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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Arkarien ist zerstört.«
    » Aber vielleicht gibt es noch eine vierte oder fünfte Pforte. Vielleicht sind es sogar zehn! Wie können wir wissen, ob Amanóns Liste vollständig ist? Vielleicht sind wir Tausende Meilen von Crek entfernt und dringen immer tiefer in eine Eiswüste vor!«
    Es tat ihr leid, ihren Gefährten die Zuversicht zu nehmen, aber sie konnte ihre Bedenken nicht länger für sich behalten. Maara war niemand, der ein Blatt vor den Mund nahm.
    » Mein Vater hat die letzten zwanzig Jahre damit zugebracht, die Etheker zu studieren«, befand Damián. » Er hat Karten von ihren Wanderungen gezeichnet und an die hundert ihrer Schriften übersetzt. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass seine Liste der Pforten, die ins Jal führen, komplett ist.«
    Maara stürzte den Rest ihres Kräutertees hinunter und nickte, aber Damiáns Worte konnten sie nicht beruhigen, zumal er selbst alles andere als zuversichtlich klang. Wenn Amanón die Pforte, die sie am Abend zuvor durchschritten hatten, aus irgendeinem Grund übersehen hatte, dann steckten die Erben noch viel tiefer in der Klemme als geglaubt.
    Doch was blieb den Gefährten anderes übrig, als sich wieder in Bewegung zu setzen? Etwa zwei Dezimen später sahen sie in einiger Entfernung eine riesige Herde Elche vorüberziehen, ein Anblick, der sie von ihren Sorgen ablenkte. Lorilis ordnete die Tiere den Klapperelchen zu, die ihren Namen der Tatsache verdankten, dass sie sich so dicht zusammendrängten, dass sie ständig mit den Geweihen gegeneinanderstießen. Mit dem Getöse hielten sie sich Raubtiere vom Leib.
    Wenige Dezillen später kreuzte der Weg der Erben die Spur der Elche, und das erwies sich als wahrer Glücksfall: Die riesige Herde, die auf der Suche nach Nahrung hier langgezogen war, hatte eine breite Straße in den Schnee getrampelt. Zwar bestand sie nur aus Schlamm und Mist, aber auf ihr konnte man sehr viel leichter laufen als im Tiefschnee. Insgeheim war Maara zutiefst erleichtert, aber es wäre ihr niemals eingefallen, sich über ihre Position an vorderster Stelle der Marschkolonne zu beschweren.
    Nun kamen die Erben doppelt so schnell voran wie zuvor. Als die Spur der Elche nach einer Weile Richtung Nordosten abbog, zögerten die Erben nicht lange. Sie änderten ihren Plan und folgten weiterhin der natürlichen Straße, auch wenn sie so vom direkten Weg zum Spiegelozean abwichen. Ihre einzige Befürchtung war, dass es zu schneien beginnen könnte. Die Elche waren längst gen Süden weitergezogen, und sollte ein Schneesturm aufkommen, würde ihre Spur im Handumdrehen unter einer weißen Decke verschwinden.
    Aber zum Glück blieb der Himmel wolkenlos. Um den Vorteil der Schlammstraße so lange wie möglich zu nutzen, beschlossen die Erben, fürs Erste keine Rast mehr einzulegen. Gegen Mit-Tag holten sie ein paar Stangen Trockenfleisch aus ihren Rucksäcken und kauten im Gehen darauf herum. So folgten sie dem Weg der Elche über mehrere Meilen. Mal nahmen sie einen Umweg gen Süden in Kauf, mal kürzten sie quer durch den Schnee ab, wenn sich der Weg allzu sehr durch die Ebene wand. Die ganze Zeit über ließen sie den Horizont nicht aus dem Blick, konnten aber immer noch keine Spuren menschlichen Lebens erspähen.
    Und schließlich begegneten sie unverhofft ihren ersten Arkariern.
    Die beiden Gruppen, die sich auf der Elchstraße entgegenkamen, bemerkten einander fast gleichzeitig. Noch waren sie ein gutes Stück voneinander entfernt, aber die Landschaft war so eintönig, dass einem jede Bewegung in der Ferne sofort ins Auge fiel. Maara spannte alle Muskeln an und legte die Hand an ihre Lowa, aber als sie sah, dass es sich um eine Familie handelte, war sie beruhigt. Ein Mann und eine Frau mittleren Alters, von Kopf bis Fuß in dicke Pelze gehüllt, liefen zu beiden Seiten eines Karrens, der von einem stämmigen Pony mit dichter Mähne gezogen wurde. Zwei Jungen rauften auf dem Kutschbock und hielten inne, als ihr Vater sie zur Ordnung rief. Dann blickte der kleine Klan den Fremden argwöhnisch entgegen.
    Die Erben waren erleichtert, nicht auf eine Horde bewaffneter Krieger gestoßen zu sein, und begrüßten die Familie mit freundlichen Worten und einem aufmunternden Lächeln. Als sie sich dem Karren näherten, stellte Maara fest, dass er zu zwei Dritteln mit abgeworfenen Elchgeweihen gefüllt war. Seit dem Morgen waren sie auf der Elchstraße immer wieder auf solche Geweihe gestoßen. Offenbar waren sie in Arkarien Handelsware, weshalb sich das

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