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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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mehr als einmal erzählt, es täte ihr leid, daß wir wiederbelebt worden seien, und es wäre schrecklich, daß man noch nicht mal im Tod Zuflucht suchen könne. Hat sie dir nicht etwas Ähnliches erzählt, Dick?«
     »Mehr als einmal.«
     »Hinter der Sache muß mehr stecken«, sagte Frigate. »Wenn sie für immer tot sein will, braucht sie doch nur ihre eigene Aufzeichnung löschen.«
     »Sie ist nicht normal«, sagte Burton. »Vielleicht bildet sie sich ein, sie würde uns allen einen Gefallen tun, wenn sie sicherstellt, daß wir nicht wie sie zu leiden brauchen. Außerdem scheint sie durchsetzen zu wollen, daß die, die andere haben leiden lassen, dazu nicht mehr in der Lage sind.«
     Burton war entsetzt, ihre Taten erschütterten ihn mehr als alles zuvor in seinem Leben. Aber er haßte sie nicht. Obwohl sie die größte Sünde in der Welt begangen hatte, die unwiderrufliche, nicht wiedergutzumachende Sünde, konn te er diese gequälte Leidende nicht hassen. Er bemitleidete sie. Trauerte um sie. Aber er würde sie töten müssen. Niemand würde sicher sein, solange sie noch lebte, und er würde ihr die größte Gnade erweisen, indem er sie aus ihrem Elend erlöste.
     Er war sich sicher, daß sie plante, auch sich selbst schließlich ein Ende zu machen, aber erst dann, wenn im Turm niemand mehr lebte. Vermutlich hätte sie auch gern die Menschen im Tal getötet, aber dazu war sie nicht in der Lage. Sie würde sich mit dem Wissen zufrieden geben müssen, daß sie irgendwann alle sterben würden.

    35.

    »Unsinn!«
    »Was?« fragte Alice.
     »Wir haben nicht die geringste Ahnung, was wirklich in diesem verdrehten Verstand vor sich geht. Es spielt aber auch keine Rolle. Wir müssen ihrem Tun Einhalt gebieten.«
     Ein lautes Pfeifen ertönte. Burton fuhr zusammen, obwohl er das Geräusch erwartet hatte, und ging zur Konsole. Der Bildschirm zeigte das Diagramm einer Turmetage und ein winziges, hellgelbes Licht, das sich durch einen Gang bewegte. In der Bildschirmecke stand: ETAGE 4, GANG 10.
     Die anderen drängten sich hinter ihm zusammen. »Was nun?« fragte Frigate.
     »Sie muß den Raum gerade verlassen haben, in dem sie wiederbelebt wurde«, sagte Burton. »Er ist natürlich gestrichen, damit sie ihren Vergangenheitsfilm nicht zu sehen braucht, aber ich vermute eh, daß der Computer ihn nur dann abrollen läßt, wenn man ihn auch sehen kann. Ich habe ihn angewiesen, mir zu zeigen, wo ihre Vergangenheitsdarstellung ist. Sternenlöffel hat ihn zweifellos angewiesen, ihre Anwesenheit nicht zu enthüllen, indem er uns ihre nähere Umgebung untersuchen läßt. Aber eins kann sie nicht verhindern: daß der Vergangenheitsfilm sie begleitet, sobald sie ihr Zimmer verläßt.«
     »Sie ist intelligent«, sagte Li Po. »Sie wird bald merken, daß du sie durch die Vorführung aufspüren kannst. Was wir können, kann sie auch. Sie wird den Computer anweisen, ihr unsere Vergangenheitsfilme zu zeigen.«
     »Ja«, sagte Burton, »aber bei dem Computer ist es so, daß jeder, der als erster etwas anordnet, die Anweisungen der anderen untergraben kann. Ich habe ihm befohlen, ihr nicht zu zeigen, wo unsere Filme abrollen.«
     »Sie wird sich ihren Teil denken, wenn der Computer ihr nichts zeigt«, sagte Li Po. »Danach wird sie sehr vorsichtig sein.«
     »Das wird sie sowieso sein«, meinte Burton. »Pete, brenne Gulls Versiegelung ab. Sag ihm, was passiert ist, und gib ihm einen Strahler. Wir brauchen jeden verfügbaren Mann.«
     Frigate schien nur widerstrebend gehen zu wollen, tat dann aber doch wie geheißen.
     »Wir können hier nicht bleiben«, sagte Burton. »Sie kann die Tür nicht versiegeln, solange sie offen ist, aber sie könnte sich etwas anderes einfallen lassen - zum Beispiel einen Roboter, der uns automatisch zerstrahlt, wenn wir den Kopf über die Schwelle stecken - also müssen wir weg von hier.«
     Das orangefarbene Licht war an einem Schacht stehengeblieben: VC-A3-2.
     »Das ist an unserem Gang«, sagte Burton. »Wir haben nicht viel Zeit.«
     Er erhob sich von dem Konsolenstuhl und trat durch die Tür auf den Gang zum Schlafzimmer. Frigate war gerade damit fertig geworden, die Versiege lung abzubrennen und wartete darauf, daß sich der Rauch verzog. Die Tür zu Gulls Raum war aufgeschwungen. »Sag ihm, er soll die Luft anhalten und sofort herauskommen!« rief Burton.
     Die anderen gingen in ihre Schlafräume und holten Waffen und zusätzliche Batterien. Solange sie beschäftigt waren, hielt

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