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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Abstand zwischen ihnen betrug immer noch mindestens zweihundert Armlängen. Doch der junge Mann holte erst wieder Luft, als das Schiff an ihnen vorbeigesegelt war und die Wasserratte in seinem Kielwasser schaukelte. Und selbst dann dauerte es noch eine ganze Weile, bis die Gefährten leise miteinander zu flüstern begannen.
    » Sie hatten das Zeichen auf der Stirn«, zischte Maara. » Diese verdammten Piraten hat uns Saat auf den Hals gehetzt.«
    Im Dunkeln nickte Najel stumm. Vielleicht war Saat sogar selbst an Bord, ihr von den Toten auferstandener Großvater.
    Guederic hatte große Mühe, seine verkrampften Kiefer wieder zu lösen. Während der Segler an ihnen vorbeifuhr, hatte der junge Mann gegen den Drang angekämpft, laut loszubrüllen und ihre Feinde auf sie aufmerksam zu machen. Wie gern hätte er den Kampf eröffnet und die Verfluchten einen nach dem anderen massakriert! Doch er biss die Zähne zusammen und kämpfte verzweifelt gegen den Blutdurst an, der ihn gepackt hatte.
    Das Blutbad am Vorabend hatte ihn in einen solchen Machtrausch gestürzt, dass er den ganzen Tag gebraucht hatte, um sich davon zu erholen. Nach und nach war ihm die Schwere seiner Taten bewusst geworden, und viele davon erfüllten ihn mit tiefer Scham – besonders sein Verhalten gegenüber Souanne. Seit dem Essen am Mit-Tag hatte er nicht mehr gewagt, ihr in die Augen zu sehen. Er musste seinen Fehler unbedingt wiedergutmachen, und sei es nur, um Damiáns Aufforderung nachkommen zu können, ihren Fähigkeiten gemeinsam auf den Grund zu gehen. Aber noch war es zu früh dafür, und Guederic hatte Müdigkeit vorgeschoben, um einem Gespräch mit Souanne aus dem Weg zu gehen. Was war ihm nur eingefallen, sich wie ein wildes Tier auf die junge Frau zu stürzen! Gewiss war sie wunderschön. Aber abgesehen von der Lust zu töten, der sie beide verfallen waren, hatten sie keine Gemeinsamkeiten.
    Außerdem schien gerade dieses Phänomen zu verhindern, dass sie sich als Liebende näherkamen. Das hatte Souanne offenbar wesentlich früher begriffen als er. Sie konnten nur Freunde sein – und diese Freundschaft hatte ihn schon während des Kampfes gegen die Guori dazu gebracht, alle guten Vorsätze über Bord zu werfen. Unfassbar, dass er einen ganzen Tag gebraucht hatte, um das zu begreifen. Jedenfalls hatte er nun eine Sorge weniger. So konnte er sich voll und ganz darauf konzentrieren, der Versuchung zu widerstehen, die Aufmerksamkeit ihrer Feinde auf sie zu lenken. Denn den Drang, sich in den Kampf zu stürzen, konnte er nicht so leicht abschütteln.
    Während er über all das nachdachte, kamen noch andere Gefühle an die Oberfläche. Gefühle, die Maara betrafen. Nachdem er wieder einigermaßen klar denken konnte, musste er sich eingestehen, dass sie ihn faszinierte. Sie war unbeugsam, selbstständig und freiheitsliebend und hatte insofern wesentlich mehr mit ihm gemein als Souanne. Guederic hoffte nur, dass die Anziehungskraft, zumindest in körperlicher Hinsicht, auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Zwei Dinge standen ihrer Verbindung allerdings im Wege. Zunächst war da Ke’b’rees Befehl, Maara solle Guederic töten. Zwar hatte sie bisher keine Anstalten dazu gemacht, aber würde es auch dabei bleiben? Ganz sicher war er sich nicht. Zum Zweiten flößte Guederics Drang zu töten der Kriegerprinzessin tiefen Abscheu ein. Das war ein weiterer Grund, warum er mit aller Kraft gegen diesen Drang ankämpfte – so schwer es ihm auch fiel.
    Während sich der Großsegler weiter entfernte und die durchnässten Gefährten wieder in die Kombüse hinunterstiegen, riss sich Guederic ein letztes Mal zusammen, um nicht zum Heck zu laufen und dem davonsegelnden Schiff aus vollem Halse hinterherzubrüllen. Bald war es zum Glück zu spät dafür. Saats Männer hatten sie verfehlt, und Guederic stand als Einziger noch an Deck und sah trübsinnig zu, wie der Segler langsam in die Nacht entschwand. Dann rief ihm Damián von der kleinen Treppe aus etwas zu, und es klang fast, als fürchte er, keine Antwort zu erhalten.
    » Ich komme gleich«, antwortete Guederic.
    Kurze Zeit später stieg auch er in die Kombüse hinab. Unter Deck war die Luft feucht von den triefenden Kleidern der Gefährten, die mittlerweile eine Laterne angezündet hatten. Einige wärmten sich daran die Hände, während andere noch dabei waren, sich die schweren Mäntel auszuziehen. Die Wasserratte schaukelte noch immer hilflos auf den Wellen, als würde sie jeden Augenblick in die Tiefen des

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