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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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lange dauern, bevor er wußte, warum dem so war. Der einzige Fluchtweg war jener, den der Schnark schon oft genommen hatte: Selbstmord begehen und woanders auferstehen.
     »Was ist, wenn der Schnark den Unschuldigen spielt und uns bittet, ihn hinauszulassen?« fragte Frigate.
     »Wir werden niemanden hinauslassen. Früher oder später wird der Schnark verschwinden.«
     Die unmittelbare Bestürzung auf die Entdeckung, daß die Wathans verschwunden und die Aufzeichnungen gelöscht waren, hatte sich gelegt. Man konzentrierte sich nicht auf die betäubende Erkenntnis, daß der nächste Tod der letzte sein würde oder daß jene, die noch im Tal lebten, nach ihrem Ableben nicht wiedererweckt werden würden. Oder daß alles, was sie auf sich genommen hatten, um den Turm zu erreichen, vergeblich gewesen war.
     Nein, dachte Burton. Es ist nicht vergeblich gewesen, keine Zeitverschwendung. Wir haben länger gelebt, als wir es für möglich gehalten haben, als wir auf der Erde starben. Unsere jugendlichen Körper wurden wiederhergestellt, und wir kämpften und liebten mit der vollen Kraft der Jugend, und in perfekter Gesundheit. Wir lebten heftig, wir waren aktiv, und wir haben hart für unser Ziel gearbeitet. Es ist die Sache wert gewesen. Und wenn wir überleben, bis die Gartenweltler kommen, können wir … nein. Diese Phase des Projekts wird vorüber sein, und wir müssen sterben, um für die nachfolgenden Wiederbelebten Platz zu schaffen.
     Darüber würde er sich den Kopf zerbrechen, wenn die Zeit gekommen war. Im Augenblick war nur der Schnark wichtig.
     »Der Bildschirm«, sagte Frigate. Burton stand auf und ging zur Konsole in der Ecke. Gull schaute von der Konsole auf. Als er Burton sah, sagte er: »Guten Morgen. Ich weiß nicht, was los ist, aber die Tür läßt sich nicht öffnen.«
     »Das ist seltsam«, sagte Burton. »Haben Sie den Computer nach dem Grund gefragt?«
     »Natürlich, aber er sagt, er sei ihm nicht bekannt.«
     »Wir werden sehen, was wir tun können«, sagte Burton. »Inzwischen brauchen Sie ja nicht zu verhungern. Machen Sie sich ein Frühstück, wir gehen der Sache nach.«
     Als der Schirm wieder erlosch, befahl Burton, den Bildschirm in seinem Schlafzimmer zu aktivieren. Er zeigte den Raum sofort - Burton war sich nicht sicher gewesen, ob die Verbindung von der anderen Seite unterbrochen worden war -, und er sah, daß das Bett leer war. Sternenlöffel war nicht zu sehen, aber sie konnte im Badezimmer sein. Er versicherte sich, daß seine Stimme übertragen wurde und rief laut ihren Namen. Obwohl er ihn mehrmals wiederholte, bekam er keine Antwort.
    »Sie ist fort.«
    »Wo ist ihre Leiche?« fragte Frigate.
    »Keine Ahnung«, sagte Burton. »Wir werden es herausfinden müssen.«
     Mit Strahlern bewaffnet gingen sie zur Schlafzimmertür. Burton und Li Po brannten die Versiegelung ab. Da der Rauch einen beißenden Gestank entwickelte, der sie husten ließ, mußten sie immer wieder Pausen einlegen, damit die Klimaanlage Zeit hatte, den Qualm abzusaugen. Als die violettglänzende Substanz verschwunden war, nannte Burton das Kodewort, und die Tür schwang auf. Vorsichtig trat er als erster ein, den Strahler schußbereit. Schlafraum und Badezimmer waren leer.
     »Sie muß sich umgebracht haben, indem sie in den Konverterschrank trat und sich auflösen ließ«, sagte Frigate.
     »Das würde ihr Verschwinden noch geheimnisvoller machen«, sagte Burton. »Ich frage mich, wo sie sein könnte.«
     »Du scheinst nicht überrascht zu sein, Dick«, sagte Alice.
     »Nein. Ich bin davon ausgegangen, daß Gull nicht genug Zeit gehabt hat, um die Bedienung des Computers so zu erlernen, wie er es hätte müssen, um das zu tun, was der Schnark getan hat.«
     »Um Gottes willen!« sagte Frigate. »Warum hat sie das getan? Was hat sie gegen uns gehabt? Sie muß uns hassen! Uns alle! Warum?«
     »Ich glaube«, sagte Li Po, »sie war schon immer recht traurig hinter dem fröhlichen Gesicht, das sie aufgesetzt hat. Sie hat ein schlechtes Leben gehabt, viele schlechte Jahre jedenfalls, so viele, daß sie ihr ganzes Leben für schlecht hält; für zu schrecklich, um es noch länger zu ertragen. Sie hat so viel durchmachen müssen, ist so oft vergewaltigt und mißbraucht worden, und Dunaways Überfall war einfach zu viel. Ich glaube - ich kann mich natürlich irren, bezweifle es jedoch -, daß sie zu der Ansicht gelangt ist, wir wären tot besser dran. Sie wäre tot besser dran. Alle wären es. Sie hat mir

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