und sie … sie …«, sagte Frigate keuchend.
     »Sie sind alle gelöscht worden. Alle fünfunddreißig Milliarden. Bis auf die letzte Stelle. Alle. Und seit ich die Entdeckung gemacht habe, sind keine Wathans mehr hereingekommen.«
     Li Po setzte sich. »Ich habe in letzter Zeit zu viele Schocks verkraften müssen.«
     »Also …«, sagte Frigate nach einer ziemlichen Weile, »wenn wir sterben, sterben wir endgültig.«
    »So ziemlich.«
     Nach einem weiteren langen Schweigen - nur eine Superkatastrophe, wußte Burton, konnte Li Po veranlassen, so lange den Mund zu halten - goß Frigate Weinbrand in eine halbvolle Kaffeetasse und stürzte die gesamte dampfende Flüssigkeit hinunter. Li Po sah aus, als wolle er das gleiche tun; schon halb erhoben, schüttelte er den Kopf und sank auf den Stuhl zurück. Es war das erste Mal, daß Burton ihn einen Drink ablehnen sah.
     Der Weinbrand hatte die Farbe des Amerikaners wenigstens teilweise wiederhergestellt. Er trank mehr davon, diesmal pur. »Der Schnark hat die automatische Funktion außer Kraft gesetzt …«, sagte er. »Heißt das, von jetzt an werden keine Körper mehr gespeichert?«
     »Genau.«
     »Aber wenn wir überleben, bis die Gartenweltler hier eintreffen, können wir wieder aufgezeichnet werden. Ansonsten haben auch wir unsere Chance auf die Unsterblichkeit verspielt.«
     »Natürlich«, sagte Burton. »Aber wenn sie hier ankommen, wird unsere Zeit sowieso verbraucht sein. Wenn wir nicht bereit fürs Voranschreiten sind, werden unsere Aufzeichnungen gelöscht. Und wir dazu.«
     Er stand auf, schüttete sich noch einen Kaffee ein, sah die Weinbrandflasche an, und entschied sich gegen sie. »Ich habe den Computer sofort danach gefragt. Ich war natürlich schockiert, und ich verfluchte mich. Ich zog über das Schicksal her, wenn ihr es genau wissen wollt; denn als wir aus Alices Welt hier eingetroffen waren, wies ich den Computer an, die Löschung weiterer Körperaufzeichnungen abzulehnen. Ich wollte sie durch eine Vorwegnahme verhindern. Aber ich kam zu spät. Ich erfuhr nichts davon, weil dieser verdammte Computer-Idiot mir nicht gesagt hat, daß mein Befehl zu spät kam. Er hätte es mir sagen sollen, aber der Schnark hat ihn angewiesen, diese Information nicht weiterzugeben, sollte man sich nicht ausdrücklich danach erkundigen.«
     »Wir haben uns alle einfach treiben lassen und wichtige Dinge zu spät in Angriff genommen«, sagte Frigate mit dumpfer Stimme. »Irgendwann … ich frage mich, ob der Schnark den Computer ein neurales Unterdrückungsfeld über uns hat ausbreiten lassen - etwas, das unsere Intelligenz mindert.«
     »Ich bezweifle es. Wir haben einfach mit unserem

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