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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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bevor er vorsichtig die Tür aufschob. Da kein Rauch aus dem Kamin aufstieg und im Schnee keine Fußspuren zu sehen waren, konnten sie davon ausgehen, dass sonst niemand hier war. Wer nicht wusste, dass es die Hütte gab, hätte sie ohnehin kaum gefunden. Sie stand in einer Senke, und das Dach befand sich beinahe auf einer Höhe mit der schneebedeckten Ebene. So waren die Gefährten bei ihrer Ankunft über das Dach gekommen und erst dann in den Schnee vor der Tür hinabgesprungen.
    Während Guederic ein Feuer im Kamin entzündete, fiel endlich die Anspannung von Damián ab. Die Erben fanden in der Hütte alles vor, wovon sie seit dem gestrigen Tag geträumt hatten: Brennholz, Lampenöl, ein paar Kerzen, Decken – etwas staubig zwar, aber eine wahre Wohltat für ihre müden, durchfrorenen Glieder. Die Hütte bestand nur aus einem einzigen winzigen Raum, der aber geschickt eingerichtet war: Die unteren Schlafpritschen konnte man als Bänke um den kleinen Tisch in der Mitte benutzen oder sie hochklappen, um mehr Platz zu haben. Bald hatten sie es sich in der Hütte gemütlich gemacht und fühlten sich, als wären sie in einem prächtigen Schloss. Wer keinen Schlafplatz auf einer der vier Pritschen fand, rollte seine Decke neben den tropfenden Kleidern aus, die am Kamin trockneten.
    Dann nahmen sie ein warmes Mahl ein, das sie aus den wenigen Vorräten kochten, die ihnen noch geblieben waren. Als der schlimmste Hunger gestillt war, forderten die müden Knochen ihren Tribut. Bald hatten sich fast alle unter ihren Decken verkrochen und mussten nur noch die Augen schließen, um in tiefen Schlaf zu sinken.
    Damián war als Letzter noch wach. Sie hatten nicht einmal die Zeit gehabt, eine Nachtwache einzuteilen, und so beschloss er, die erste Schicht zu übernehmen. Das würde keine leichte Aufgabe werden, denn die friedliche Atmosphäre, die Wärme des Kaminfeuers und das leise Knacken des Brennholzes machten ihn schläfrig. Immer wieder fielen ihm vor Erschöpfung die Augen zu. Und auch die nächsten Tage versprachen anstrengend zu werden. Von Crek aus würden sie sich auf den Weg ins Rideau-Gebirge machen, wo sie jeden Berg einzeln absuchen mussten. Also fing er lieber gleich damit an, sich an das harte Leben zu gewöhnen.
    Damián setzte sich aufrecht auf seine Pritsche, um der Versuchung zu widerstehen, die Augen zu schließen, aber er ertappte sich immer wieder dabei, wie ihm das Kinn auf die Brust rutschte. Irgendjemand musste Wache halten, und auf keinen Fall wollte er einen der anderen wecken, damit dieser ihn ablöste. Außerdem schlief Zejabel nie besonders lang. Bestimmt würde sie bald aufwachen und die nächste Schicht übernehmen. Bis dahin musste er sich mit irgendetwas beschäftigen, um nicht einzuschlafen. Ohne lange nachzudenken, zog er die Tagebücher seines Vaters aus dem Rucksack und machte mit der Entschlüsselung weiter.
    Als Erstes nahm er sich die Seiten vor, mit deren Transkription er ein paar Tage zuvor begonnen hatte, wurde der Sache jedoch bald überdrüssig. Amanón schrieb zwar flüssig und elegant, aber dieser Teil seiner Aufzeichnungen handelte hauptsächlich davon, wie er seine Stellung als Kommandant der Grauen Legion dazu genutzt hatte, die Umstände von Agénors Tod zu vertuschen. Immerhin war das eine Erklärung dafür, dass niemand in Lorelien von der übernatürlichen Seite der Ereignisse sprach: Das Volk hatte nie davon erfahren. Auf diese Weise hatten Damiáns Eltern und deren Gefährten es zudem vermieden, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu geraten. Kurz gesagt: Amanóns Ausführungen zu diesem Thema waren zwar interessant, aber sie gaben keinen Aufschluss über das Jal oder die magischen Pforten.
    Hatte die Begegnung mit der einstigen Wächterin des Karu Damián ungeduldig gemacht? Vermutlich … Zu viele Fragen waren unbeantwortet geblieben: Wo waren seine Eltern? Wie war es möglich, dass Saat von den Toten auferstanden war? Wie konnten die Erben den Hexer besiegen oder auch nur mit dem Leben davonkommen, wenn sie ihm begegneten? Und wie sollten sie Nol und die Überreste des Dara finden?
    Damián gingen noch andere Dinge durch den Kopf, aber sie alle hingen mit diesen Fragen zusammen. Er musste in den Schriften seines Vaters unbedingt eine Antwort finden.
    Bisher hatte den Erben einzig die Liste der magischen Pforten, die Amanón gekannt hatte, weitergeholfen. Sie fand auf einem einzigen Blatt Platz, während sich Damián mit unzähligen Seiten abmühte, auf denen es eher

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