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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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gelangte zu einem kleinen Tor und betrat den Stall, obwohl Gästen der Zutritt eigentlich verboten war. Die beiden Priester, die dabei waren, die Pferde zu versorgen, sahen hoch und warfen ihr mürrische Blicke zu, bevor sie sie als einen der neuen Besitzer erkannten. Souanne grüßte freundlich, versuchte aber nicht, ein Gespräch anzufangen. Sie schlenderte die Gänge entlang, blieb vor der Box einer Stute stehen, nahm einen Striegel und begann damit, dem Tier das Fell zu bürsten.
    Schon lange hatte sie sich nicht mehr so allein gefühlt.
Seit sie am Vorabend hatte zugeben müssen, keine Familie zu haben, plagte sie die Einsamkeit, denn das Gespräch hatte eine schmerzhafte Erinnerung geweckt: Ihre Mutter war gestorben, als Souanne gerade sechzehn gewesen war. Von heute auf morgen hatte sie niemanden mehr gehabt, zu dem sie aufblicken konnte. Sie hatte keine Hoffnung und kein Ziel mehr. Fast wäre sie an der Trauer zugrunde gegangen – es war die dunkelste Zeit ihres Lebens. Gewiss hätte alles ein schlimmes Ende genommen, wenn Kommandant Amanón ihr nicht angeboten hätte, in die Grauen Legion einzutreten.
    Eines Morgens hatte er vor ihrer Tür gestanden und behauptet, von ihrer schwierigen Lage erfahren zu haben. Sie sei eine der besten Schülerinnen der königlichen Akademie der Wissenschaften, und die Legion brauche die besten Köpfe des Landes.
    Souanne hatte nicht lange gezögert: Die Graue Legion bot ihr nicht nur Arbeit, sondern auch Schutz und ein Zuhause, denn sie hatte sich schnell eingelebt und nie darüber nachgedacht, die Legion zu verlassen. Nach und nach hatte sie herausgefunden, dass sie die Einzige war, die auf diese Weise rekrutiert worden war.
    Bisher hatte sie diesem Umstand keine große Beachtung geschenkt. Sie hatte immer geglaubt, Amanón habe in einem Gespräch mit einem Legionär zufällig von ihr gehört und Mitleid mit ihr gehabt. Ohnehin hätte sie niemals gewagt, ihn nach seinen Beweggründen zu fragen. Er hatte so viel für sie getan, dass es ihr undankbar vorgekommen wäre, ihn mit Fragen zu behelligen. Doch seit sie Damián nach Benelia begleitet hatte, machte sie sich so ihre Gedanken. Immer wieder wurde sie daran erinnert,
dass sie als Einzige keiner der Familien angehörte, die Königin Agénors Verrat aufgedeckt hatten. Warum hatte Amanón sie dann nach Benelia geschickt? Die anderen wussten sich selbst zu verteidigen und brauchten ihren Schutz nicht, wie sich in dem Schuppen herausgestellt hatte.
    In einem verborgenen Winkel ihres Verstandes kam sie auf die verrücktesten Antworten. Vielleicht hatte Amanón auch sie außer Gefahr bringen wollen. Vielleicht stand sie ihm näher, als er zugeben wollte. Souanne ging nicht so weit, ihn für seinen Vater zu halten, auch wenn ihre Mutter ihr nie gesagt hatte, wer ihr Erzeuger war. Aber sie verbrachte genug Zeit mit dem Kommandanten der Grauen Legion, um zu wissen, dass er seine Frau über alles liebte und sie niemals betrügen würde. Der Gedanke, auf ganz besondere Weise mit ihm verbunden zu sein, war jedoch verlockend. Amanón konnte ein alter Freund ihres Vaters sein, was auch erklären würde, warum er sie damals unter seine Fittiche genommen hatte. Diese Idee war ihr früher schon gekommen, und heute erschien sie ihr plausibler denn je.
    Souanne schüttelte den Kopf, um die rührseligen Gedanken zu verscheuchen. Die Wahrheit war sicher viel einfacher: Sie begleitete Damián und Guederic, weil Amanón seinen Söhnen durch sie eine Nachricht hatte zukommen lassen. Sie war seine persönliche Leibwächterin, eine Legionärin ohne Familie und Freunde, die man mit einem Fingerschnipsen auf unbestimmte Zeit fortschicken konnte. Souanne war und blieb eine Außenseiterin. Sie gehörte nicht zu den Nachkommen der Helden, die Königin Agénor gestürzt hatten. Sie war allein.

    Als Damián den Stall betrat, wischte sie hastig eine Träne weg, die ihr über die Wange zu rollen drohte. Sie begrüßte ihn mit einem schwachen Lächeln, das er geistesabwesend erwiderte. Seine Unachtsamkeit kränkte Souanne nicht: Er hatte Wichtigeres im Kopf, als sich Gedanken um ihre Gemütsverfassung zu machen.
    »Die Maz haben das Frühstück ausgeteilt. Wir haben deine Portion aufgehoben«, sagte er.
    Souanne nickte und legte den Striegel beiseite, um in die Zelle zurückzukehren. Sie hatte zwar keinen großen Hunger, aber es war keine gute Idee, mit leerem Magen loszureiten.
    »Du solltest dich auch umziehen«, fügte Damián hinzu. »In deiner Uniform

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