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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Moment fuhren die riesigen Krallen des Schattenfressers über die Stelle, an der Souanne gerade noch gestanden hatte. Josion, Maara und Damián hieben mit ihren Schwertern auf die schuppige Kreatur ein, doch sie schien es nicht einmal zu bemerken. Sofort ging sie zum zweiten Angriff über.
    Zejabel rollte sich blitzschnell zur Seite und zog Souanne mit sich. Knapp gelang es ihr, dem Schlag des Schattenfressers auszuweichen, der stattdessen den Felsboden traf. Die beiden Frauen sprangen auf und sprinteten hinter Damián her, der auf die Pforte zurannte. Die anderen schlossen sich ihnen an. Das war ihre letzte Chance!
    Guederic erwartete sie am Fuß der Pforte. Er kämpfte voller Rachsucht gegen die Geister, die ihn gefangen gehalten hatten. Hinter ihm wechselten sich noch immer verschiedene Landschaften in rascher Folge ab, aber jetzt erstrahlten die Bilder in einem so hellen Licht, dass sie äußerst echt wirkten.
    Plötzlich begriff Souanne, was hier geschah. Die Ewige Wächterin musste ihre wahre Gestalt annehmen, um die Pforte in Gang zu setzen. Vielleicht hatte sie vorgehabt, die Sterblichen auf diesem Weg aus der Höhle fortzubringen, wenn sie sich auf ihren Handel eingelassen hätten. Aber war es wirklich vernünftig, eine Pforte zu durchschreiten, deren Magie völlig außer Kontrolle war? Die Erben konnten an jedem beliebigen Ort der bekannten Welt herauskommen – und wenn sie Pech hatten, sogar an verschiedenen Orten. Oder sie würden sich in nichts auflösen!
    Doch erst einmal mussten sie verhindern, dass der Schattenfresser sie in Stücke riss. Die Reptilienkreatur schien um jeden Preis verhindern zu wollen, dass sie durch die Pforte entkamen. Sie hieb wie wild mit dem Schwanz auf den Boden ein und kratzte mit ihren scharfen Krallen über den Fels. Die Erben hatten nicht einmal Zeit, sich umzuschauen, um abzuschätzen, wie dicht sie ihnen auf den Fersen war. Sie rannten um ihr Leben, dabei waren ihre Beine müde von dem langen Marsch durch Romin und den endlosen Abstieg in den Tiefen Turm.
    Als Souanne stolperte und sich mit dem Knie aufstützen musste, um nicht zu fallen, dachte sie, ihr Ende sei gekommen. Ihre Gefährten hatten nicht einmal gemerkt, dass sie gestürzt war. Alle rannten auf die Pforte zu, die ihre einzige Hoffnung auf Rettung war. Alle – bis auf Damián.
    Nachdem er zunächst vorweggelaufen war, war Damián stehen geblieben und hatte sich umgedreht, um auf die Nachzügler zu warten. Jetzt kam er mit lautem Gebrüll auf Souanne zugerannt, und sein Mut beeindruckte sie zutiefst. Damián stürmte an ihr vorbei, um das Ungeheuer von ihr abzulenken, damit sie aufstehen und weiterlaufen konnte. Souanne wartete, bis ihr Retter wieder an ihrer Seite war, und rannte dann mit ihm zusammen auf die Pforte zu.
    Von Damiáns Gebrüll alarmiert, waren die anderen ebenfalls stehen geblieben. So erreichten die Erben die Pforte, wo Guederic sie ungeduldig erwartete, fast zur selben Zeit.
    » Reicht euch die Hände!«, schrie Josion.
    Souanne folgte seiner Aufforderung. Vielleicht konnten sie so verhindern, auseinandergerissen zu werden. Die Bilder unter der Pforte rasten jetzt so schnell an ihnen vorbei, dass sie nicht einmal mehr als Landschaften erkennbar waren. Es war, als spiegelte die Pforte die Wut ihrer Wächterin wider. Wie sollte Damián unter diesen Bedingungen ein Ziel auswählen? Es ging alles viel zu schnell, und die Sirenenkönigin kam immer näher.
    » Los!«, drängte Maara.
    Damián machte einen Schritt nach vorn, trat unter den Steinbogen und zog die anderen mit sich ins Ungewisse. Souanne hielt den Atem an, bevor sie in das Licht eintauchte. Insgeheim befürchtete sie, sich plötzlich auf dem Grund eines Ozeans wiederzufinden. Stattdessen schlug ihr eisige Luft ins Gesicht, und als sie die Augen öffnete, blickte sie auf eine verschneite Landschaft.
    Es war Nacht, tiefschwarze Nacht, und eine dichte Wolkendecke verhüllte die Sterne. Die Erben standen in einem Tal, das von sanften Hügeln umgeben war. Erleichtert stellte Souanne fest, dass die Gefährten vollständig waren. Doch sie befanden sich mitten in der Wildnis: Die einzige Spur menschlichen Lebens – und die einzige Lichtquelle weit und breit – war die ethekische Pforte.
    Mit einem Mal überlief Souanne ein Schauer, aber nicht, weil ihr kalt war. Einer plötzlichen Eingebung folgend, rief sie den anderen zu, sich so weit wie möglich von der Pforte zu entfernen. Wieder rannten die Erben los, aber diesmal ging es durch tiefen

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