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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dante Alighieri
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stehet.
     
Wir kamen vor euch an nur eine weile.
Wir sahn ein spiel nur in dem hier gestreckten
So war der frühere pfad von wilder steile.
     
Als nun die seelen ● näher uns ● entdeckten
An meinem hauch dass ich noch lebend wäre
Da bebten und erbleichten die geschreckten.
     
Wie zu dem boten mit der neuen märe
Die menschen stürzen und sein wort erwarten
Und keiner um sich schaut wen er gefähre:
     
So drängten diese sich heran und starrten
Mir in das angesicht nicht mehr bedenkend
Dass noch der läutrung werke auf sie harrten.
     
Und eine sah ich mir entgegenlenkend
Dass sie mit grossem eifer mich umarme
Das ähnliche verlangen in mich senkend.
     
O nur der anblick war dem leeren schwarme!
Dreimal umschlang ich sie am gleichen flecke
Und dreimal kehrten mir zur brust die arme.
     
Ich glaube ich entfärbte mich vom schrecke.
Sie aber lächelte im rückwärts-schweben
Und ich ihr folgend ging dieselbe strecke.
     
Sie wehrte darauf sachte: Lass dies streben!
Da kannt ich wer er war und bat: Verbleibe
Um eine weile antwort mir zu geben!
     
Und die gestalt: Wie ich im irdischen leibe
Dich liebte werd ich auch gelöst dich lieben –
Ich warte gern ● doch künde was Dich treibe!
     
O mein Casella! ich muss noch verschieben
Die lezte reise bis zu spätern tagen.
Doch was hielt dich so lang von hier vertrieben?
     
Und er: Ich habe nur mein recht ertragen
Wenn Jener der hier nach belieben schlichtet
Die überfahrt mir mehrmals abgeschlagen.
     
Doch da er nur nach höherem wunsche richtet
Darf grade seit drei monden jeder kommen
Zu seinem nachen ohne dass er sichtet.
     
So ward ich der ich lang am strand geschwommen
Wo sich der Tiber giesst mit salz durchdrungen
Von jenem engel gültig aufgenommen.
     
Der hat nun dorthin sich zurückgeschwungen ●
Denn alles sammelt sich an dieser rille
Was nicht vom höllenflusse wird verschlungen.
     
Ich sagte ihm: Wenn nicht ein neuer wille
Dir nimmt des liebessanges brauch und wissen
Der einst mein sehnen hob in heilige stille:
     
So spende dieses trostes einen bissen
Der seele die mit ihrem leibe dringet
Hierher so voll von grossen kümmernissen.
     
›O Liebe die zu meinem geiste singet‹
Begann er darauf in so süssem tone
Dass noch die süssigkeit im ohr mir klinget.
     
Mein Meister ich und was in dieser zone
Von geistern schwebte horchten mit entzücken
Als ob kein andrer wunsch mehr in uns wohne.
     
    FEGEFEUER ● II. GESANG ● 55–117.
     

MANFRED
Und einer ihrer sprach: Der du hier nahest ●
Wer du auch seiest – forsche durch genaue
Erinnrung ob du diesseits je mich sahest!
     
Ich zu ihm tretend dass ich fest ihn schaue
Sah: er war blond und schön ● von edlem schnitte..
Nur spellte ihm ein hieb die eine braue.
     
Als zaghaft ich verneint dass unsre tritte
Sich je begegnet ● fuhr er fort zu reden
Nach einer wunde weisend auf der mitte
     
Der brust und lächelnd: Sieh! kennst du Manfreden
Das enkelkind der kaiserin Konstanze?
Ich bitte dich kehrst du aus diesem eden:
     
Such meine schöne tochter die dem glanze
Siziliens und Aragons gab leben
Und sag wenn einer andres sagt dies ganze:
     
Nachdem ich durch den körper fühlte beben
Zwiefachen todesstreich ● hab ich mit bangen
Mich dem der gerne uns verzeiht ergeben.
     
Furchtbare sünden habe ich begangen
Doch sind der unbegrenzten Güte arme
So gross dass sie was zu ihr flieht erlangen.
     
Cosenza's hirte den mit seinem schwarme
Der papst mir nachgesandt – hätt er dies eine
Aus Gott gelesen wie er sich erbarme ●
     
So lägen ferner noch mir die gebeine
Bei Benevent am übergang der brücke
Und unter der bewachung wuchtiger steine.
     
Jezt treibt sie regenschutt und windes tücke
Zum Reich hinaus – zum fluss wohin er wollte
Dass mit verlöschten lichtern man sie rücke.
     
Doch gilt ihr bannstrahl nicht so viel dass grollte
Und nimmer wiederkäme ewige Liebe
Sofern ein keim von hoffnung grünen sollte.
     
    FEGEFEUER ● III. GESANG ● 103–135.
     

BUONCONTE UND PIA
›Ich war von Montefeltro ● bin Buonconte ●
Kein weib ● kein andrer schickt mir eine labe ●
Weshalb ich hier das haupt kaum heben konnte.‹
     
Ich sprach: Welch unheil oder welche gabe
Verirrte dich so weit von Campaldino
Dass niemand je erfuhr von deinem grabe?
     
O (war sein wort) das untre Casentino
Durchrinnt ein wasser – Archian sich nennend
Das bei der klause quillt am Apennino.
     
Da wo es fliesst den namen nicht mehr kennend
Gelangt ich hin ● am halse eine wunde ●
Den boden

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