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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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es auch eine Rune, die ihren Träger schützte und ihm Kraft verlieh oder etwas anderes Gutes bewirkte. Aber wenn dem so war, warum sagte der Meister es dann nicht frei heraus?
    Ruckartig wandte Mourd den Blick vom Spiegel ab, wie um seinen Gedankenfluss zu unterbrechen. Immer wenn er sich solchen Überlegungen hingab, wuchs sein Unbehagen wie Schatten in der Dämmerung. In diesen Momenten hatte er jedes Mal das Gefühl, als schliche sich eine Gestalt von hinten an ihn heran, um ihn für seine Zweifel zu bestrafen. Es war eine alberne, unbegründete Furcht, aber er konnte sie nur abschütteln, indem er mit großen Schritten auf die Brücke stieg und sich unter seine Matrosen mischte.
    Sein Erster Offizier hatte bereits die Hälfte der Segel einholen lassen, um eine reibungslose Einfahrt in den Hafen zu ermöglichen. Für gewöhnlich war das Manövrieren in der Fahrrinne kein Problem, aber in letzter Zeit tummelten sich viel mehr Schiffe im Hafen als sonst. Das ließ wenig Raum für Steuermanöver und noch weniger Raum für Fehler. Mourd stellte sich an den Bug, um sich zu vergewissern, dass das Anlegemanöver problemlos vonstattenging. Er brauchte jedoch nicht einzugreifen, denn seine Mannschaft war perfekt eingespielt. Dies war schon ihre sechste gemeinsame Fahrt zwischen den Oberen Königreichen und der Insel mit dem engen Hafen. Bald lag die Fregatte nach allen Regeln der Kunst vertäut am Kai, zwischen einer Feluke und einem Wampenschiff mit bauchigem Rumpf. Jetzt brauchte bloß noch die Ladung gelöscht zu werden, und darum musste sich der Kapitän höchstpersönlich kümmern.
    Plötzlich überkam ihn das Verlangen, die Arbeit schnell hinter sich zu bringen und seine Ängste im Alkohol zu ertränken. Mourd rief seinen Quartiermeister herbei und forderte ihn auf, ihn in den Laderaum zu begleiten. Zwei kräftig gebaute Matrosen, die er extra für diese Aufgabe ausgesucht hatte, folgten ihnen. Ihre Erscheinung war so eindrucksvoll, dass sie jeglichen Gedanken an Meuterei im Keim erstickten. Sie postierten sich vor der ersten Zelle.
    Etwa dreißig Menschen drängten sich hinter dem Gitter. Sie waren nicht übermäßig rebellisch, aber sehr aufgeregt, und sie bombardierten den Kapitän mit Fragen, ohne dass dieser darauf reagierte. Als endlich Ruhe eingekehrt war, teilte Mourd ihnen mit, dass sie am Ziel angelangt seien. Die Nachricht wurde mit allgemeinem Jubel aufgenommen, und da er von der friedlichen Gesinnung seiner Gefangenen überzeugt war, beschloss Mourd, sie freizulassen. Er überließ es sogar dem Quartiermeister, sie an Deck zu bringen, wo sie einen ersten Blick auf ihre neue Heimat werfen durften.
    Dies war der leichtere Teil seiner Aufgabe. Die Passagiere, die aus allen Teilen der Oberen Königreiche stammten, waren neue Rekruten für den Admiral. Die Überfahrt war für die Besatzung beinahe schon alltäglich. Diejenigen, die bereit waren, sich das Zeichen des Admirals auf die Stirn prägen zu lassen, würden in seine Armee aufgenommen und reich belohnt werden. Die anderen würde Mourd ermorden und den Haien zum Fraß vorwerfen lassen, die sich zur Freude des Admirals in den Gewässern um seine Insel herum fleißig vermehrten.
    Seufzend schloss Mourd die Tür der anderen Zelle auf. Sie war wesentlich kleiner als die vorherige und beherbergte nur zwei Erwachsene, die an Hals und Füßen angekettet waren, ein verängstigtes Paar, das vollkommen der Gnade seiner Kerkermeister ausgeliefert war. Die Frau hielt einen Säugling im Arm, der an ihrer abgemagerten Brust saugte. Die kleine Familie war auf persönlichen Befehl des Admirals verschleppt worden. Solche Leute gab es auf jeder Reise, meistens waren sie jedoch allein. Der Kapitän hatte die Anweisung, diese Gefangenen mit besonderer Vorsicht zu behandeln, auch wenn sich bisher keiner von ihnen als besonders aufmüpfig oder gefährlich erwiesen hatte.
    Zwei Dinge waren Mourd aufgefallen: Diese Menschen waren immer genau dreiundzwanzig Jahre alt, und sobald er die Unglücklichen dem Admiral übergab, waren sie nie mehr gesehen.
    Das alles roch stark nach schwarzer Magie. Doch als er wieder den unheilvollen Schatten in seinem Rücken spürte und die Narbe auf seiner Stirn zu brennen begann, zwang sich der Kapitän, diesen Gedanken rasch zu verscheuchen.
    Als meine Mutter mir mitteilte, dass sie ein Kind erwartete, ein Brüderchen oder eine kleine Schwester, reagierte ich völlig anders, als sie gehofft hatte. Ich war zehn Jahre alt und fühlte mich in

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