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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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Whitechapel gehörte); ihre Nase war teilweise abgetrennt, die rechte Ohrmuschel fast ganz abgerissen, Gesicht und Kehle waren mit einem scharfen Instrument bearbeitet worden, die Gedärme entfernt, und die linke Niere und der Uterus fehlten ganz.
     Leider (von Gulls Sichtweise aus - und der der Eddowes) hatte Sickert die Frau für Marie Kelly gehalten. Sie war jedoch keine Mitwisserin der Kelly gewesen und hatte keine Ahnung von den Ereignissen um Eddy und Crook. Sie starb, weil der Dichter im trügerischen Licht geglaubt hatte, sie sei Marie Jeanette Kelly. Obwohl er seinen Irrtum sofort nach dem Durchschneiden ihrer Kehle entdeckt hatte, hatte Gull darauf bestanden, das Ritual durchzuführen. Warum Zeit verschwenden? Außerdem war sie nur eine Hure, und wenn irgendein Polizist durch einen Zufall den wahren Hintergründen auf die Spur kommen sollte, würde sie ihn vielleicht auf eine falsche Fährte führen.
     Am späten Abend des 9. November erlitt das letzte und wichtigste Opfer, die Kelly, den grausamsten Tod von allen. Das Ritual währte zwei Stunden. Und die Jack the Ripper-Morde hörten auf.
     Burton hatte die Aufzeichnungen Gulls, Netleys, Sickerts, Salisburys, Prinz Eddys, der Kelly, der Crook und der Stride lokalisiert. Aus irgendeinem Grund, den der Computer nicht erklären konnte, waren die Daten der Chapman und der Nichols unauffindbar. Er fuhr jedoch mit der Suche nach ihnen fort.
     Burton vollzog die Ereignisse von der ersten Begegnung Eddys mit Annie Crook bis zur Ermordung der Kelly durch die Augen und Ohren der Aufzeichnung nach. Er wiederholte einige davon mehrfach, obwohl er sich zweimal übergeben mußte: erstmals, als er beobachtete, wie Gull die Eddowes bearbeitete, und das zweite Mal beim Ausweiden der Kelly. Er hatte geglaubt, über einen starken Magen zu verfügen, aber er hatte seine Toleranzschwelle überschätzt.
     Dann ließ er den Computer einige Episoden aus dem hiesigen Leben der Mitwirkenden der Ripper-Affäre abspielen. Annie Elizabeth Crook war am Fluß wiederbelebt worden; ihre geistige Gesundheit war wiederhergestellt, aber die meisten ihrer Erinnerungen von 1888 bis 1920 fehlten.
     Sir William Gulls Schizophrenie schien eliminiert worden zu sein. Zwanzig Jahre nach der ersten Auferstehung hatte er sich einer religiösen Sekte, den Dowisten, angeschlossen, deren Begründer Lorenzo Dow ihn persönlich bekehrt hatte.
     John Netley, der Kutscher, war tief von dem Schock betroffen gewesen, in der Themse zu ertrinken und dann am Flußufer zu erwachen. Sechs Monate lang hätte man sein Verhalten als christlich beschreiben können (gemäß dem Ideal und nicht dem praktizierten Alltag vieler Christen). Doch sobald der Schock nachgelassen hatte und er sich sicher war, daß man ihn nicht für seine Sünden bestrafen würde, hatte er sein irdisches Ich wieder angenommen und war erneut zu einem opportunistischen, geilen, selbstsüchtigen und kaltblütigen Verbrecher geworden.
     Walter Sickert, der Maler, konvertierte früh zur Kirche der Zweiten Chance und stieg zum Rang eines Bischofs auf.
     Long Liz Stride und Marie Kelly wurden ein paar Meter voneinander entfernt im Tal wiedererweckt. Fünf Jahre lang waren sie gute Freundinnen und enge Nachbarn gewesen. Keine hatte als Prostituierte weitergemacht, obwohl beide eine Reihe von Liebhabern verbrauchten und soviel tranken, wie sie bekommen konnten. Dann war die Stride religiös geworden und einer populären buddhistischen Sekte beigetreten, den Nichireniten. Die Kelly hatte sie verlassen, war flußaufwärts gezogen und hatte sich nach vielen Abenteuern in einer friedlichen Gegend niedergelassen. Beide waren während der schrecklichen Ereignisse nach dem Gralstein-Zusammenbruch auf der rechten Flußseite gestorben.
     All ihre langen Reisen waren beendet, fürs erste jedenfalls. Sie saßen in den physischen Aufzeichnungen und den Wathans fest, die wirbelnd im Zentralschacht herumtrieben.

22.

     Burtons Nachforschungen in der Ripper-Affäre waren abgeschlossen, das Geheimnis gelöst. Nun konnte er in seine private Welt umziehen, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund zögerte er noch immer. Es verdroß ihn, sich selbst unterbewußt im Wege zu stehen; er würde sich nicht damit abfinden.
     Bevor er jedoch aufbrach, überdachte er, was er in den beiden letzten Wochen nachempfunden hatte. Er war erschüttert und entsetzt, besonders von der Welt, die er durch die Augen der Huren gesehen hatte. Er war Zeuge vieler bestialischer,

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