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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Einsammeln lohnte.
    Damián sprach den Mann und die Frau auf Itharisch an, aber sie schienen kein Wort zu verstehen, obwohl Itharisch die am weitesten verbreitete Sprache der Oberen Königreiche war. Als Nächstes versuchte Lorilis es mit den paar Brocken Arkisch, die sie in den Sommerferien beim Vogelklan aufgeschnappt hatte. Dass jemand ihre Sprache beherrschte, schien das Misstrauen der Arkarier zu zerstreuen, denn nun erwiderten sie das Lächeln der Gefährten.
    Allerdings war Lorilis’ Wortschatz begrenzt, und in einem so großen Land gab es unzählige regionale Dialekte. Daher beschränkte sich das Gespräch auf den Austausch weniger Worte. Nachdem sie einander eine gute Reise gewünscht hatten, trennten sich die beiden Gruppen wieder.
    » Wir sind tatsächlich in der Nähe von Crek!«, rief Lorilis triumphierend. » Dem Mann zufolge ist die Stadt höchstens noch einen Tagesmarsch entfernt!«
    Maara fiel ein Stein vom Herzen: Endlich konnte sie aufatmen und Zuversicht fassen, und auch den anderen stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Als die Kriegerin sie reihum ansah, ertappte sie Guederic dabei, wie er sie verstohlen musterte. Sie wandte sofort den Blick ab, aber innerlich jubilierte sie.
    Gegen Ende des fünften Dekants verließen sie widerstrebend die Spur der Elche. Der Abschnitt der Schlammstraße, der jetzt begann, war schon älter, und eine dünne Schneeschicht bedeckte den Boden. Außerdem führte der Weg in die falsche Richtung weiter.
    Immerhin kamen sie jetzt besser voran als am Morgen. Najel hatte sich gefragt, was die Arkarier wohl mit den Elchgeweihen anstellen mochten, und irgendwann hatte er eins aufgehoben und es näher betrachtet. Bald hatte er noch ein zweites Geweih eingesammelt, das die arkische Familie übersehen haben musste. Die geschwungene Form und die glatte Unterseite der Geweihe brachten ihn auf die Idee, sie sich unter die Stiefel zu binden. Das Ergebnis hatte ihn mehr als zufriedengestellt: Die Geweihe verhinderten, dass Najel in den Schnee einsackte. So war er wesentlich schneller, und das Laufen kostete ihn sehr viel weniger Anstrengung.
    Sogleich hatte er Lorilis angeboten, ihr die Geweihe zu überlassen, doch das Mädchen hatte den Vorschlag freundlich, aber bestimmt abgelehnt. Statt Najel seine wegzunehmen, wollte sie lieber ihr eigenes Paar Schneeschuhe finden. Bald hatten sich alle Gefährten auf die Suche nach abgeworfenen Geweihen gemacht, was außerdem etwas Abwechslung in den eintönigen Marsch brachte. Guederic hatte sein zweites Geweih gefunden, kurz bevor die Erben beschlossen, die Elchspur zu verlassen. Er hatte von allen am meisten Geweihe gefunden, sie jedoch immer gleich an seine Gefährten weitergereicht und sich selbst erst als Letzter ausgerüstet.
    So marschierten die Erben wieder gen Norden, froh darüber, nicht mehr bis zu den Oberschenkeln in den Schnee einzusacken. Als sich die Sonne dem Horizont zuneigte, ergab sich jedoch ein neues Problem. Bald würden sie einen Platz für ein Nachtlager finden müssen, aber weit und breit gab es keinen einzigen Baum, der hoch genug war, um sie vor dem eisigen Wind zu schützen. Wie sollten sie unter diesen Umständen ein Feuer machen? Und ohne ein Feuer wären sie Kälte und Schnee hilflos ausgeliefert.
    Die Schatten wurden länger, und die Erben marschierten immer schneller, obwohl sie völlig erschöpft waren. Damián und Josion erwogen, eine kleine Schneeburg zu errichten, aber der pulvrige Schnee erwies sich als ungeeignet. Irgendwann verlor Zejabel die Geduld und bat Souanne ohne Umschweife, sie zu führen. Die Graue Legionärin hatte jedoch bisher keine Vision gehabt, die ihr die Richtung gewiesen hätte. Guederic und Lorilis hingegen marschierten klaglos in der anbrechenden Dunkelheit weiter, aber Najel ahnte, dass auch ihnen der Mut sank. Maara wiederum runzelte die Stirn und hielt nach allen Seiten Ausschau, als weigerte sie sich, ihr Schicksal zu akzeptieren.
    Najel wünschte sich nichts sehnlicher, als irgendetwas tun zu können. Aber er hatte keine Ahnung, was. Die Landschaft erstreckte sich als makellose weiße Fläche bis zum Horizont, und der einzige Hügel im näheren Umkreis ging Najel gerade einmal bis zur Schulter und bot somit keinen Schutz vor Wind und Kälte.
    Als er abermals den Blick über die Ebene schweifen ließ, stellte er fest, dass dieser Hügel weit und breit der höchste Punkt war. Da fiel ihm ein, dass die Arkarier über ein ausgeklügeltes System von Wegzeichen

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