Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
Vom Netzwerk:
Explosionsgewalt absorbieren würde, um sie nur bewußtlos werden zu lassen. Deshalb hatte er jeden Eingang nur mit 3,57 Pfund des Explosivstoffes gespickt. Wie es aussah, hatte er wahrscheinlich mehr als genug für seine Zwecke angebracht.
     »Geh weiter!« sagte er. »Weiter! Worauf wartest du?«
     Wenn sich das Fluggefährt von der Schachtmitte aus der Öffnung nähern würde, würde er zurücktreten, sich die Fingerspitzen in die Ohren drücken und sich gegen die Wand lehnen, um der unmittelbaren Schockwelle zu entgehen. Genauso würden die anderen verfahren.
     Endlich faßte Sternenlöffel einen Entschluß. Sie hatte den vor ihr liegenden Gang geprüft und festgestellt, daß sämtliche Wohnungstüren geöffnet waren - bis auf eine. Sie würde wissen, daß es sich dabei um Burtons Tür handelte, und glauben - so hoffte er zumindest -, daß sich alle fünf in dem Raum befanden. Sie hatte auch in die anderen Gänge geschaut und gesehen, daß auf beiden Seiten die Türen offen standen. Genauso war es auch sonst fast überall im Turm.
     Befriedigt, da sie sich dem Eingang näherte, trat Burton ein paar Schritte von der Tür zurück. Dann verlor er das Bewußtsein; er hörte die Explosion nicht mehr.
     Als er zu sich kam, die betroffenen Sinne noch recht mitgenommen, hustete er heftig und war von Rauchwolken umgeben. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, setzte er sich auf und wollte sich erheben, aber er war nicht dazu imstande. Seine Kraft schien irgendwo unterwegs zu sein, und seine Gehirnzellen waren verstreut wie Wanderer, die plötzlich einem Bären gegenüberstanden. Als er endlich auf die Beine gekommen war, taumelte er durch den Raum, dessen Luft allmählich etwas besser wurde, da die Klimaanlage den Rauch absaugte. Der Bildschirm leuchtete noch immer. Er zeigte den orangefarbenen Punkt im Gang um die Ecke. Verschwommen begriff er, daß dort Li Po und Gull postiert waren.
     Wenigstens wußte er, wer er war, wo er war, und wo sich die anderen aufhielten. Seine Bewegungen waren jedoch noch langsam.
     »Müssen da raus, sie schnappen«, sagte er. Seine Lippen hatten sich mit den Worten bewegt, doch er konnte seine Stimme genauso wenig hören, wie die von ihm und Isabel, seiner Gattin, die der Vergangenheitsfilm auf der Wand neben der Tür abspielte.
     Als er die Tür erreicht hatte, konnte er klar genug denken, um zu wissen, daß etwas schiefgegangen war. Die Explosion war viel heftiger gewesen, als sie es hätte sein sollen. Konnte er sich so sehr verrechnet haben? Oder war etwas Unvorhergesehenes passiert?
     Er sah durch die Türöffnung, merkte, daß er den Strahler hatte fallengelassen, ging zurück, um ihn zu holen, und kehrte zur Tür zurück. Der Rauch war nur noch ein dünner Schleier. Auf dem Boden sah er die weit verstreuten Teile des Vehikels. Die Kugel bestand aus einem zerstörbaren Material. Der Sprengstoff an der Burton gegenüberliegenden Tür war in die Luft gegangen. Wahrscheinlich hatte ein Bruchstück des Gefährts, das durch diese Öffnung geschossen war, den Zünder aktiviert. Die zweite Explosion hatte die Auswirkung der Druckwellen verdoppelt, aber selbst das war keine ausreichende Erklärung für die Heftigkeit, mit der es ihn von den Beinen gerissen hatte.
     Das Gefährt mußte eine große Menge Sprengstoff mit sich geführt haben, und er war explodiert, als Burtons Falle zugeschnappt hatte. Vielleicht war es auch ein Zufall gewesen - daß die Explosivstoffe in dem Gefährt genau in dem Moment losgegangen waren, als das Vehikel den Eingangsschacht passiert hatte.
     Das Ding, das das Vehikel gefahren hatte, war ein Android gewesen, ein exaktes Duplikat Sternenlöffels. Sie hatte ihn als Opferlamm vorausgeschickt.
     Burtons Kopf schmerzte noch immer. Seine Gedanken waren einen steilen Hügel emporgeklettert, hatten sich bis auf die Spitze gekämpft, wo sie sich neu formieren und zu einer neuen Macht werden konnten. Warum hatte die Vergangenheitsschau die falsche Frau statt der echten begleitet?
     Langsam wurde ihm klar, daß sie den Androiden als ersten hinausgeschickt haben mußte. Und der trottelige Computer, der ihn als Sternenlöffel identifiziert hatte, hatte ihm ihre Vergangenheitsschau mit auf den Weg geschickt. Erst dann war die echte Frau aus ihrem Versteck aufgetaucht… das Gesicht unter einer Kapuze versteckt oder maskiert … Sie hatte einen unverminten Schacht genommen.
     Da war sie, kam um die Ecke der Kreuzung jenes Ganges, in dem Li Po und Gull Posten bezogen

Weitere Kostenlose Bücher