Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
Vom Netzwerk:
schwarzen Boden starrte ein Kopf auf sie herunter. Ein Ding mit flammenden Augen, so groß wie ein Teller, von einem wippenden, greifenden Paar gieriger Fühler gekrönt, und über und über mit Platten und Scheiben aus dickem Horn besetzt. Unter den flammenden Augen klaffte ein drohendes Maul mit einer dreifachen Reihe scharfer Zähne, und aus diesem Höllenschlund hing eine schlanke, gespaltene Zunge heraus.
    Da zischte grelles Feuer aus der Mündung eines der Hartnell-Gewehre, traf den gepanzerten Kopf und verbrannte die dicken Hornplatten im Bruchteil einer Sekunde zu schwelender Asche.
    „Die Augen!“ Thorn richtete seine Waffe eben für einen zweiten Schuß ein. „Auf die Augen zielen!“
    Erneut zischte ein Flammenbündel aus der Mündung der gewaltigen Waffe.
    Wieder traf das Strahlenbündel ins Ziel.
    Das grausige Wesen brüllte auf!
    Es bäumte sich noch, fuhr herum, warf den gewaltigen Kopf empor, drehte ihn ab, und wie ein unvorstellbar großer Dreschflegel sauste der ungeheure Schwanz auf die Menschen zu.
    Thorn brüllte den anderen eine Warnung zu und rannte davon, suchte Deckung hinter einem dicken Baumstamm. Noch während er davonsprang, gab er Feuer aus seinem Gewehr.
    „Paßt auf den Schwanz auf! Geht in Deckung hinter einen Baumstamm!“
    Ein paar von den Kisten krachten unter dem wütenden Hieb des Schwanzes zusammen.
    „Scrivner! Mach deinen Werfer schußfertig!“ brüllte Thorn. „Ziele auf den Kopf und auf den Leib. Ziele, wohin du willst. Aber mach nur schnell!“
    Fluchend riß Scrivner seine schwere Waffe in Stellung, balancierte den schweren Lauf des Werfers auf der Schulter und visierte mit zusammengekniffenen Augen durch die Sehschlitze.
    Er zielte sehr sorgfältig – und dann gab er Feuer. Mit kaum hörbarem, pfeifendem Zischen sauste das Raketengeschoß aus dem Lauf heraus und traf einen Augenblick später den vom Gebüsch verborgenen Körper.
    Im düsteren Unterholz krachte, trampelte, stürzte etwas, und dann wurde es still.
    Erschöpft, aber nach allen Seiten gut sichernd, schlich Thorn sich aus der Deckung, den langen Lauf des Hartnell-Gewehres schußbereit. Plötzlich runzelte er die Stirn und brüllte eine scharfe Warnung.
    „Hallo, Fenshaw! Sind Sie wahnsinnig geworden! Fenshaw, zurück!“
    Der Forscher starrte ihn verblüfft an und ließ dann den Blick wieder zu dem bewegungslosen Ungeheuer zurückwandern. „Wozu noch die Aufregung, Thorn? Es ist doch alles in Ordnung. Das Ding ist tot …“
    „Sie …“ Thorn fing an zu laufen und warf sich fast im gleichen Augenblick blitzschnell zu Boden; der große Schwanz, noch aufzuckend im letzten Reflex des Todes, hob sich und schlug erneut auf sie ein.
    Wütender Schmerz durchzuckte ihn, irgend etwas sauste ihm mit lähmender Gewalt in die Seite, riß ihm die Waffe aus der Hand und die Maske vom Gesicht. Er stürzte, rollte über den Boden, blind vor Dreck und den zerfetzten Resten von Blättern und Ranken, und undeutlich, wie aus weiter Entfernung, hörte er eine Frau aufschreien.
    Dann schlug der zischende Laut und das krachende Detonieren des Raketengeschosses über ihm zusammen.
    Als es ihm nach einigen Mühen wieder gelang, auf die Füße zu kommen, war das Monstrum tot. Nichts rührte sich mehr.
    „Pat! Scrivner! Fenshaw! Was ist mit euch? Alles in Ordnung?“
    Scrivner kam hinter seinem dicken Baumstamm hervorgekrochen. Wie Thorn hatte auch er seine Gesichtsmaske verloren, und eine häßliche Schramme zog sich über seine Backe. Er winkte mit seiner Waffe auf eine Stelle im Dschungel.
    „Dem Mädel ist nichts passiert, aber der Professor hat einen Schlag mit dem Schwanz abbekommen. Wie konnte er bloß so einfach auf das Vieh losrennen, ohne sich davon zu überzeugen, daß es wirklich tot war?“
    „Ein Schlag mit dem Schwanz hat ihn erwischt?“ Thorn blickte sich erschrocken um. Da sah er Pat, die sich über die leblose Gestalt ihres Vaters beugte. Aufgeregt stieß er Scrivner beiseite und ließ sich neben dem Verletzten auf die Knie nieder.
    „Hallo, Thorn!“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, und Thorn griff nach seiner Feldflasche. „Vielen Dank!“ Fenshaw versuchte zu lächeln. „Ich habe wirklich nichts Besseres verdient, Thorn. Ein Mann wie ich sollte wahrhaftig mehr Vernunft aufbringen. Ist das Biest jetzt tot?“
    „Jawohl.“
    „Es hat mich erwischt. Vermutlich hat es mir das Kreuz gebrochen. Jedenfalls kann ich meine Beine nicht mehr bewegen.“
    Thorn nickte. Er zog sein Messer und

Weitere Kostenlose Bücher