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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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ein.
    Am nächsten Morgen war es noch kälter als in der Nacht. Das Feuer brannte zwar noch, aber die Feuchtigkeit, die von der Schneedecke aufstieg, kroch allen in die Knochen, und so dauerte es nicht lange, bis alle aufgestanden waren. Sie hatten es ohnehin eilig, in die Zivilisation zurückzukehren. Wie schon am Abend zuvor warf Maara Guederic lediglich einen verstohlenen Blick zu. Es schien ihm besserzugehen, nur um seine Augen lag immer noch ein tiefer Schatten. Doch das sollte sie nicht weiter kümmern. Es war nicht ihre Art, sich anderen aufzudrängen. Wenn er sich ihr nicht anvertrauen wollte, sondern lieber alles mit sich selbst ausmachte, dann war er selbst schuld.
    Eine knappe Dezime später hatten die Reisenden ihre Rucksäcke und Bündel geschnürt. Vor ihnen lag ein langer Fußmarsch, aber zum Glück waren sie für alle Eventualitäten gewappnet. Hätten sie am Abend zuvor nicht genügend warme Kleider und Ausrüstung von der Wasserratte mitgenommen, wären sie längst erfroren.
    Während sie die letzten Vorbereitungen für den Aufbruch trafen, machte Josion einen Erkundungsgang durch die Umgebung. Sein Bericht war niederschmetternd: Weit und breit war keine menschliche Siedlung zu sehen, kein Haus, kein Weg, keine Rauchsäule am Horizont. Vielleicht verbarg die dichte Schneedecke alle menschlichen Spuren, aber soweit die Erben wussten, standen die Pforten immer in einsamen Gegenden und wurden von den Völkern der bekannten Welt gemieden, sei es aus Aberglauben oder aus Angst vor den Ewigen Wächtern.
    Nach einer kurzen Diskussion beschlossen sie, gen Norden zu marschieren. Sollten sie auf kein Dorf oder Ähnliches stoßen, würden sie auf diese Weise wenigstens irgendwann den Spiegelozean erreichen. Dann könnten sie an der Küste entlang nach Crek laufen. Leider hatten sie keine Ahnung, wie weit es bis zum Meer oder zu der Stadt war. Vielleicht war es nur ein Tagesmarsch, vielleicht würde es aber auch eine ganze Dekade dauern, aber daran wollte in diesem Moment niemand denken. Ohne die passende Ausrüstung würden sie einen solchen Marsch bei der Kälte wohl kaum überleben.
    Da Maara als Einzige wasserdichte Lederstiefel trug, die ihr bis unters Knie reichten, marschierte sie vorweg – wogegen sie nicht das Geringste einzuwenden hatte. Sie bahnte den anderen einen Weg durch den Tiefschnee, indem sie den losen Schnee festtrat. Besonders schwierig war das nicht, dafür aber sehr kraftraubend. Als die Erben nach einem halben Dekant den Gipfel eines Hügels erreichten, bat Maara um eine kurze Rast.
    » Immer noch keine menschliche Behausung in Sicht«, rief sie keuchend und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. » Es kann doch nicht sein, dass die Gegend völlig verlassen ist, oder?«
    » Arkarien ist ein großes Land«, erklärte Damián, » und sehr dünn besiedelt.«
    » Aber ich dachte, wir sind in der Nähe einer Stadt.«
    » Schon, aber soweit ich weiß, hat Crek nichts mit Lorelia oder Wallos gemein. Es ist vielmehr ein Ort, in dem arkische Händler und Reisende auf dem Weg nach Goran haltmachen. Früher oder später stoßen wir bestimmt auf einen Weg, der uns dorthin führt. Wir müssen nur etwas Geduld haben …«
    Die Barbarenprinzessin machte eine finstere Miene und setzte sich wieder in Bewegung. Sie konnte zwar ungeahnte Kräfte entwickeln, sich einen ganzen Tag lang durch den Tiefschnee kämpfen und erst bei Sonnenuntergang vor Erschöpfung zusammenbrechen, aber Geduld war nun wirklich nicht ihre Stärke!
    Nach einem weiteren halben Dekant, als die Sonne schon hoch am Himmel stand, machten sie abermals unter ein paar Tannen Rast, um ihre müden Glieder auszuruhen. Von dem Gewaltmarsch durch den Schnee tat Maara jeder Muskel im Körper weh, daher nickte sie lebhaft, als Guederic vorschlug, ein kleines Feuer zu entzünden, damit sie sich ein wenig aufwärmen konnten. Zejabel bot ihr an, einen ihrer belebenden Tränke zuzubereiten, und als Maara den Becher mit dem heißen Kräutertee in der Hand hielt, seufzte sie erleichtert. Das Gebräu verströmte zwar einen ähnlichen Gestank wie die Gespenster aus der Bibliothek von Romin, aber es erfüllte seinen Zweck. Als es ihr etwas besserging, beschloss sie, den anderen von den Zweifeln zu erzählen, die sie seit einer Weile plagten.
    » Und wenn wir uns irren? Wenn die Pforte, die wir durchschritten haben, gar nicht die im Tal von Dvuried war?«
    » Der Große Sohonische Bogen kann es nicht sein«, erwiderte Lorilis. » Und die dritte Pforte in

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