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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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diese Mischung aus schroffem Stolz und dem unbedingten Willen zu siegen, den Damián allmählich zu schätzen lernte. Es war ein Glück, dass die Kriegerprinzessin aufseiten der Erben stand. Für ihre Verteidigung war sie ebenso wertvoll wie Zejabel und Josion.
    » Irgendwelche Veränderungen?«, fragte er flüsternd und warf einen Blick auf die Schlafenden.
    Maara deutete mit dem Kinn auf die Kaulanerin.
    » Lorilis ist unruhig und wälzt sich herum, sie wird bestimmt bald aufwachen. Najel hat sich bisher noch nicht gerührt.«
    Der Ritter sah auf den Jungen hinab. Die Wallattin hielt die Hand ihres Bruders fest umklammert, aber irgendetwas kam Damián seltsam vor: Die Finger des Jungen wirkten eigenartig verkrampft. Als er sein Gesicht näher betrachtete, hatte er den Eindruck, als zitterten seine Augenlider.
    » Sag mir Bescheid, wenn einer von ihnen wach wird«, bat er Maara.
    Die Kriegerin nickte, und Damián verließ die Kajüte mit einer weiteren Sorge, die er seiner langen Liste hinzufügen konnte.
    Er war fast sicher, dass Najel bloß vorgab zu schlafen. Warum, das wussten nur die Wallatten selbst.
    Josion legte den Zarratt, den er die ganze Nacht umklammert hatte, auf den Tisch, stand von der Bank auf und streckte sich wie eine Katze auf drei oder vier verschiedene Arten, um die Verspannungen in seinem Körper zu lösen. Dabei stellte er fest, dass seine Mutter die Augen wieder geschlossen hatte, um die Ruhepause, die sich beide gegönnt hatten, noch ein wenig zu verlängern. Sie ist nicht mehr die Jüngste, dachte er. Früher wäre sie als Erste an Deck gewesen, um wieder mit den Kampfübungen zu beginnen.
    Im selben Augenblick bereute er den Gedanken. Seit ihrem Wiedersehen hatte Zejabel die Erben immer wieder mit ihrem Geschick im Kampf und ihrer Ausdauer verblüfft. Vielleicht wollte sie bloß so lange wie möglich die Ruhe vor dem nächsten Sturm ausnutzen. Er durfte die Erfahrung seiner Mutter nicht unterschätzen. Dies war nicht ihr erster Kreuzzug gegen einen Dämon. Zweifellos wusste sie besser als jeder andere an Bord, was in solch einer Situation zu tun war.
    Auf der anderen Seite hatte Zejabel der Verlust ihres Mannes und seiner Freunde tief getroffen, und sie fühlte sich dafür verantwortlich. Das mochte auch ihren Hang erklären, sich immer ein wenig abseits von der Gruppe zu halten. So wie jetzt, wo es aussah, als würde sie schlafen, während sie vielleicht in Wahrheit still trauerte.
    Als Damián in die Kombüse zurückkam und vor ihm stehen blieb, riss er Josion aus seinen Gedanken.
    » Und? Wie geht es ihnen?«, fragte Josion.
    » Ich weiß es nicht«, antwortete Damián. » Sie sind noch nicht wieder wach.«
    Diese Nachricht beunruhigte Josion, und Damián schien es ähnlich zu gehen, nach der großen Falte auf seiner Stirn zu urteilen. Schweigend forderte Josion seinen Cousin auf, ihm nach draußen zu folgen.
    » Ich bin sicher, dass ich ein Flüstern gehört habe«, vertraute Josion Damián an. » Es hat schon vor einer Weile begonnen, und ich glaube, es kommt von Maara und Najel.«
    Die Miene des Ritters verfinsterte sich noch mehr.
    » Hast du verstanden, was sie gesagt haben?«
    » Nein. Ich habe nicht darauf geachtet. Ich habe bloß ihre Stimmen erkannt. Wir könnten meine Mutter fragen, ob sie mehr verstanden hat.«
    Damián seufzte, stemmte die Hände in die Hüften und lief nachdenklich einmal im Kreis. Dann schien er einen Entschluss zu fassen.
    » Vielleicht hat Najel im Fieberwahn gesprochen, und seine Schwester hat versucht, ihn zu beruhigen. Und sollten die beiden etwas wissen, das uns alle betrifft, werden sie uns früher oder später einweihen.«
    Josion nickte, mehr aus Höflichkeit als aus Überzeugung. Immerhin war Najel eine ganze Weile mit Usul allein gewesen, dem allwissenden Gott, der die Zukunft vorhersehen konnte, und die Erben hatten nicht die geringste Ahnung, was sich zwischen ihnen ereignet hatte. Die Vorstellung, dass Maara ihnen womöglich lebenswichtige Hinweise vorenthielt, war mehr als beunruhigend. Aber das wusste Damián natürlich selbst. Vielleicht hoffte er, dass sich das Problem von selbst lösen würde.
    » Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich die Aufzeichnungen meines Vaters entschlüsseln kann«, sagte Damián übergangslos.
    Die erfreuliche Neuigkeit kam so unerwartet, dass Josion bis über beide Ohren grinsen musste. Da Damián jedoch immer noch sehr angespannt wirkte, zügelte er seine Begeisterung.
    » Bisher weiß es keiner außer dir«,

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