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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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erkennt dich jeder sofort als Legionärin. Außerhalb der Städte bekommen die Leute uns nicht allzu oft zu Gesicht. Du würdest zu sehr auffallen.«
    Abermals nickte sie, den Blick auf den Boden geheftet. Nichts ließ man ihr, nicht einmal das Einzige, worauf sie im Leben stolz war.
    Sie verließen Lusend Ramas Tempel im Morgengrauen, nachdem sie den Priestern als Dank für ihre Gastfreundschaft ein paar Münzen überreicht hatten. Angeführt von Damián und Josion ritten die sieben Gefährten im Schritt durch die Straßen von Benelia. Wie Najel mit einer gewissen Genugtuung feststellte, sahen die wenigen Leute, die zu dieser frühen Stunde schon auf den Beinen waren, voller Ehrfurcht zu ihnen hoch: Am Tag zuvor, als er und seine Schwester zu Fuß durch die Straßen gelaufen waren, waren ihnen nichts als misstrauische Blicke gefolgt,
aber heute traten die Einheimischen beiseite, um sie vorbeizulassen.
    Mit ihren Waffen und Reisebündeln mussten sie wie echte Abenteurer aussehen. Zu diesem Eindruck trug sicher auch bei, dass sie sicher im Sattel saßen, da sie alle früh reiten gelernt hatten: Damián, Guederic, Maara und Najel von ihren Vätern, und Souanne während ihrer Ausbildung zur Grauen Legionärin. Josion hatte sich das Reiten in den Wäldern rings um die Burg seiner Eltern selbst beigebracht, und Lorilis war von ihrer Großmutter Léti, einer wahren Pferdenärrin, im Umgang mit den Tieren unterwiesen worden. Sie saß von allen am besten im Sattel. Irgendwie wusste Najel immer noch nicht so recht, ob das Mädchen ihn beeindruckte oder einschüchterte.
    Zwei Dezimen später ritten sie durch das Nordtor der Stadt. Auch hinter der Stadtmauer säumten Häuser und Ställe die Straße, und erst nach einer ganzen Weile erreichten sie das offene Land. Hier lebten die Lorelier von Ackerbau und Viehzucht, und als Najel den Blick über die Felder und Weiden schweifen ließ, verspürte er abermals Heimweh. Obwohl die Gegend um Wallos sehr viel waldiger und hügeliger war, erinnerte ihn die Landschaft an seine Heimat. Unwillkürlich wandte er den Blick gen Osten, und vor seinem geistigen Auge sah er die Bergkette des Rideau, die in Hunderten Meilen Entfernung von Benelia in den Himmel ragte. Jenseits des Gebirges erstreckten sich die endlosen Weiten des Ostens. Najel seufzte leise und musterte seine Gefährten, Lorilis blickte mit wehmütiger Miene in die andere Richtung.
    »Deine Heimat?«, fragte er leise.
    Das Mädchen zuckte zusammen und sah ihn überrascht
an. Nach einem raschen Blick zu den anderen flüsterte sie: »Ich kann an nichts anderes denken. Wir sind ganz in der Nähe der Grenze … Ständig frage ich mich, ob meine Eltern nicht längst nach Kaul zurückgekehrt sind. Am liebsten würde ich hinreiten und nachsehen.«
    »Du kannst bestimmt bald nach Hause«, versicherte Najel. »Aber deine Eltern würden wollen, dass du vorsichtig bist.«
    Das Mädchen schien über seine Worte nachzudenken und dankte ihm dann mit einem Lächeln. In diesem Moment gab es für Najel keinen Zweifel mehr: Lorilis war bezaubernd. Eigentlich gefiel ihm alles an ihr, und es ärgerte ihn, dass er ihr zwischendurch misstraut hatte. Um sich ein für alle Mal Klarheit zu verschaffen, zügelte er sein Pferd und ließ sich etwas zurückfallen. Lorilis tat es ihm gleich, und so ritten die beiden in einiger Entfernung hinter den anderen her.
    »Ich muss dich etwas fragen«, begann Najel. »Bei dem Kampf in dem Schuppen, da war doch dieser Mann, der Josion in seine Gewalt gebracht hat. Auch mich hat er mit einer bloßen Berührung außer Gefecht gesetzt. Dich aber nicht. Wie konntest du ihm widerstehen?«
    Lorilis’ Gesicht verschloss sich. Najel fürchtete, ihre aufkeimende Freundschaft zunichtegemacht zu haben, aber schließlich antwortete Lorilis leise: »Ich weiß es nicht. Ich habe mir ganz einfach vorgestellt, ich würde ihn zurückstoßen, so wie ich es auch mit den Händen tun würde. Und es hat funktioniert – frag mich nicht, warum. So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    Najel nickte erleichtert. Zwar wusste er immer noch nicht, was in dem Schuppen vorgefallen war, aber wenigstens
hatte Lorilis ihm nicht irgendeine rätselhafte Fähigkeit verheimlicht. Es sei denn, sie log, um sich zu schützen, was er verstehen würde. Schließlich musste auch er Schweigen über die Aufgabe bewahren, die sein Vater ihm und seiner Schwester übertragen hatte.
    »Warum erzählst du den anderen nichts davon? Vielleicht ist es wichtig.«
    »Ich habe

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