Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
Vom Netzwerk:
wie einfach – verdammt!“
    „Halt doch den Mund, Scrivner! Ich habe dich ja nicht gebeten, dich mir anzuschließen. Aber du hast irgendwie von Bronsons Plan erfahren, und da hast du beharrlich verlangt, mit uns zu kommen. Sei ehrlich! Wir haben dich wahrhaftig nicht aufgefordert.“
    „Bronson ist tot. Schon lange Zeit tot und begraben. Er kann von Glück sagen, daß ihn das alles nichts mehr angeht.“
    Thorn gab dem Mann an seiner Seite keine Antwort. Dann erhob er sich und reckte sich zur vollen Höhe empor. Schließlich wandte er sich dem dichten Urwald zu, der den Flugplatz umsäumte.
    Scrivner folgte seinem Kameraden.
    Schweigend bahnten sie sich ihren Weg durch den nächtlichen Dschungel in Richtung der Siedlung.
    Diese Siedlung bestand aus einer unordentlichen Ansammlung von Baracken ganz dicht an der Umzäunung des Flugfeldes. Hier befanden sich die Lager der Händler, welche die Erzeugnisse von der Erde gegen seltene Kräuter, Pflanzen und sonstige Stoffe eintauschten. Billige Messer, Spiegel, Glasperlen, Pfeile aus Kunststoff und einfache Apparate; Uhren und Grammophone; Sachen, von denen man genau wußte, daß sie nicht lange halten konnten, weil sie nichts waren als Ausschuß der irdischen Industrie.
    Als Gegengabe brachten die Eingeborenen geflochtene Körbe aus Zweigen und Wurzeln, hölzerne Gefäße voll natürlicher Duftstoffe und seltener Drogen. Ferner Gegenstände aus gehämmertem Metall und gemeißeltem Stein, ungemein kostbar auf der Erde, hier jedoch in Fülle vorhanden. Waren, die den Händlern ungeheure Reichtümer einbrachten.
    Und Kneipen gab es hier! Minderwertige Spelunken, in denen übler Schnaps, den man aus einheimischen Pflanzen und Pilzen brannte, ausgeschenkt wurde. Hierher kamen die Touristen, die interplanetarischen Reisenden, und unter ihnen Verbrecher – Männer, die den Strafgesetzen fremder Welten entflohen waren, Vagabunden, Halunken – und ein paar von ihnen, wie Thorn und Scrivner, getrieben von der uralten Sehnsucht nach leicht zu hebenden Schätzen.
    Denn die Venus galt als Goldmine.
    Am Rande der Siedlung blieb Thorn stehen. Seine totenbleiche Haut glänzte vom Schweiß.
    Scrivner starrte ihn an.
    „Was ist denn, Thorn? Hast du Fieber?“
    „Ja. Aber es wird schon vorbeigehen.“
    „Vielleicht. Aber ich glaube, ein kräftiger Schluck täte dir gut. Ich jedenfalls brauche ihn bestimmt.“
    Thorn schüttelte den Kopf. Er schwankte ein wenig. Mit einem brummigen Laut packte Scrivner seinen Arm und drängte ihn zu einer niedrigen, laubgedeckten Hütte hinüber.
    Taumelnd kam ein Mann aus der Kneipe heraus und stolperte über seine eigenen Füße. Er wankte weiter und fiel dann der Länge nach in den Dreck der lehmigen Straße. Ehe er wieder auf die Füße kommen konnte, fielen zwei andere über ihn her. Einer von ihnen hielt den Gefallenen fest, während der andere seine Taschen durchsuchte. Thorn stürzte vor. Verblüfft schau ten die beiden Diebe auf, dann ließen sie von ihrem Opfer ab und suchten eilig Schutz im bergenden, Dunkel zwischen zwei Hütten.
    Langsam stand der Mann wieder auf. „Danke!“ sagte er ru hig. „Es sieht ganz so aus, als hätten Sie mir das Leben gerettet.“
    „Wohl kaum“, erwiderte Thorn. „Umgebracht hätten die beiden Sie sicherlich nicht. Sie waren auf nichts anderes aus als auf Ihr Geld und sonstige Wertgegenstände.“
    „Darf ich Sie einladen?“ fragte der Fremde.
    „Einverstanden“, brummte Thorn; und die drei Männer schritten auf die niedrige Tür der Kneipe zu.
    Drinnen bildete Tabaksqualm einen geradezu undurchdringlichen Vorhang.
    Scrivner rannte fast auf einen leeren Tisch zu; schnarrend rief er dem Eingeborenen, der sich grüßend verneigte, seine Bestellung zu; dann ließ er sich auf einen der Stühle sinken und streck te die Beine weit von sich. Thorn und der Fremde gesellten sich zu ihm. Da kam auch schon der Eingeborene zurück, einen Krug Wein und drei Schalen in seiner siebenfingrigen Hand.
    „Drei Credit, bitte. Haben Sie eine Zigarette für mich, bitte?“ bettelte er.
    „Klar!“ Der Neuankömmling griff in die Tasche. Aber unter Thorns Griff erstarrte er. „Geben Sie ihm keine“, riet der Große mit ruhiger Stimme. „Bezahlen Sie ihn, aber geben Sie ihm keinen Tabak.“
    „Warum nicht? Ich kann eine Zigarette wohl entbehren.“
    „Tun Sie, was ich sage und widersprechen Sie mir nicht! Sie würden ihm wirklich keine Wohltat erweisen“, erklärte Thorn. „Tabak ist einfach Gift für die Leute

Weitere Kostenlose Bücher