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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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weiß es nicht! Ich hätte ihn drücken sollen! Aber …«
     »Was ist, wenn jemand einen Knopf gedrückt hätte, um dich zu vernichten?« sagte Nur.
     »Meine Sünden waren nicht so groß«, entgegnete Frigate.
     »Ihre Größe wäre von der Einstellung des Knopfdrückers abhängig«, sagte Nur. »Oder von der Auffassung derjenigen, die durch deine Sünden verletzt wurden.«
     Daraufhin ging Burton, obwohl er noch einen Augenblick stehenblieb, um sich von Li Po, dessen Frau Sternenlöffel und seinen alten Kameraden zu verabschieden. Li Po hatte sieben Dichter und Maler, die zu seinen besonderen Freunden gehört hatten, ausfindig gemacht und wiederbelebt.
     Als Burton sich zur Tür wandte, sagte Sternenlöffel leise: »Wir müssen uns wiedersehen. Bald.«
     »Sicher«, sagte Burton. »Natürlich.«
     »Allein, meine ich«, sagte sie und ging davon, bevor die anderen bemerkten, daß sie mit ihm gesprochen hatte.
     Burton war nicht der Meinung, daß sie nur mit ihm reden wollte. Unter anderen Umständen wäre er erfreut gewesen. Aber Li Po war ein Freund und über dies sehr eifersüchtig, selbst wenn er kein Recht hatte, so besitzergreifend zu sein. Es wäre nicht ehrenhaft, sie allein zu treffen.
     Aber sie ist ein freier Mensch, sagte er sich. Li Po hat ihr zwar das Leben wiedergegeben, aber sie gehört ihm nicht. Nicht, wenn sie nicht glaubt, daß sie ihm gehört. Wenn sie mich wiedersehen will, dies in aller Öffentlichkeit zum Ausdruck bringt und Li Po davon weiß, nun, dann …
     Der sehr ichbezogene Chinese würde kaum glauben können, daß sie einem anderen Mann den Vorzug gab. Es würde eine Szene geben, mit viel Geschrei und Theaterdonner - und vielleicht würde Li Po ihn zum Duell herausfordern. Sowohl die Herausforderung als auch deren Annahme waren dumm. Li Po war 701 n. Chr. geboren worden, und er 1821 n. Chr., aber keiner von ihnen war noch durch den Ehrenkodex seiner Zeit gebunden, und beide waren im Prinzip keine wahren Produkte ihrer Zeit. Wegen einer Frau zu kämpfen war einfach lächerlich. Li Po würde das einsehen. Sicher. Aber Li Po würde nicht mehr sein Freund sein. Und Burton legte Wert auf seine Freundschaft.
     Andererseits war Sternenlöffel kein Roboter, und als Li Po sie wiedererweckt hatte, mußte er gewußt haben, daß er sie nicht beherrschen konnte. Sie war kein Sklavenmädchen mehr.
     Ihr Hüftschwung war wie ein fleischgewordenes Glockenspiel. Ding dong! Ding dong! Burton seufzte und versuchte an etwas anderes als an seine harte, schmerzende Erektion zu denken. Sinnlos. Es war zu lange her.
     Aber falls er ihre Pfründe kennen lernen sollte, nicht im biblischen Sinne, würde er sie überhaupt mögen? Sie war wahrscheinlich nicht den Ärger wert, den sie verursachen würden, und er war sich sicher, daß sie ihn verursachen würde.
     Es verursacht Probleme, ein alter Mann im Körper eines jungen zu sein, dachte er. Meine Hormone rasen gegen meine lange Erfahrung an. Es stimmt, daß ein steifer Schwanz kein Gewissen hat. Es stimmt aber auch, daß er keinen Grips hat.
     Sternenlöffel war jedoch nicht die einzige Frau in der Welt. Ihm standen - theoretisch jedenfalls - etwa 9,5 Milliarden zur Verfügung. Unglücklicherweise war Sternenlöffel im Augenblick die Frau, die er wollte. Er hatte sich nicht in sie »verliebt«, er glaubte nicht, daß er sich jemals wieder »verlieben« würde; keiner, der 136 Jahre alt und einigermaßen intelligent war, würde sich wieder von romantischer Liebe hinwegfegen lassen. Sollte es zumindest nicht.
     Von den über 8,5 Milliarden Männern, die sich in den Speichern befanden, war etwa ein Sechzehntel so alt wie er. Davon konnte man vielleicht ein weiteres Sechzehntel für so intelligent halten, daß sie den Verlockungen der romantischen Liebe entkommen waren. Er hatte nicht viel Gesellschaft.
     In diesem Augenblick war seine einzige Gesellschaft die Projektion auf der Wand neben seinem Flugstuhl. Der Computer war bis zu seinem neununddrei ßigsten Lebensjahr vorgedrungen und hatte eine sehr schmerzhafte Szene ausgesucht. Burton war damals in London gewesen und hatte sich auf die geheime Reise nach Mekka vorbereitet. Da es viele Gelegenheiten geben würde, bei denen er seinen Penis vor den moslemischen Mitreisenden entblößen würde, mußte er beschnitten werden. Ansonsten würde ihnen ein Blick auf seine Vorhaut verraten, daß er ein ungläubiger Schakal war, und man würde ihn auf der Stelle töten, ja, buchstäblich in Stücke

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